Cortison

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Cortison oder Kortison ist ein, in vielen Bereichen, sehr wirksames Medikament, das auf verschiedene Arten angewandt werden kann. Aufgrund der vielfältigen Nebenwirkungen sollte Cortison in höherer Dosierung jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Cortison?

Cortison oder Kortison ist ein, in vielen Bereichen, sehr wirksames Medikament, das auf verschiedene Arten angewandt werden kann.

Unter Cortison werden grundsätzlich alle Hormone zusammengefasst, die in der Nebennierenrinde gebildet werden. Die wichtigsten dieser Hormone, auch Glucocorticoide genannt, sind Corticosteron, Cortisol und Cortison. Sie werden im menschlichen Körper für viele wichtige Funktionen, wie den Kreislauf, die Muskeln, das Immunsystem oder den Stoffwechsel, benötigt.

In den letzten Jahren wurde das körpereigene Cortison durch Forschung ständig verbessert, sodass es heute in künstlicher Form als wirksames Medikament zur Verfügung steht. Des Weiteren war es durch die Veränderung des ursprünglichen Stoffes möglich, die Nebenwirkungen des Medikamentes zu reduzieren.

Cortison gibt es heute nicht nur in Tabletten oder Spritzenform, sondern auch als Nasenspray, Augentropfen, Creme oder Inhalationsmittel. Dadurch haben sich die Anwendungsgebiete für Cortison stark vergrößert.

Anwendung, Nutzen & Gebrauch

Cortison hat eine stark entzündungshemmende Wirkung und kann allergische Erkrankungen deutlich lindern. Aus diesem Grund wird Cortison besonders bei Rheuma, Asthma oder Hauterkrankungen angewandt.

Bei Rheumaerkrankungen wird das Cortison in akuten Fällen in das betroffene Gelenk gespritzt. Ansonsten erfolgt eine orale Einnahme. Es bewirkt, dass die Entzündungsreaktionen in den erkrankten Gelenken gemindert werden.

Zu den Hauterkrankungen bei dem Cortison einsetzte wird, zählen nicht nur Ekzeme oder Ausschläge, sondern auch Schuppenflechte und Neurodermitis. Die entzündlichen Reaktionen dieser Erkrankungen können mit Hilfe von Cortison in Form von Cremes oder Salben gemildert werden.

Bei Asthmaerkrankungen wird Cortison zumeist als Inhalationsspray angewandt. Dadurch sinkt einerseits die Schleimproduktion in den Bronchien und andererseits werden die Entzündungsreaktionen gemindert oder sogar beseitigt. Auch wird die Anfälligkeit der Bronchien für bestimmte Reize deutlich weniger.

Bei Allergien wird Cortison in Form von Nasenspray oder Augentropfen angewendet. Die allergischen Reaktionen werden dadurch gemildert. Aber auch bei anderen entzündlichen Prozessen im Körper, wie beispielsweise Arthrose, kann Cortison Anwendung finden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Bei der Anwendung von Cortison kann es zu einer Wechselwirkung mit verschiedenen Medikamenten kommen. Es sollte daher Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.

Medikamente, die Barbitursäure enthalten (verschiedene Schlafmittel), bestimmte Medikamente, die bei Epilepsie eingesetzt werden und Rifampicin gegen Tuberkulose können die Wirkung von Cortison mindern. Es sollte daher die Dosierung erhöht werden.

Wird Cortison zusammen mit Abführmitteln oder Entwässerungstabletten eingenommen, kann es zu einem erhöhten Kaliumverlust kommen. Erfolgt die orale Einnahme von Cortison in Verbindung mit den Rheumamitteln NSAR, kann es zu schweren Magenbeschwerden oder sogar zu einem Magengeschwür kommen.


Risiken & Nebenwirkungen

Obwohl durch Veränderung des körpereigenen Cortisons die Nebenwirkungen abgeschwächt werden konnten, können trotzdem noch Nebenwirkungen auftreten. Insbesondere zu Beginn der Therapie wird Cortison häufig in höherer Dosierung verschrieben, was zu dem verstärkten Auftreten der Nebenwirkungen führen kann.

Dabei ist jedoch zu beachten, dass Cortison nur bei Spritzen oder Tabletten seine Wirkung, und damit auch die Nebenwirkungen, über den gesamten Körper verteilt. Bei den lokalen Anwendungen mit Tropfen, Cremes oder Spray, kommt es daher auch nur zu lokalen Nebenwirkungen. Cremes und Salben mit Cortison können bei einer längerfristigen Anwendung zu Akne, roten Äderchen und dünner Haut führen.

Auch bei Augentropfen und Sprays mit Cortison ist nur bei einer längerfristigen Anwendung mit Nebenwirkungen zu rechnen. Durch die Schwächung der Immunabwehr kann es zu Bakterien- oder Pilzinfektionen kommen. Auch die Verdünnung der Hornhaut im Auge oder der Nasenschleimhaut ist möglich. In schlimmen Fällen kann sich sogar ein grüner Star entwickeln.

Auch bei der Inhalation von Cortison kann es zu einem erhöhten Infektionsrisikos kommen. Dieses kann jedoch durch das anschließende Ausspülen des Mundes verhindert werden.

Bei Kindern kann die Anwendung von Cortison das Wachstum beschränken, daher sollte hier bei einer längerfristigen Anwendung die Entwicklung regelmäßig überprüft werden.

Da sich die körpereigene Cortisonproduktion auf das Medikament einstellt, sollte es immer zur gleichen Zeit angewandt werden. Auch muss das Medikament langsam entwöhnt werden und darf nicht abrupt abgesetzt werden. Da die Wirkung von Cortison erst nach drei bis vier Tagen einsetzt, sollte nicht mit einer schnell einsetzenden Wirkung gerechnet werden.

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