Schwangerschaft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Schwangerschaft (lat. Gravidität) bezeichnet man den Zustand einer Frau von der Empfängnis bis zur Geburt eines Kindes. Bereits bei der Befruchtung entscheidet sich, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Treffen zwei X-Chromosomen aufeinander, so entsteht ein Mädchen; treffen X- und Y-Chromosomen aufeinander, so entsteht ein Junge. Ab der 9. Schwangerschaftswoche bezeichnet man die Frucht als Embryo, später etwa ab dem 4. Monat als Fötus.

Inhaltsverzeichnis

Geburtstermin & Dauer der Schwangerschaft

Als Schwangerschaft bezeichnet man den Zustand einer Frau von der Empfängnis bis zur Geburt eines Kindes. Bereits bei der Befruchtung entscheidet sich, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.

Im Allgemeinen beträgt die Dauer einer menschlichen Schwangerschaft 266 Tage. Rechnet man vom 1.Tag der letzten Menstruation, so sind es 280 Tage. Nach der Naegele-Regel berechnet man den Tag der Geburt folgendermaßen:

Vom 1.Tag der letzten Menstruation zieht man 3 Monate ab und zählt wiederum 7 bis 10 Tage dazu, dann erhält man den wahrscheinlichen Geburtstermin. Als gesetzliche Empfängniszeit, beispielsweise für den Nachweis der Vaterschaft, bezeichnet man die Zeit vom 181. bis zum 302. Tag der Schwangerschaft vor der Geburt.

Anzeichen

Die Anzeichen für eine Schwangerschaft unterscheidet man in unsichere, wahrscheinliche und sichere Zeichen. Die unsicheren Anzeichen einer Schwangerschaft beziehen sich auf den Gesamtkörper der Mutter ohne deren Geschlechtsorgane. In erster Linie sind sie nervös (Nerven) und hormonell (Hormone) bedingt, d.h. auf Reaktionen des vegetativen Nervensystems und hormonelle Umstellungen des Körpers in der Schwangerschaft zurückzuführen. Häufige Erscheinungen während der Frühschwangerschaft sind Übelkeit, morgendliches Erbrechen, veränderter Appetit und damit oft verbunden eine allgemeine Herabsetzung der Leistungsfähigkeit und Stimmung.

In der Spätschwangerschaft leidet die werdende Mutter häufig unter Rückenschmerzen sowie Hüftschmerzen, welches in Folge der Lockerung der Bänder und Gelenke auftreten kann. Sogenannte Schwangerschaftsstreifen (lat. Striae, weiß glänzende, narbenartige Streifen) können aufgrund der starken Dehnung und dem Zerreißen der Haut während der Schwangerschaft insbesondere am Bauch und den Oberschenkeln auftreten. Während des Verlaufs der Schwangerschaft beträgt die Gewichtszunahme in etwa 8 bis 12 kg.

Die wahrscheinlichen Schwangerschaftszeichen gehen von den Geschlechtsorganen und von der Brustdrüse der Frau aus. Dazu gehören das Ausbleiben der Menstruation, die Auflockerung und Bläulichfärbung der Scheidenschleimhaut (aufgrund der starken Durchblutung), die Auflockerung und Vergrößerung der Gebärmutter sowie ein Strafferwerden der Brustdrüsen. Auch können für diese Anzeichen krankhafte Veränderungen verantwortlich sein, so dass ein Besuch beim Gynäkologen anzuraten ist, um die Zustände zuzuordnen.

Sichere Schwangerschaftszeichen gehen vom Kind aus. Die Herztöne des Kindes können mittels Ultraschall bereits sehr früh festgestellt werden. Kindliche Bewegungen können etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche (bei Mehrlingsschwangerschaften ca. 2 Wochen früher) wahrgenommen werden, jedoch auch per Ultraschall bereits früher in der Schwangerschaft gesehen werden.

Komplikationen

Komplikationen können während einer Schwangerschaft in verschiedener Form auftreten. Hierzu zählen Infektionen, Suchtmittelgebrauch, psychische Erkrankungen, schwangerschaftsspezifische Erkrankungen, Fehlgeburt u.a. Um eine entsprechende Sicherheit zu bekommen, sollte die Schwangere beim Arzt ihres Vertrauens alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen und sich kompetent beraten lassen. Von einer Fehlgeburt (lat. abortus, Abort) spricht man, wenn die Frucht mit unter 500 g Gewicht abgestoßen wird und als nicht lebensfähig gilt.


Vorbereitung zur Geburt

Bereits im 6. Monat der Schwangerschaft sollte man mit der Geburtsvorbereitung beginnen. Hierzu kann die Frau gemeinsam mit ihrem Partner einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen, die von Kliniken, Geburtshäusern und Hebammen angeboten werden. Gemeinsam kann man sich hier über Geburtsort, -positionen, natürliche und künstliche Schmerzverarbeitung, Entbindungsmethoden, Geburtsvorgänge allgemein usw. informieren.

Gleichzeitig werden Entspannungs- und Atemübungen für die Geburt erlernt und geübt, um im entscheidenden Moment der Geburtsphase gut gerüstet zu sein. Auch den Umgang mit dem Neugeborenen sowie Pflege- und Ernährungshinweise stehen im Mittelpunkt dieser Kurse. Väter werden hier gern eingebunden, da sie heutzutage oftmals die Schwangerschaft ihrer Frau und die Geburt des Kindes aktiv begleiten wollen sowie die Pflege des Babys vielfach übernehmen. Mit dem Einsetzen der Wehen wird vielfach das Ende der Schwangerschaft eingeleitet.

Weitere interessante Beiträge rund um das Thema Schwangerschaft und Geburt findet Sie in unsererem Ratgeber unter der Kategorie: Schwangerschaft, Geburt und Babys

Quellen

  • Beckermann, M.J.: Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Schwabe, Basel 2004
  • Schneider, H., Husslein, P., Schneider, K.T.M.: Die Geburtshilfe. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Stauber, M., Weyerstrahl, T.: Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013

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