Hornhaut

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Hornhaut, Schwielen und Verhärtungen in bestimmten Hautbereichen treten bei vielen Menschen auf und werden zum Teil als recht unangenehm empfunden, weil diese unbehandelt zu schmerzhaften Beschwerden führen können. Durch Hornhaut kann somit gerade an den Füßen die Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sein.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Hornhaut?

Die Hornhaut bildet insbesondere an solchen Körperregionen, die einer permanenten Beanspruchung der Haut unterliegen. Dies sind vorrangig die Innenseiten der Hände und die Fußsohlen sowie die Oberseiten der Zehen.

Hornhaut, die sich durch Veränderungen der einzelnen Hautschichten ergibt, hat nichts mit der Hornhaut des Auges zu tun. Im Gegensatz zur funktionstüchtigen Hornhaut des Auges besteht die Hornhaut an den Füßen oder den Händen aus abgestorbenen Hautzellen, die als Hornzellen bezeichnet werden.

Die Hornhaut bildet sich aufgrund verschiedener Ursachen an prädestinierten Stellen des Körpers. Schmerzhaft und überaus sensibel wird die Hornhaut, die im Volksmund auch unter dem Begriff Schwielen bekannt ist, wenn diese sich im Endstadium zu Hühneraugen ausgeprägt hat. Die Hornhaut ist wesentlich fester und widerstandsfähiger als das umgebende Hautareal.

Ursachen

Die Hornhaut bildet insbesondere an solchen Körperregionen, die einer permanenten Beanspruchung der Haut unterliegen. Dies sind vorrangig die Innenseiten der Hände und die Fußsohlen sowie die Oberseiten der Zehen.

Durch den Einfluss von Druck kommt es zu einer punktuellen Veränderung der oberen Hautschichten, um die darunter liegenden Bereiche vor Verletzungen zu schützen. Darüber hinaus können leicht reizbare Hautschichten an den Fersen oder den Ballen durch einen stetig einwirkenden Druck zu Hornhautbildung neigen.

Die Ursachen für Hornhaut liegen meist in alltäglichen Gegebenheiten, zu denen möglicherweise zu enges Schuhwerk, eine einseitige Druckbelastung und eine ständig einwirkende schwere Arbeit gehören. Dies führt zum Aufbau einer Hornhautschicht.


Krankheiten mit diesem Symptom

Verlauf & Hornhaut

Bei einem stetig gleichbleibenden Belastungsdruck der Haut reagiert diese nicht in jedem Fall mit aufgeriebenen Hautschichten, sodass nicht immer Blasen entstehen. Auf eine lange Sicht gesehen, bilden sich nach und nach zunächst kaum wahrnehmbare Hautverdickungen, die erst im Laufe der Zeit Beschwerden verursachen.

Im fortgeschrittenen Stadium treten die Hühneraugen auf, die schmerzhaft sind und behandelt werden müssen. Zuvor sind aufgrund der abgestorbenen Hornhautzellen keine Schmerzen zu bemerken, weil in diesen Schichten keine Nervenbahnen verlaufen. Lediglich durch die erhabene Beschaffenheit und die weitere Druckbelastung können darunterliegende Hautareale gereizt werden.

Die Verhornung der Haut kann ebenfalls eine Folge von Narben sein, die unzureichend gepflegt werden. Es entstehen sogenannte Wulstnarben, die durch eine verhärtete und unelastische Hautoberfläche gekennzeichnet sind. Nach der Abheilung von Wunden kommt es zu einer vermehrten Bildung von Bindegewebe, was zu einer Verhärtung des Narbengewebes beiträgt.

Die von Hornhaut betroffenen Hautbereiche sind meist druckempfindlich und trocken. Der Hautarzt und die Patienten selbst bemerken die Unterschiede zur gesunden Haut meist durch Tastung. Nicht immer muss Hornhaut Beschwerden verursachen.

Komplikationen

Hornhaut ist im Grunde eine gute und lebenswichtige Sache: Der Körper beginnt, oft strapazierte Stellen zu schützen. Das Militär tut etwa bei einem Panzer nichts anderes: Mache Dich unangreifbar und Du wirst überleben. Eine Hornhaut kann indes besonders im kosmetischen Bereich lästig werden. Models oder andere Menschen, die Wert auf ihre Schönheit legen, können eine Hornhaut nicht gebrauchen, da sie schlicht nicht gut aussieht.

