Arnika

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Arnika (lat. Arnica montana) ist eine seit langem bekannte Heilpflanze. Manche kennen sie besser unter dem Namen Bergwohlverleih.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau von Arnika

Arnika zählt zu den Korbblütlern und wächst bis zu einem halben Meter hoch. Die Pflanze blüht im Juni und Juli, oft auch noch im August.

Arnika wächst bevorzugt in den Bergen über 800 Meter Höhe und kommt auch mit nährstoffarmen Böden sehr gut zurecht.

Man trifft Arnika an in den Alpen, Pyrenäen, auf dem Balkan sowie auch in Südskandinavien und im Baltikum. Aber auch im Thüringer-Wald kann Arnika gesichtet werden.

Arnika zählt zu den Korbblütlern und wächst bis zu einem halben Meter hoch. Die Pflanze blüht im Juni und Juli, oft auch noch im August.

Die Blüten sind leuchtend gelb. Da Arnika sehr selten ist und sich auf der Liste der gefährdeten Arten befindet, steht die aromatisch duftende Pflanze unter Naturschutz.

Arnika in der Natur finden

Arnika, bekannt für ihre gelben Blüten und medizinischen Eigenschaften, ist in Bergregionen und moosigen Wiesen Europas, Sibiriens und Nordamerikas zu finden. Sie bevorzugt saure, magere Böden und ist oft in Höhenlagen anzutreffen, wo sie sonnige bis halbschattige Standorte bevorzugt. Die Pflanze ist von Juni bis August in Blüte, wodurch sie leichter zu identifizieren ist.

Beim Suchen nach Arnika ist es wichtig, die charakteristischen Merkmale zu kennen: Arnika montana, die bekannteste Art, weist eine rosettenartige Blattanordnung auf, mit großen, ovalen bis lanzettlichen Blättern, die meist in einer basalen Rosette angeordnet sind. Die Blüten sind auffällig gelb, in Form von Korbblüten, die einzeln oder in kleinen Gruppen auf langen Stielen stehen. Diese Blüten haben eine doppelte Blütenreihe: äußere Zungenblüten, die flach und strahlenförmig sind, und innere Röhrenblüten.

Ein weiteres wichtiges Merkmal ist der Duft; Arnika verströmt einen leicht herben und würzigen Geruch, besonders wenn die Blüten oder Blätter leicht zerrieben werden. Allerdings sollte beim Sammeln von Wildpflanzen Vorsicht geboten sein, da Arnika in vielen Gebieten unter Naturschutz steht und nicht ohne Genehmigung gesammelt werden darf. Zudem ist es wichtig, die Pflanze nicht mit giftigen Doppelgängern zu verwechseln, wie etwa dem Jakobskreuzkraut. Kenntnisse über die Pflanze und ihre Umgebung sind daher essenziell, um sie sicher in der Natur zu identifizieren und zu sammeln.

Wirkung & Anwendung

Im Gegensatz zu anderen Heilkräutern war Arnika in der Antike noch nicht bekannt. Anwendung bei verschiedenen Beschwerden findet Arnika erst etwa ab dem 18. Jahrhundert. Mittlerweile ist Arnika in der Homöopathie jedoch nicht mehr wegzudenken.

Trotzdem streiten Schulmediziner immer noch über den tatsächlichen Nutzen. Die Blüten und Wurzeln der Pflanze spielen bei der Verwendung eine besondere Rolle. Zur Blütezeit werden nur die Blüten und Blätter geerntet. Im September und Oktober kann man dann die Wurzeln ausgraben. Sie werden zu speziellen Tinkturen verarbeitet. Der großflächige Anbau von Arnika gelingt bisher nicht. Aus diesem Grunde werden nur die in freier Natur vorkommenden Blüten für die weitere Verarbeitung gesammelt.

Arnika wirkt entzündungshemmend. Als Gurgelmittel hilft es bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Umschläge mit Arnikatinktur lindern Schwellungen und Schmerzen. Salben, die den Wirkstoff Arnika enthalten, spielen eine große Rolle bei Zerrungen, Quetschungen, Muskeln- und Gliederschmerzen.

Als weitere äußerliche Anwendung gibt es Arnika auch als Badezusatz. Innerliche Anwendungen sollten mit äußerster Vorsicht behandelt werden. Arnika wirkt sehr stark auf das Herz und auf den Kreislauf. Jede Anwendung sollte daher sicherheitshalber mit einem Mediziner abgesprochen werden.

Aus diesem Grunde wurden in der Vergangenheit auch viele Teesorten, die Arnika enthielten, vom Markt genommen. Ebenfalls ungebräuchlich ist die frühere Verwendung von Arnika im Schnupftabak.

Welche Inhaltsstoffe kommen in Arnika vor?

Arnika, insbesondere Arnika montana, ist eine Pflanze, die für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften geschätzt wird. Diese medizinischen Wirkungen sind auf eine Vielzahl von bioaktiven Inhaltsstoffen zurückzuführen, die Arnika zu einem beliebten Bestandteil in der Naturheilkunde und Homöopathie machen.

