Impfung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mit einer Impfung soll sichergestellt werden, dass der Betroffene eine bestimmte Art von Erkrankungen nicht erleidet. Das Verfahren ist dabei sehr simpel und schmerzfrei. Wer dagegen auf eine Impfung verzichtet, riskiert nicht selten die eigene Gesundheit.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Impfung?

Eine Impfung, bzw. Schutzimpfung, ist eine Behandlung zur Stärkung und Aktivierung des Immunsystems gegen diverse Infektionskrankheiten.

Bei der Impfung handelt es sich um eine medizinische Maßnahme zur Vorbeugung temporärer oder chronischer Krankheiten. In der Regel beinhaltet das Medikament, das bei der Impfung in den Körper geleitet wird, selbst eine abgeschwächte Form der Krankheitserreger, gegen die es den Organismus stärken soll.

Eine solche Immunisierung wird hauptsächlich direkt in das Blut oder die Muskeln gespritzt, kann aber auch über die Aufnahme durch den Mund sowie den After in den Körper gelangen. Die Impfung ist somit ein ebenso schnelles wie unkompliziertes Verfahren, das vor Reisen oder in bestimmten zeitlichen Abständen vorgenommen werden sollte.

Zudem ist es insbesondere bei Kleinkindern wichtig, diese Form des Ansteckungsschutzes durchzuführen. Die Impfung kann in Ausnahmefällen mit Nebenwirkungen verbunden sein.

Einsatz & Indikation

Impfungen werden durchgeführt, um Individuen und die breitere Gemeinschaft vor infektiösen Krankheiten zu schützen, indem sie das Immunsystem stimulieren, eine Immunantwort gegen spezifische Erreger zu entwickeln. Diese Präventivmaßnahme ist entscheidend, um die Verbreitung von Krankheiten zu kontrollieren und Epidemien oder Pandemien zu verhindern.

Zeitpunkt der Impfung:

Die Verabreichung einer Impfung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des Alters, des Gesundheitszustands der Person und der Prävalenz der Krankheit in der Bevölkerung. Viele Impfungen werden im Kindesalter durchgeführt, um früh einen Schutz aufzubauen. Der Impfplan beginnt oft bereits im Säuglingsalter, wie z.B. gegen Hepatitis B direkt nach der Geburt, gefolgt von weiteren Impfungen gegen Rotavirus, Diphtherie, Tetanus und Pertussis (Keuchhusten) in den ersten Lebensmonaten.

Notwendigkeit der Impfung:

Impfungen werden notwendig, wenn das Risiko einer Erkrankung hoch ist und schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Dies gilt insbesondere für Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem, die anfälliger für schwere Infektionen sind. Außerdem sind Impfungen entscheidend, um Herdenimmunität zu erreichen, eine Situation, in der eine ausreichend große Anzahl von Geimpften in der Gemeinschaft die Übertragungskette von Infektionskrankheiten unterbrechen kann, was auch die nicht geimpften Mitglieder schützt.

In bestimmten Situationen, wie vor Reisen in Regionen mit hoher Prävalenz bestimmter Krankheiten (z.B. Gelbfieber), sind spezifische Impfungen ebenfalls notwendig, um individuellen Schutz zu gewährleisten und die Verschleppung von Krankheiten zu vermeiden.

Regelmäßige Auffrischungsimpfungen sind zudem erforderlich, um den Immunschutz aufrechtzuerhalten, da die Wirksamkeit einiger Impfstoffe über die Zeit nachlassen kann.

Vorteile & Nutzen

Impfungen bieten zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Behandlungs- und Untersuchungsmethoden, insbesondere durch ihre präventive Wirkung, die langfristige Kostenersparnis und ihre Rolle bei der Eradikation von Krankheiten.

Präventive Wirkung: Der größte Vorteil von Impfungen ist ihre Fähigkeit, Krankheiten vorzubeugen, bevor sie auftreten. Durch die Stimulation des Immunsystems zur Entwicklung spezifischer Antikörper kann eine Impfung eine Person effektiv vor zukünftigen Infektionen schützen. Dies unterscheidet Impfungen grundlegend von Behandlungsmethoden, die erst nach Ausbruch der Krankheit ansetzen.

Kostenersparnis: Obwohl die Entwicklung und Verteilung von Impfstoffen anfänglich kostenintensiv sein kann, sind die langfristigen Einsparungen erheblich. Die Vermeidung von Krankheiten durch Impfungen reduziert die Notwendigkeit teurer Behandlungen, Krankenhausaufenthalte und langwieriger medizinischer Betreuung, die oft mit ernsten Erkrankungen verbunden sind.

Eradikation von Krankheiten: Impfungen haben die Kraft, Krankheiten vollständig auszurotten. Ein historisches Beispiel ist die Pockenimpfung, die zur weltweiten Ausrottung der Pocken führte. Impfprogramme zielen darauf ab, andere Krankheiten, wie Polio, auf ähnliche Weise zu eliminieren.

