Augentropfen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Augentropfen handelt es sich um Arzneimittel, die der Anwendung am Auge dienen. Augentropfen werden in der Medizin auch als Oculoguttae bezeichnet. Eine alternative Möglichkeit bieten auch Augensalben.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Augentropfen?

Augentropfen werden beispielsweise häufig verabreicht bei Patienten, die zu trockenen und gereizten Augen neigen.

Je nach Art der Augentropfen kann deren Konsistenz entweder wässrig oder ölig sein. Dabei haben Augentropfen in der Regel einen pH-Wert, der dem pH-Wert des Auges ähnelt, um Letzteres nicht zu reizen.

Den Grundlagen der Herstellung von Augentropfen widmet sich unter anderem das Europäische Arzneibuch; hier ist festgelegt, dass die Produktion von Augentropfen immer steril erfolgen muss. Innerhalb Deutschlands gelten Augentropfen als apothekenpflichtig, weshalb ein entsprechender Verkauf lediglich in Apotheken gestattet ist.

Die Behältnisse, in denen sich Augentropfen befinden, können variieren: So werden einige Augentropfen in Behältnissen angeboten, die nur zum einmaligen Gebrauch gefertigt sind, während sich andere Augentropfen in Fläschchen aus braunem Spezialglas befinden.

Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Augentropfen dienen der lokalen Anwendung. Dabei wird das Arzneimittel in der Regel in den Bindehautsack eingebracht, wo es seine Wirkung entfalten kann. In der Medizin gibt es verschiedene Einsatzgebiete für die Anwendung von Augentropfen:

So werden Augentropfen beispielsweise häufig verabreicht bei Patienten, die zu trockenen und gereizten Augen neigen. Außerdem werden Augentropfen teilweise eingesetzt zur medizinischen Behandlung des Glaukoms (auch als Grüner Star bezeichnet). Glaukom gilt dabei als Sammelbegriff für eine Zahl an Augenerkrankungen, in deren Rahmen es zu einem Abbau von Nervenfasern kommt, die das Sehen betreffen. Eine Medikation mit Augentropfen gilt hier häufig als erster Behandlungsschritt.

Ziel der Behandlung mit Augentropfen ist vor allem ein Senken des Augendrucks, der häufig mit dem Glaukom einhergeht. Außerdem können Augentropfen angewandt werden zur Behandlung von Bindehautentzündungen (auch als Konjunktivitis bezeichnet) oder von Hornhautentzündungen (Keratitis). Sind diese Entzündungen durch Bakterien bedingt, können angewendete Augentropfen beispielsweise antibiotische Wirkstoffe enthalten.

Neben ihrem kurativen (heilenden) Einsatz werden Augentropfen in der Medizin teilweise auch als lokales Betäubungsmittel angewendet; so beispielsweise bei operativen Eingriffen am Auge.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Augentropfen

Augentropfen, deren Wirkstoffe pharmazeutisch-chemischer Natur sind, sind für verschiedene Problematiken des Auges erhältlich. Entsprechend sind auch die enthaltenen Wirkstoffe zusammengesetzt: Sollen durch die Augentropfen entzündliche Prozesse bekämpft werden, können entsprechende Präparate beispielsweise antibiotische Wirkstoffe enthalten. Und auch für weitere Beschwerdelagen gibt es vielfältige Augentropfen auf pharmazeutisch-chemischer Ebene. Je nach enthaltenen Wirkstoffen sind diese Augentropfen verschreibungspflichtig.

Neben Augentropfen auf pharmazeutisch-chemischer Ebene gibt es am Markt auch Augentropfen zur Behandlung von Problemen am Auge, die natürliche Substanzen enthalten. So empfehlen Heilpraktiker beispielsweise Augentropfen, die Calendula-Extrakte (Extrakte der Ringelblume) enthalten, um ein Gerstenkorn zu behandeln. Nach Aussagen von Heilpraktikern entfalten Extrakte der Ringelblume in Augentropfen antibakterielle und wundheilende Wirkung.

In der Homöopathie werden Augentropfen eingesetzt, deren Wirkstoffe verschieden hoch potenziert sind. Dabei wird davon ausgegangen, dass Wirkstoffe eine höhere Wirkung haben, je höher sie potenziert sind. Das Mittel, das einem Betroffenen mithilfe von Augentropfen verabreicht wird und die entsprechende Potenz des Mittels hängen dabei ab von Konstitution und Beschwerdelage des Einzelnen.

Um beispielsweise Augen zu befeuchten, die etwa durch das Tragen von Kontaktlinsen oder durch Heizungsluft trocken sind, sind in Apotheken außerdem Augentropfen erhältlich, die lediglich feuchtigkeitsspendend sind und keine Arzneimittel enthalten.


Risiken & Nebenwirkungen

Die verschiedenen Formen von Augentropfen bergen bei Anwendung das Risiko von Unverträglichkeiten bei Betroffenen. Dies ist sowohl bei Augentropfen der Fall, die pharmazeutisch-chemische Wirkstoffe enthalten als auch bei Augentropfen, die natürliche Wirkstoffe enthalten.

Entsprechende Unverträglichkeiten können sich beispielsweise äußern in Rötungen des Auges, in Juckreiz oder in Tränenfluss. Bei homöopathischen Augentropfen raten Homöopathen von einer eigenständigen Selbstmedikation ab, da sich beispielsweise hoch potenzierte oder individuell unpassende Wirkstoffe negativ auf das Auge auswirken können.

Augentropfen mit pharmazeutisch-chemischen Wirkstoffen enthalten häufig auch Konservierungsstoffe. Einige dieser Konservierungsstoffe sollen laut Expertenaussagen nicht in den Blutkreislauf gelangen, sodass von einer Anwendung entsprechender Augentropfen beispielsweise bei Verletzungen am Auge abgeraten wird. Ähnliches kann auch zutreffen bei Anwendungen während Schwangerschaft oder Stillzeit.

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