Ringelblume

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Ringelblume

Die Ringelblume (Calendula officinalis) gehört zu den Korbblütlern und hat ihren Namen auf Grund des geschlossenen Samenrings erhalten, die Samen sind dich aneinandergereiht wie ein Ring angeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau der Ringelblume

Wenn die Blume von der Sonne beschienen wird, hat sie einen ganz eigenen, aber nicht unangenehmen Geruch.

Die Ringelblume sollte in jedem Garten stehen, man findet sie aber auch wild wachsend auf Halden und Friedhöfen oder – wenn nicht anders möglich – beim Händler auf dem Markt. Sie ist eine einjährige Pflanze und blüht von Juni bis Oktober.

Die Blütenblätter sind gelb, meist in einem kräftig leuchtenden Farbton. Die Pflanze ist etwas klebrig, der Stiel leicht behaart. Wenn die Blume von der Sonne beschienen wird, hat sie einen ganz eigenen, aber nicht unangenehmen Geruch.

Bei der Zubereitung als Salbe mit Schweinefett wird dieser Geruch ganz besonders deutlich.

Ringelblumen in der Natur finden

Ringelblumen (Calendula officinalis) sind wegen ihrer leuchtend gelben bis orangefarbenen Blüten und ihrer vielfältigen Anwendung in der Volksmedizin beliebt. Sie wachsen sowohl wild als auch in Gärten und können an folgenden Merkmalen erkannt werden:

  • Standort: Ringelblumen bevorzugen sonnige Standorte mit gut durchlässigem Boden. In der Natur findet man sie oft an Wegrändern, auf Brachflächen oder in lichten Wäldern. In Gärten werden sie häufig als Zierpflanzen oder als Teil von Nutzgärten angebaut.
  • Blütezeit: Sie blühen hauptsächlich von Frühling bis Herbst, wobei ihre Blütezeit je nach Standort variieren kann.
  • Blüten: Ringelblumen sind leicht an ihren leuchtenden, gelben bis orangefarbenen Blüten zu erkennen. Die Blüten sind in der Regel einfach oder gefüllt und bestehen aus zahlreichen, langen Blütenblättern, die einen runden Blütenkopf formen.
  • Blätter: Die Blätter sind länglich, grün, und die Ränder können leicht wellig oder glatt sein. Sie wachsen in einer rosettenartigen Anordnung direkt aus dem Stiel.
  • Höhe: Die Pflanzen erreichen typischerweise eine Höhe von 30 bis 60 cm.
  • Duft: Ringelblumen haben einen charakteristischen, leicht harzigen Duft, der beim Zerreiben der Blätter oder Blüten besonders intensiv ist.

Ringelblumen sind nicht nur wegen ihrer Schönheit geschätzt, sondern auch für ihre heilenden Eigenschaften. Die Blüten enthalten Inhaltsstoffe mit entzündungshemmenden und antimikrobiellen Wirkungen. Beim Sammeln von Ringelblumen in der Natur sollte darauf geachtet werden, sie nicht mit giftigen Pflanzen zu verwechseln und sie nur in sauberen, unbelasteten Gebieten zu pflücken.

Wirkung & Anwendung

Aus der Naturheilkunde ist die Ringelblume nicht wegzudenken. In unterschiedlichsten Anwendungen kann man sich auf ganz natürliche Art – ohne Risiken und Nebenwirkungen – mit der Ringelblume helfen.

Als Heilmittel werden in der Pharmazie die getrockneten Blütenkörbchen verwendet. Sie wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung als äußerliche Anwendung. Innerliche Anwendung findet sie hauptsächlich bei Magen- und Darmbeschwerden. Man kann also Teeaufgüsse, Salben, Tinkturen und wässrige Auszüge in Apotheken und Drogerien erhalten oder auch selbst herstellen. Es stellt kein Problem dar, sich ein Heilmittel aus der Ringelblume selbst zuzubereiten.

So zum Beispiel die Ringelblumen-Salbe, die mit Schweinefett (Originalrezept), Vaseline oder auch anderen Grundlagen hergestellt wird. Diese Salbe wird bei Hautproblemen jeder Art angewendet, so zum Beispiel bei Prellungen, Hautschürfungen oder offenen Wunden. Sie wirkt entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. Bei Umschlägen mit dem Schwedenkräuter wird sie zuerst auf die Haut aufgetragen, dann der Schwedenkräuter.

Für die Herstellung der Salbe mit Schweinefett werden 250 g reines Schweinefett erhitzt, eine gehäufte Handvoll Ringelblumen (hier Blätter, Blüten und auch Stängel zerkleinert) hineingegeben. Es muss einmal aufschäumen – jetzt riecht man ganz deutlich den Geruch der Ringelblume – das Ganze kräftig umrühren und über Nacht abkühlen lassen. Am nächsten Tag wird das Fett noch einmal leicht erhitzt, durch ein sauberes Tuch passiert bzw. gepresst und die gewonnene Salbe wird in verschließbare Gläser gefüllt.

Die Ringelblume wurde früher auf Grund der kräftigen Farbe ihrer Blütenblätter auch zum Färben genutzt, deshalb beim Auftragen beachten, dass keine Kleidungsstücke in Mitleidenschaft gezogen werden. Auch in vielen Kosmetik-Artikeln sind wässrige Auszüge von Heilpflanzen, so auch speziell der Ringelblume enthalten wie z. B. in Shampoos, Gesichtscremes usw.

