Mebendazol

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Wirkstoffe Mebendazol

Bei dem Wirkstoff Mebendazol handelt es sich um ein Arzneimittel aus der Kategorie der Benzimidazole. Das Medikament wurde vom pharmazeutischen Hersteller Janssen Pharmaceutica entwickelt und auf den Markt gebracht. Die Substanz Mebendazol kommt im überwiegenden Teil der Fälle im Rahmen der Therapie von Wurmerkrankungen zum Einsatz. Denn das Medikament Mebendazol ist ein sogenanntes Breitbandspektrum-Anthelminthikum, das sich zum Beispiel zur Behandlung von Ancylostomatidose eignet.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Mebendazol?

Die Wirkung des Medikaments Mebendazol beruht darauf, dass es sich an die Mikrotubuli im Inneren des Darms der Würmer anschließt. In einer Folge davon wird die Aufnahme von Glukose blockiert und es kommt zu einer Degeneration.
© molekuul.be – stock.adobe.com

Prinzipiell handelt es sich bei der Substanz Mebendazol um ein Medikament mit antiparasitären Eigenschaften. Mebendazol zählt zur Kategorie der Antihelminthika und kommt in der Regel zum Einsatz, um einen Befall des Darms mit Würmern zu therapieren.

Die Wirkung ist darauf zurückzuführen, dass sich die Substanz Mebendazol an den Stoff Tubulin bindet und die Teilung von Wurmzellen beeinträchtigt. Um Madenwürmer zu bekämpfen, ist eine Tablette gemeinsam mit einer Mahlzeit einzunehmen. Zwei Wochen später wird erneut eine Tablette verabreicht.

Häufige Nebenwirkungen durch das Medikament sind beispielsweise Durchfall und sonstige Störungen der Verdauung, Schmerzen in der Bauchgegend sowie Blähungen.

Der Wirkstoff Mebendazol ist ein Derivat von Benzimidazol, zudem handelt es sich um ein Carbamat. Die Substanz kommt in der Form eines Pulvers vor, das eine weiße Farbe aufweist. Der Stoff ist in Wasser so gut wie nicht löslich.

Pharmakologische Wirkung

Die Wirkung des Medikaments Mebendazol beruht darauf, dass es sich an die Mikrotubuli im Inneren des Darms der Würmer anschließt. In einer Folge davon wird die Aufnahme von Glukose blockiert und es kommt zu einer Degeneration. Die Zellen von Säugetieren werden durch die Substanz Mebendazol jedoch nicht beeinträchtigt.

Nach der oralen Verabreichung des Medikaments wird der Wirkstoff in der Regel nur unvollständig resorbiert. Zudem ist der First-Pass-Effekt im überwiegenden Teil der Fälle relativ stark ausgeprägt, sodass ein beachtlicher Anteil des Medikaments wieder ausgeschieden wird. Aus diesem Grund ist lediglich ein kleiner Teil der ursprünglich eingenommenen Dosis verfügbar. Bedingt durch den starken First-Pass-Effekt wirkt es in erster Linie im Darm.

Grundsätzlich zeichnet sich das Medikament Mebendazol durch starke antihelminthische Effekte aus. Die Wirkung des Arzneimittels ist dabei parasitenspezifisch. Es handelt sich um ein Chemotherapeutikum, das die Mikrotubuli beeinflusst und dadurch eine Degeneration der Darmzellen der Würmer herbeiführt.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Das Medikament Mebendazol eignet sich zur medikamentösen Behandlung von Infektionen des Darms mit Würmern. Dabei ist das Arzneimittel in erster Linie gegen bestimmte Arten von Bandwürmern sowie Nematoden wirksam. Auch kommt es mitunter zur Therapie von zystischer und alveolärer Echinokokkose sowie Trichinose zum Einsatz. Hierbei sind hohe Dosierungen des Wirkstoffs notwendig.

Zudem wird das Medikament Mebendazol in der Veterinärmedizin eingesetzt und dient hier ebenfalls der Behandlung von zahlreichen Wurmerkrankungen.

Die Dosierung des Arzneimittels Mebendazol erfolgt grundsätzlich entsprechend der beiliegenden Fachinformation. Dabei variiert die Art der Behandlung in Abhängigkeit von der jeweiligen Wurmart. In den meisten Fällen wird zunächst eine Tablette verabreicht und die Einnahme nach zwei Wochen wiederholt. Je nach Hersteller wird unter Umständen jedoch auch eine Therapiedauer von drei Tagen vorgeschrieben.


Risiken & Nebenwirkungen

Vor der ersten Einnahme des Medikaments Mebendazol sind diverse potenzielle Nebeneffekte zu beachten, die vom behandelnden Arzt nach Betrachtung des Einzelfalls abgewogen werden. Grundsätzlich treten unerwünschte Nebenwirkungen durch die Substanz Mebendazol nicht bei jedem Patienten auf und unterscheiden sich zudem im Hinblick auf ihre Häufigkeiten. Auch variieren die Nebeneffekte bei verschiedenen Personen in ihrer Ausprägung und dem Schweregrad.

Besonders häufige Nebeneffekte, die sich durch die Einnahme des Medikaments Mebendazol ergeben, sind zum Beispiel Schwindelanfälle, Kopfschmerzen und Übelkeit. In einigen Fällen kommt es auch zu Störungen der Verdauung, die sich auf verschiedene Weise äußern. So leiden einige Patienten unter Erbrechen oder Durchfall. Auch sind Schmerzen in der Gegend des Bauches und Blähungen möglich.

Während der Therapie mit dem Wirkstoff Mebendazol sind nicht nur diverse Nebenwirkungen zu beachten, sondern auch einige Kontraindikationen. Diese sind dringend zu befolgen, da ansonsten schwerwiegende Komplikationen drohen. Zunächst ist das Medikament Mebendazol bei einer vorliegenden Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff kontraindiziert. Darüber hinaus ist eine Einnahme des Medikaments während der Schwangerschaft nicht angezeigt. Außerdem ist von einer zeitgleichen Einnahme von Metronidazol und dem Arzneimittel Mebendazol abzusehen.

Bei einer Verwendung des Medikaments in der Tiermedizin ist zudem zu beachten, dass Mebendazol bei Nagetieren eine teratogene Wirkung entfaltet.

Der Arzneistoff Mebendazol ist nicht für Kinder geeignet, die jünger als ein Jahr sind. Bei Kindern unter zwei Jahren ist eine Anwendung nur unter Vorbehalt angezeigt, wobei eine strenge ärztliche Kontrolle notwendig ist. Sämtliche Hinweise bezüglich der Kontraindikationen sind in der Fachinformation des jeweiligen Präparats aufgelistet.

Darüber hinaus existieren einige Wechselwirkungen des Medikaments mit anderen Substanzen. So reduziert sich zum Beispiel die Konzentration des Wirkstoffs Mebendazol im Plasma des Blutes, wenn zur gleichen Zeit die Stoffe Phenytoin oder Carbamazepin eingenommen werden. Dabei handelt es sich um sogenannte Enzyminduktoren. Auch auf eine simultane Einnahme von Metronidazol und Insulinen ist zu verzichten.

Das könnte Sie auch interessieren