Gesundheitsschutz für die Gemeinschaft: Impfungen tragen zur Herdenimmunität bei, wodurch auch nicht geimpfte Mitglieder der Gemeinschaft geschützt werden. Dies ist besonders wichtig für Personen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.

Sicherheit und Wirksamkeit: Im Vergleich zu vielen medizinischen Behandlungen bieten Impfungen eine hohe Sicherheit und Effektivität. Sie durchlaufen strenge Testverfahren und Überwachung, um ihre Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten, bevor sie der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

Zusammenfassend bieten Impfungen einen entscheidenden Vorteil durch ihre Fähigkeit, Krankheiten effektiv und sicher vorzubeugen, was sie zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der öffentlichen Gesundheit macht.

Funktion, Wirkung, Anwendung & Ziele

Eine Impfung wird dort eingesetzt, wo der Organismus selbst zu schwach ist, auf anstehende Bedrohungen zu reagieren. Das ist gerade bei Neugeborenen und Kleinkindern bis etwa drei Jahren regelmäßig der Fall. Bei ihnen ist Sorge zu tragen, dass der noch anfällige Körper die notwendigen Impfungen erhält.

Doch auch bei Erwachsenen kann es in Abständen weniger Jahre notwendig sein, drohende Krankheiten wie etwa Tetanus mit einer solchen Impfung auszuschließen. Selbiges gilt für Reisen in Länder, deren Pflanzen- und Tierwelt sich von der unseren unterscheidet und wo nicht selten die Infektion mit tropischen Krankheiten zu erwarten ist. Auch dagegen sollten Impfungen vorab eingesetzt werden.

Das Verfahren dabei ist stets unterschiedlich und einem Wandel unterlegen. Hierbei gilt: Das Serum soll schmerzlos, unkompliziert und schnell in den Organismus gelangen. Nur damit ist sichergestellt, dass die Impfung effektiv wirken kann. Im Regelfall geschieht dies über eine Spritze, bei der eine gewisse Menge des Stoffes zur Impfung direkt in das Blut oder in die Muskeln verabreicht wird.

Zwar macht dieser kleine Nadelstich die Impfung für viele Menschen etwas unangenehm, verspricht dagegen aber auch schnelle Wirksamkeit. Etwas einfacher ist es dagegen, das Serum über den Mund aufzunehmen. Auf einen Zuckerwürfel geträufelt kann die Impfung somit zu einer kleinen Köstlichkeit reifen. Diese Art der Impfung nennt man Schluckimpfung.

Aber auch durch den After ist in Form eines Zäpfchens die Impfung denkbar. Worauf zurückgegriffen wird, sollte im Einzelfall der Arzt entscheiden. Über ein kleines Heft (Impfausweis), das alle bisherigen Impfungen beinhaltet, kann er den Betroffenen zur gegebenen Zeit von weiteren Maßnahmen in Kenntnis setzen und deren konstante Anwendung damit überwachen.

Ebenso wird er das beste Verfahren zur Verabreichung der Impfung bezüglich der drohenden Erkrankung und möglicher bestehender Leiden kennen. Entscheidend ist es somit nicht nur dass, sondern auch wie die Impfung vorgenommen wird.


Durchführung & Ablauf

Der Ablauf einer Impfung umfasst mehrere Schritte, die sicherstellen, dass die Impfung effektiv und sicher verabreicht wird:

1. Terminvereinbarung und Vorbereitung: Zunächst muss ein Termin beim Arzt oder in einem Impfzentrum vereinbart werden. Vor der Impfung sollte der Patient oder die Sorgeberechtigten über den Impfstoff informiert werden, einschließlich möglicher Nebenwirkungen und Vorteile. Es ist wichtig, dass der Arzt über jegliche Vorerkrankungen oder Allergien informiert wird, die die Sicherheit der Impfung beeinflussen könnten.

2. Anamnese und Aufklärungsgespräch: Beim Termin wird eine medizinische Vorgeschichte aufgenommen, um sicherzustellen, dass keine Kontraindikationen gegen die Impfung vorliegen. Der Arzt oder das medizinische Personal führt ein Aufklärungsgespräch durch und beantwortet eventuelle Fragen.

3. Verabreichung des Impfstoffs: Der Impfstoff wird in der Regel per Injektion verabreicht, meist in den Oberarmmuskel oder bei Säuglingen oft in den Oberschenkel. Die Injektion selbst ist schnell und verursacht nur leichten Schmerz.

4. Nachbeobachtung: Nach der Impfung wird empfohlen, noch etwa 15 bis 30 Minuten unter medizinischer Beobachtung zu bleiben, um sicherzustellen, dass keine sofortigen allergischen Reaktionen oder andere Nebenwirkungen auftreten.

5. Dokumentation: Die Impfung wird im Impfpass des Patienten dokumentiert, was wichtig für die Aufzeichnung des Impfstatus und für zukünftige medizinische Betreuung ist.