Komplikationen in Bezug auf eine Hornhaut können auftreten, wenn diese an empfindlichen Stellen auftritt. Wer zum Beispiel stark mit den Händen arbeiten muss, wird bald kein Gefühl mehr in den Fingern haben, was wiederum zu einerm Nachlassen in der Arbeit führt. An den Füßen kann eine Hornhaut schweren Umfangs dazu führen, dass ein Mensch die natürliche Scheu vor Hitze verliert. Auch das kann Folgen haben.

Die Behandlung einer Hornhaut kann man zu großen Teilen selbst erledigen: Es gibt Feilen und andere Werkzeuge, um die Hornhaut zu reduzieren. Es gibt auch Badezusätze, die einzig dem Zweck dienen, harte Haut aufzuweichen. Es ist indes am Besten, entweder einen Spezialisten aufzusuchen. Dies ist im Deutschland der Gesundheitsreform allerdings fast nicht mehr möglich. Heilmitel und Salben gegen Hornhaut sind allerdings auch im Internet bei einem seriösen online Handel erhältlich. Die Hornhaut sollte daher kein Problem für die Betroffenen sein.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Mit Hornhaut müssen Betroffene nicht zwangsläufig zum Arzt. Hier gibt es verschiedene Methoden zur unkomplizierten Selbstbdieehandlung. Da Hornhaut insbesondere in den Körperbereichen auftritt, die dauerndem Druck beziehungsweise einer starken Belastung ausgesetzt sind, bildet sie sich vor allem an den Füßen und gelegentlich auch an den Händen. Hornhaut entsteht allmählich und wird vielen erst dann bewusst, wenn sie Beschwerden macht.

Fußbäder weichen die Hornhaut an und erleichtern das Abfeilen. Häufig reicht dies als eigene Behandlung aus. Das Hinterfragen bestimmter Hornhaut begünstigender Gewohnheiten kann außerdem vorbeugen: zum Beispiel anderes Schuhwerk, weiche Einlegesohlen oder an Druckstellen angebrachte kleine Polster.

Hornhaut in Form von Hühneraugen und Schwielen sollte besser Fachleuten anvertraut werden. Die Gefahr von Verletzungen durch unsachgemäße Eigenbehandlung ist zu groß. Zu überlegen ist durchaus die Inanspruchnahme einer medizinischen Fußpflege, auch unter der Berufsbezeichnung Podologe bekannt. Empfehlenswert ist natürlich auch ein Arztbesuch.

Als Spezialist für Hornhautbeschwerden gilt der Dermatologe. Er weiß nicht nur die Hornhaut direkt zu behandeln, sondern kennt auch damit im Zusammenhang stehende mögliche weitere Ursachen – wie Narben, die eine unelastische und verhärtete Oberfläche aufweisen. Bei besonders starker und kompliziert zu behandelnder Hornhaut kann eventuell das Hinzuziehen eines Chirurgen erforderlich werden.

Behandlung & Therapie

Eine Vielzahl von behandlungsspezifischen Möglichkeiten beim Auftreten von Hornhaut ist gegenwärtig realisierbar. Neben den medizinischen Therapievarianten stehen im Rahmen der fußpflegerischen Maßnahmen ebenfalls relevante Methoden zur Verfügung.

Hornhautschwielen können zudem mit Spezialpflastern und zusätzlichen Hautpolsterungen therapiert werden, um deren Schmerzhaftigkeit und Neuentstehung zu bremsen. Diese Heilmittel werden einfach auf die für Hornhaut prädestinierten Hautpositionen aufgeklebt oder als kleine Schwämmchen um die Zehen gelegt. Dort wird einer punktuellen Druckbelastung vorgebeugt.

Druckstellen, die zu Hornhautbildung neigen, können ebenfalls durch operative Eingriffe beseitigt werden. Für eine umfangreiche Ausprägung von Clavus, den Hornhautstellen, kommen zur Behandlung wirkungsvolle Medikamente in Frage. Als sinnvoll hat sich ein Wirkstoff erwiesen, welches unter der Bezeichnung Acitretin bekannt ist.

Im Rahmen der fußpflegerischen Tätigkeiten ist es möglich, partielle Hornhautareale aufzuweichen und danach vorsichtig abzutragen. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch Professionalität und Erfahrung, kann jedoch auch selbst von den Patienten vorgenommen werden.

