Eisen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eisen ist ein Mineralstoff, der im menschlichen Organismus vielfältige Funktionen erfüllt. Wie andere anorganische Mineralien ist Eisen für ein organisches Leben unverzichtbar.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungsweise von Eisen

Eine Blutuntersuchung der Eisenwerte dient dem Arzt zur weiteren Diagnose von verschiedenen Krankheiten.

Da der Körper selbst kein Eisen herstellen kann, muss es von außen mit der Nahrung zugeführt werden.

Eisen gehört zu den Spurenelementen, da es in nur geringen Mengen im Körper vorhanden ist und die täglich erforderliche Zufuhr weit unter der Menge liegt, die der Körper an Calcium, Kalium oder Magnesium benötigt. Menschen unterscheiden sich individuell in der Verdauungs- und Aufnahmefähigkeit des Darmes für Mineralien.

In manchen Nahrungsmitteln sind Mineralien, vor allem auch Eisen, so eingebunden, dass sie nicht oder kaum heraus gelöst und aufgenommen werden können. Generell ist zu beachten, dass außer mit dem Harn und dem Stuhl vor allem über den Schweiß viele Mineralien und somit auch Eisen ausgeschieden werden und verloren gehen.

Bedeutung

Der Eisenwert wird anlässlich einer Blutprobe beim Arzt meist nur bei begründetem Anlass überprüft. Die Serumwerte für Erwachsene liegen bei Frauen bei einem unterstellten Alter von 40 Jahren bei 25 - 135 ug/dl und bei gleichaltrigen Männern bei 35 - 170 ug/dl.

Wird bei der Blutuntersuchung ein erhöhter Eisenwert festgestellt, kann dies ein Hinweis auf eine Hämoglobin-Überladung sein. Man spricht von einer Hämochromatose oder auch Eisenspeicherkrankheit. Liegen die Werte für Eisen massiv über der Norm, kann dies zu einer Vergrößerung der Leber, zu Funktionsstörungen des Herzmuskels und der Drüsen führen. Vielfach deutet auch eine Grauverfärbung an den Innenflächen der Hände auf einen Überschuss an Eisen hin. Als mögliche Diagnose bei erhöhten Werten an Eisen kommen Anämie, Hämochromatose, Leberzirrhose, Virushepatitis oder eine Eisenvergiftung in Betracht.

Ein zu niedriger Gehalt an Eisen führt zu einer Blutarmut, weil der rote Blutfarbstoff vermindert gebildet wird. Allerdings kommt auch bei gesunden Menschen immer wieder ein vorübergehender kleiner Mangel an Eisen vor. Er ist meist Anpassungsvorgängen des Organismus an unterschiedliche Bedarfssituationen geschuldet. Hier gelten vor allem Frauen in der Schwangerschaft und Leistungssportler als gefährdet. Eisenmangel kann längere Zeit vorhanden sein, ohne dass irgendwelche Beschwerden feststellbar sind oder vielleicht auch nicht bewusst sind.

Dauerhaft niedriger Gehalt an Eisen führt zu Müdigkeit, Schwächegefühl, blasse Hautfarbe, Anämie, Kurzatmigkeit und Unterversorgung an Sauerstoff. Es wird auch von Stimmungsschwankungen und der Neigung zu Kopfschmerzen berichtet. Fehlt Eisen, kann infolge einer Blutarmut Mund- und Zungenschleimhauteinrisse, Verstopfung, Durchfall oder Anfälligkeit für Infekte auftreten.

Frauen verlieren während ihrer Monatsblutung 0,4 bis 1 mg Eisen am Tag. Allerdings sind verminderte Werte an Eisen im Blutserum nicht immer mit einem Mangel an Eisen gleich zu setzen. Die sichere Diagnose erfordert zusätzliche Untersuchungen von einigen Verbindungen des Eisens wie Transferrin und Ferritin.

Vorkommen in Lebensmitteln

Eisen ist vornehmlich enthalten in Fleisch, Leber, Niere, Vollkornprodukten, Pilzen, grünem Gemüse. Schweineleber weist in Bezug auf je 100 g verzehrbarem ungekochtem Anteil um die 22 mg, Weizenkeime 8 mg, Spinat 3 mg und ein Eigelb 1,2 mg Eisen auf.

Eisen wird aus tierischen Nahrungsmitteln leichter absorbiert als aus pflanzlichen.

Werden tierische und pfanzliche Produkte kombiniert, wird Eisen oft besser aufgenommen. Dies gilt auch, wenn genügend Vitamin C zur Verfügung steht.

Tee hingegen blockiert die Aufnahme von Eisen im Darm. Eisen kann auch über geeigente Nahrungsergänzungspräparate in Kapselform oder in flüssiger Form zugeführt werden.


Quellen

  • Christen, P., Jaussi, R., Benoit, R.: Biochemie und Molekularbiologie. Springer, Berlin 2016
  • Koslowski, H., Fiehring, C., Zöllner, H.: Labordiagnostik von Stoffwechselerkrankungen. Books On Demand Verlag, Norderstedt 2003
  • Reuter, P.: Springer Lexikon Medizin. Springer, Berlin 2004

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