Cortisol

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Cortisol ist ein Hormon, das für den menschlichen Körper lebensnotwendig ist. Es wird im Organismus selbst gebildet und fungiert hauptsächlich als sogenanntes Stresshormon. Da es auch auf das Immunsystem wirkt, wird es in der Medizin unter anderem als Entzündungshemmer eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cortisol?

Cortisol ist ein Hormon, das für den menschlichen Körper lebensnotwendig ist.

Cortisol, auch bekannt unter dem Namen Hydrocortison, ist ein körpereigenes Hormon, das für den menschlichen und auch tierischen Organismus lebenswichtig ist.

Gebildet wird es in der Nebennierenrinde. Cortisol ist besonders als Stresshormon bekannt. Darüber hinaus hat es Einfluss auf zahlreiche Vorgänge im Körper, so zum Beispiel den Blutzucker, den Fettstoffwechsel und das Immunsystem. Der Cortisolspiegel im Körper variiert und ist abhängig beispielsweise von den Tageszeiten.

So ist er am frühen Morgen allgemein am höchsten und erreicht seinen Tiefpunkt gegen Mitternacht. Bestimmte Lebensumstände wie ein hoher Stresslevel oder eine Schwangerschaft können deutlichen Einfluss auf den Cortisolspiegel nehmen, ebenso wie verschiedene Krankheiten.

Pharmakologische Wirkung

Im Körper hat Cortisol zahlreiche wichtige Aufgaben. Aus diesem Grund muss es dem Organismus künstlich zugeführt werden, falls dieser nicht in der Lage ist, es selbst in ausreichender Menge zu bilden.

Unter anderem ist das Hormon daran beteiligt, den Kohlenhydrathaushalt mithilfe verschiedener Prozesse in der Leber zu regulieren. Auch der Fettstoffwechsel - insbesondere die Förderung von Adrenalin und Noradrenalin - benötigt Cortisol für den optimalen Ablauf aller Prozesse, ebenso wie der allgemeine Proteinumsatz des Körpers. Darüber hinaus kann es den Blutzuckerspiegel erhöhen.

Im Darm und in der Niere wird das Hormon mithilfe von Sauerstoff in Cortison, ein verwandtes Steroidhormon, umgewandelt. Auch auf das Immunsystem hat Cortisol einen direkten Einfluss. Es kann auf die Verteilung der Blutkörperchen einwirken und auch das Immunsystem unterdrücken, was es in der Medizin als Entzündungshemmer sehr nützlich macht. In erster Linie ist Cortisol als Stresshormon bekannt.

Zusammen mit den sogenannten Katecholaminen, zu denen Adrenalin und Dopamin zählen, steigt der Cortisolspiegel in Stresssituationen deutlich an und ermöglicht so entsprechende Reaktionen. Allerdings wirkt Cortisol selbst träger als die Katecholaminen und qualifiziert sich so auch als Helfer bei der Genexpression: Hier ist es an der Synthese von Proteinen aus genetischen Informationen beteiligt.

Medizinische Anwendung & Verwendung

In der Medizin wird Cortisol aufgrund seiner Vielseitigkeit für zahlreiche Zwecke eingesetzt. Die dazu verwendete synthetische Form, die in verschiedenen Medikamenten enthalten ist, nennt sich Hydrocortison.

In hoher Dosierung wirkt immunsuppressiv, d. h. die Abwehrkräfte unterdrückend. Es wird diesbezüglich eingesetzt, um starke Reaktionen des Immunsystems zu verhindern, wie es etwa bei einigen Krankheiten notwendig werden kann. Auch die Entstehung von Entzündungen kann so vermieden werden. Cortisol bzw. Hydrocortison kann sowohl innerlich als auch äußerlich verabreicht werden.

Erstere findet beispielsweise bei Asthma, chronischer Bronchitis oder auch bei rheumatischen Erkrankungen statt. Die entzündungshemmende Wirkung kann die Beschwerden deutlich lindern. Die Einnahme von Cortisol bzw. Hydrocortison findet je nach Krankheitsbild und individuellem Fall entweder oral oder intravenös statt.

Eine äußere Anwendung in Form von Salben oder Tinkturen findet etwa bei Neurodermitis, allergischen Reaktionen oder anderen entzündlichen Hauterkrankungen statt. Meist können Symptome wie Juckreiz, Ausschlag, Schmerzen oder Rötungen mithilfe der Medikamente schnell gelindert werden.


Risiken & Nebenwirkungen

Cortisol bzw. das in der Medizin verabreiche synthetische Hydrocortison bietet zahlreiche positive Effekte bei unterschiedlichen Krankheitsbildern.

Allerdings bringt das Hormon auch einige Nebenwirkungen mit sich, die nicht unterschätzt werden dürfen. So kann eine längere Einnahme höherer Dosen unter anderem zu einer Gewichtszunahme, zu Wassereinlagerungen oder zu Störungen des Blutzuckerspiegels führen. Auch eine Osteoporose ist als spätere Folge einer konzentrierten Gabe von Cortisol/Hydrocortison recht häufig. Wird das Hormon äußerlich verabreicht, kann die Haut auf Dauer dünner und so allgemein anfälliger für Infektionen werden.

Des Weiteren darf Cortisol/Hydrocortison nach erfolgter Therapie nicht abrupt abgesetzt werden, da sonst eine sogenannte Rebound-Reaktion (ein erneutes heftiges Auftreten der vorherigen Symptome) ausgelöst werden kann. Experten sprechen hier von einem notwendigen "Ausschleichen" der Behandlung.

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