Eines der Hauptwirkstoffe in Arnika sind Sesquiterpenlaktone, darunter Helenalin und Dihydrohelenalin, die für die stark entzündungshemmende Wirkung verantwortlich sind. Diese Verbindungen können zur Reduzierung von Schwellungen und zur Förderung der Heilung von Prellungen und Verstauchungen beitragen.

Flavonoide, eine weitere wichtige Gruppe von Verbindungen in Arnika, besitzen antioxidative Eigenschaften. Sie helfen, freie Radikale zu neutralisieren und unterstützen die allgemeine Gesundheit der Zellen. Die in Arnika enthaltenen Flavonoide, wie Quercetin und Rutin, tragen ebenfalls zur Entzündungshemmung bei und fördern die Durchblutung.

Arnika enthält zudem ätherische Öle, die antiseptische und schmerzlindernde Eigenschaften haben. Diese Öle können bei der Behandlung von Wunden und bei der Linderung von Muskel- oder Gelenkschmerzen hilfreich sein.

Weitere Inhaltsstoffe umfassen Phenolsäuren, wie Kaffeesäure und Chlorogensäure, die entzündungshemmend wirken, sowie Cumarine, die die Blutzirkulation fördern können.

Die Kombination dieser vielfältigen bioaktiven Inhaltsstoffe macht Arnika zu einem effektiven Mittel zur äußerlichen Anwendung bei Verletzungen, Entzündungen und Schmerzen. Allerdings sollte Arnika aufgrund ihrer potenten Wirkstoffe und möglichen Hautreizungen nicht auf offene Wunden aufgetragen oder innerlich angewendet werden, es sei denn, es erfolgt unter fachkundiger Anleitung.

Bedeutung für die Gesundheit

Arnika verbessert nachweislich die Wundheilung. Auch auf Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems soll Arnika - wohldosiert - einen positiven Einfluss haben. So kann ein Patient mit niedrigem Blutdruck gleich nach dem Aufstehen ein wenig aus dem gekochten Sud von den Arnikawurzeln trinken.

Doch es ist Vorsicht geboten. Arnika wirkt sehr stark. Daher sollte es nur nach Absprache mit einem Arzt innerlich eingenommen werden. Schnell kann Arnika zu Vergiftungen führen. Sie äußern sich in Übelkeit und Erbrechen sowie als Schäden an Magen und Darm oder sogar am Herz. Außerdem reagieren manche Menschen allergisch auf die Pflanze. Auch darf Arnika nicht bei allen Verletzungen angewendet werden.

Die positive Wirkung ist belegt bei stumpfen Verletzungen (Muskelprellungen), Zerrungen und bei Quetschungen mit Bildung eines Blutergusses. Hier können z.B. frische Blätter auf den Bluterguss gelegt werden. Arnika darf jedoch nicht in offene Wunde gelangen.

Nach Operationen, besonders an den Zähnen, kann Arnika ebenfalls nützlich sein. Abgeraten wird davon, Arnika vor Operationen anzuwenden. Die Gefahr von Komplikationen soll vermieden werden. Unentbehrlich ist Arnika inzwischen auch nach einem Insektenstich sowie bei rheumatischen Beschwerden. Nicht umsonst erhielt Arnika im Volk den Beinamen Erste-Hilfe-Kraut.


Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Die Anwendung von Arnika, insbesondere Arnika montana, bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile, kann jedoch auch Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit sich bringen, die Beachtung finden sollten. Eine der häufigsten Nebenwirkungen bei der topischen Anwendung von Arnika ist die Hautreizung, einschließlich Dermatitis, besonders bei Personen mit empfindlicher Haut oder bei längerem Gebrauch. In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, die sich durch Symptome wie Ausschlag, Juckreiz oder Schwellungen äußern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die innere Anwendung von Arnika wegen ihrer potenten Inhaltsstoffe, vor allem Sesquiterpenlaktone, gesundheitliche Risiken birgt. Dazu gehören Magen-Darm-Beschwerden, erhöhter Blutdruck und in schweren Fällen sogar Herzrhythmusstörungen oder neurotoxische Effekte. Daher sollte Arnika ohne fachkundige Anleitung nicht innerlich eingenommen werden.

Hinsichtlich der Wechselwirkungen könnte Arnika die Wirkung von Antikoagulanzien (Blutverdünnern) verstärken, was das Blutungsrisiko erhöhen kann. Personen, die Medikamente wie Warfarin oder Aspirin einnehmen, sollten daher vor der Verwendung von Arnika Rücksprache mit einem Arzt halten.

Zudem ist Vorsicht geboten bei der Kombination von Arnika mit anderen entzündungshemmenden oder schmerzlindernden Mitteln, sowohl natürlichen als auch synthetischen, um das Risiko von Nebenwirkungen oder einer Überdosierung zu minimieren.

Abschließend ist es entscheidend, die Verwendung von Arnika auf sichere Weise zu handhaben, die Anweisungen für die empfohlene Dosierung zu beachten und bei bestehenden Gesundheitsproblemen oder der Einnahme von Medikamenten professionellen medizinischen Rat einzuholen.

Quellen

  • "Arnika – Königin der Heilpflanzen. Die Arnika als Heilpflanze in Homöopathie, Phytotherapie und anthroposophischer Medizin" von Johannes Wilkens, Frank Meyer, Ruth Mandera

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