Aussicht & Prognose

Da Hornhaut kein eigenständiges Krankheitsbild ist, ist es in diesem Zusammenhang schwer eine Prognose bzw. eine Aussicht auf dessen Krankheitsverlauf zu geben. Hornhaut ist viel mehr eine Art natürlicher Effekt, der bei Belastung der Füße eintritt.

Unter Umständen kann jedoch auch die Hornhaut einen eher unerwünschten Verlauf nehmen. Werden nämlich die Füße übermäßig hoch belastet, so besteht die Gefahr von Schrunden. Als Schrunden werden tiefe Risse in der Haut bezeichnet, die sich eventuell sogar entzünden können. Wer unter einer trockenen Haut unter den Füßen leidet sowie einer äußerst dicken Schicht Hornhaut, so sind dies ideale Voraussetzungen für Schrunden. Werden Schrunden nicht behandelt, so werden die Risse immer tiefer. In einigen Fällen werden die offenen Wunden durch Bakterien infiziert, sodass sich eine Entzündung bildet. Hinzu kommt die Bildung von Eiter, sodass ein Arztbesuch unerlässlich ist.

Mit einer entsprechenden Behandlung kann der Bildung von Schrunden jedoch sehr gut entgegengewirkt werden. Dabei werden gezielt Medikamente eingesetzt, die der Haut ausreichend Feuchtigkeit spenden. Mit einer Behandlung bzw. ausreichend Feuchtigkeit können somit Schrunden gar nicht erst entstehen. Die Hornhaut kann zudem mit geeigneten Hilfsmitteln entfernt werden. Damit die daruntergelegene Haut nicht austrocknet, kann diese mit Feuchtigkeit z.B. Cremes versorgt werden.


Vorbeugung

Hornhaut ist grundsätzlich heilbar und kann durch eine entsprechende Vorbeugung vermieden werden. Diese basiert auf der Vermeidung von zu engem, drückendem und reibendem Schuhwerk sowie in einer regelmäßigen Fußpflege. Diese umfasst zudem ein Einreiben der Haut über den Zehenknöchelchen oder anderen Bereichen mit pflegenden und rückfettenden Salben oder Cremes. Dies gilt ebenfalls für die Innenseiten der Hände. Bei verschiedenen Stoffwechselerkrankungen ist eine stetige Begutachtung der Haut wichtig, um Hornhaut rechtzeitig zu erkennen.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Hornhaut

Das können Sie selbst tun

Hornhaut kann mit diversen Hausmitteln und Methoden schmerzfrei entfernt werden. Bewährt hat sich vor allem die Entfernung der Hornhaut mit Hilfe eines Bimssteins oder eines Fußbads. In beiden Fällen kann die Behandlung der Füße entweder mit heißem Wasser oder mit natürlichen Badezusätzen wie Obstessig, Teebaumöl oder Schüssler-Salzen erfolgen.

Himalaja- oder Meersalz weicht die Hornhaut auf und kann etwa zur Vorbereitung auf die Behandlung mit einem Hornhautraspel oder einem elektrischen Hornhauthobel angewendet werden. Spezielle Cremes mit Urea oder Salicylsäure unterstützen die Behandlung und helfen dabei, die Verhornungen abzutragen. Alternativ haben sich auch Zitronenscheiben, purer Aloe-Vera-Saft oder Hirschtalgsalbe bewährt. Eine alte Methode ist auch das Auflegen von warmen Kamillepäckchen auf die gewünschte Hautstelle. Bei leichter Hornhaut hilft auch ein sanftes Peeling mit Salz oder Zucker und Olivenöl.

Mögliche Alternativen sind Bärlauch-Lotionen, Schrundsalbe aus der Apotheke oder Blasenpflaster, die für 24 Stunden auf die Hornhaut aufgebracht werden. Australisches Teebaumöl kann mehrmals täglich auf die Hornhaut aufgetragen werden und hat einen aufweichenden und schmerzlindernden Effekt auf die Hornhaut. Stark verhärtete Hornhaut sollte in jedem Fall professionell entfernt werden.

Quellen

  • Bährle-Rapp, M.: Lexikon Kosmetik und Körperpflege. Springer, Berlin 2012
  • Bittig, F.: Bildatlas der medizinischen Fußpflege. Hippokrates Verlag, Stuttgart 2010
  • Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010

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