Wenn man Zeit und Möglichkeit hat, sich mit Hilfe der Ringelblume zu kurieren, sollte man sich auf den Weg nach dieser Pflanze machen, die Ratschläge der Naturheiler nutzen und sich selbst mit der Herstellung einer Salbe oder eines Tees beschäftigen, das ist schon der erste Schritt zur Heilung. Übrigens gilt die Ringelblume auch als Barometer: Wenn am Morgen die Blüten geöffnet sind, steht ein schöner Tag bevor, bleiben die Blütenköpfe geschlossen, soll es regnen.

Welche Inhaltsstoffe kommen in der Kamille vor?

Die Ringelblume ist nicht nur für ihre auffälligen Blüten bekannt, sondern auch für ihre vielfältigen heilenden Eigenschaften, die größtenteils auf ihre reichen Inhaltsstoffe zurückzuführen sind:

  • Flavonoide: Diese Pflanzenstoffe sind bekannt für ihre antioxidative Wirkung. Sie helfen, den Körper vor freien Radikalen zu schützen und unterstützen das Immunsystem.
  • Triterpenoide: Eine Klasse von chemischen Verbindungen, die in Ringelblumen in signifikanten Mengen vorkommt und für ihre entzündungshemmenden und heilenden Eigenschaften bekannt ist.
  • Carotinoide: Dazu gehören Lutein und Zeaxanthin, die der Ringelblume ihre leuchtend gelbe bis orange Farbe verleihen. Carotinoide sind wichtige Antioxidantien, die die Gesundheit der Augen unterstützen und das Risiko chronischer Krankheiten verringern können.
  • Ätherische Öle: Diese Öle sind verantwortlich für den charakteristischen Duft der Ringelblume und tragen zu ihren antimikrobiellen und antifungalen Eigenschaften bei.
  • Saponine: Diese Verbindungen besitzen antivirale und immunstimulierende Eigenschaften und unterstützen die Absorption anderer Pflanzenstoffe.
  • Cumarine: Diese Chemikalien wirken antikoagulierend und können die Haut vor UV-Schäden schützen.
  • Polysaccharide: Diese sind an der Wundheilung und der Immunmodulation beteiligt, indem sie die Aktivität von Makrophagen im Körper anregen.

Zusammengefasst machen diese Inhaltsstoffe die Ringelblume zu einer kraftvollen Pflanze für die natürliche Heilung, die in der Lage ist, Entzündungen zu reduzieren, die Heilung von Wunden zu fördern und die Hautgesundheit zu unterstützen. Ihre breite Palette an heilenden Eigenschaften macht sie zu einem beliebten Bestandteil in Salben, Tees und anderen pflanzlichen Heilmitteln.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Für die innerliche Anwendung als Tee gilt die Ringelblume als Hilfsmittel bei Magenproblemen, hier trinkt man morgens und abends je eine Tasse. Hilfreich ist dieser Tee auch bei Kopfschmerzen und Einschlafstörungen und soll dort schnell helfen.

Bei Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden ist ein Tee aus Ringelblumen ebenfalls sehr hilfreich. Auch eine leicht abführende Wirkung wird dem Tee nachgesagt. In vielen Mischtees aus Kräutern ist die Ringelblume ebenfalls ein Bestandteil. Ein gehäufter Teelöffel Ringelblumenblüten wird mit kochendem Wasser übergossen und man lässt ihn fünf bis zehn Minuten ziehen. Die Ringelblume konzentriert erhält man als Tinktur, die man fertig kaufen, aber auch selbst herstellen kann.

Dazu werden nur die Blütenblätter verwendet, etwa bis zur Hälfte in ein verschließbares Glas gegeben und mit einem hochprozentigen Alkohol aufgefüllt. Diese Mischung sollte nun ca. 10 Tage in der Sonne stehen, um dann gefiltert als Tinktur in einem dunklen Gefäß aufbewahrt zu werden. Am besten im Kühlschrank.


Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Obwohl die Ringelblume für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt wird und weitgehend als sicher für die meisten Menschen gilt, gibt es einige potenzielle Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, die beachtet werden sollten:

  • Allergische Reaktionen: Menschen, die empfindlich auf Pflanzen der Asteraceae/Compositae-Familie reagieren, zu der auch die Ringelblume gehört, können allergische Reaktionen erleiden. Symptome können Hautausschlag, Juckreiz oder in seltenen Fällen Atembeschwerden umfassen.
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Wegen des Mangels an umfassenden Studien zur Sicherheit wird schwangeren und stillenden Frauen oft geraten, die Anwendung von Ringelblumenprodukten zu vermeiden, da nicht bekannt ist, ob Inhaltsstoffe der Pflanze Einfluss auf die Schwangerschaft oder den Säugling haben können.
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Obwohl spezifische Wechselwirkungen mit Medikamenten selten gemeldet werden, ist Vorsicht geboten, besonders bei Medikamenten, die das Blutungsrisiko erhöhen könnten. Ringelblumen enthalten Cumarine, die eine blutverdünnende Wirkung haben könnten.
  • Chirurgische Eingriffe: Wegen der potenziellen Wirkung auf die Blutgerinnung sollte die Anwendung von Ringelblumenprodukten mindestens zwei Wochen vor geplanten Operationen eingestellt werden, um das Risiko von Blutungen zu minimieren.
  • Hautreaktionen: Bei topischer Anwendung können in seltenen Fällen Hautirritationen oder Dermatitis auftreten, besonders bei Personen mit empfindlicher Haut.

Es ist immer ratsam, bei der erstmaligen Anwendung von Ringelblumenprodukten Vorsicht walten zu lassen und bei Unsicherheiten bezüglich der eigenen Gesundheit oder bestehender Medikation einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren.

Quellen

  • "Heilpflanzenpraxis Heute: Porträts - Rezepturen - Anwendung" von Siegfried Bäumler
  • "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
  • "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross

Das könnte Sie auch interessieren