6. Nachsorge: Mögliche Nebenwirkungen, die nach einer Impfung auftreten können, sind in der Regel mild und kurzlebig, wie z.B. Rötungen oder Schwellungen an der Injektionsstelle, Fieber oder Müdigkeit. Es ist wichtig, den Arzt zu kontaktieren, wenn ernsthafte oder anhaltende Beschwerden auftreten.

Diese Schritte tragen dazu bei, dass Impfungen sicher und effektiv zum Schutz gegen viele gefährliche Krankheiten durchgeführt werden.

Risiken & Nebenwirkungen

Eine Impfung soll grundsätzlich vor Risiken bewahren, statt ihrerseits der Auslöser dafür zu sein. Dennoch sind immer wieder Nebenwirkungen zu verzeichnen. In der Regel handelt es sich dabei um kleine Male, die die Nadel bei der Impfung mittels Spritze am Arm hinterlässt.

Hierbei können Juckreiz und Rötungen in der Folgezeit entstehen. Ernsthafte Schmerzen treten dagegen sehr selten auf, sind jedoch nicht gänzlich auszuschließen. Je nach Intensität des Präparates, das zur Impfung eingesetzt wird, können allerdings auch andere körperliche Symptome dem Betroffenen zu schaffen machen: Kopfweh, Übelkeit bis hin zum Erbrechen sowie Durchfall und Schmerzen im Unterleib werden gerade bei sehr aggressiven Stoffen zur Impfung häufiger beobachtet.

Wichtig dabei ist es für den Arzt, vorliegende Erkrankungen zu erkennen und in einem solchen Falle lieber auf die Impfung zu verzichten und diese zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen. Auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen sollte der Mediziner zudem eine kompetente Antwort geben können. Daneben ist es entscheidend, dass die Impfung regelmäßig vorgenommen wird und damit einen wirksamen Schutz gegen Krankheiten aufbauen kann.

Alternativen

Wenn eine Impfung aus medizinischen Gründen nicht möglich ist, gibt es alternative Verfahren und Vorsichtsmaßnahmen, um das Infektionsrisiko zu minimieren und den Schutz vor übertragbaren Krankheiten zu gewährleisten:

1. Passive Immunisierung: Bei der passiven Immunisierung werden Antikörper direkt verabreicht, anstatt das Immunsystem zur Produktion eigener Antikörper anzuregen, wie es bei Impfungen der Fall ist. Diese Methode wird beispielsweise verwendet, um kurzfristigen Schutz gegen Krankheiten wie Tetanus oder Rabies zu bieten. Die Wirkung ist jedoch nur vorübergehend, da die verabreichten Antikörper mit der Zeit abgebaut werden.

2. Prophylaktische Medikation: Für bestimmte Infektionskrankheiten wie Malaria stehen prophylaktische Medikamente zur Verfügung, die vor einer Exposition eingenommen werden können, um eine Infektion zu verhindern oder deren Auswirkungen zu mildern.

3. Infektionskontrollmaßnahmen: Um die Verbreitung von Infektionen zu verhindern, können strengere Hygienemaßnahmen ergriffen werden, wie häufiges Händewaschen, das Tragen von Masken und die Nutzung von Desinfektionsmitteln. In medizinischen Einrichtungen können zudem Isolationsprotokolle für hochinfektiöse Patienten implementiert werden.

4. Vermeidung von Exposition: Personen, die nicht geimpft werden können, sollten Situationen meiden, in denen das Risiko einer Infektion hoch ist. Dies kann bedeuten, Reisen in Gebiete mit hohen Infektionsraten zu vermeiden oder Menschenansammlungen zu umgehen, besonders während Ausbrüchen.

5. Ernährung und Lebensstil: Eine gesunde Ernährung und die Aufrechterhaltung eines gesunden Lebensstils können das Immunsystem stärken und den Körper resistenter gegen Infektionen machen. Dies umfasst eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf.

Diese Alternativen bieten Möglichkeiten, um die Gesundheit zu schützen, wenn eine Impfung nicht möglich ist, erfordern jedoch oft eine konsequentere und individuellere Umsetzung.

Warum Impfverweigerung ein wissenschaftlich unbegründetes Risiko darstellt

In der heutigen global vernetzten Welt, in der Infektionskrankheiten schnell grenzüberschreitend verbreitet werden können, stellt die Impfung ein entscheidendes Instrument dar, um sowohl Einzelpersonen als auch die breite Öffentlichkeit zu schützen.

Trotz der überwältigenden wissenschaftlichen Beweise, die die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen belegen, gibt es weiterhin eine Minderheit, die Impfungen verweigert. Diese Impfverweigerung ist wissenschaftlich unbegründet und kann ernsthafte gesundheitliche Risiken sowohl für die betroffenen Individuen als auch für die Gesellschaft darstellen.

Erstens sind Impfstoffe durch umfangreiche wissenschaftliche Forschung und strenge klinische Studien gut dokumentiert. Bevor ein Impfstoff für den öffentlichen Gebrauch freigegeben wird, muss er mehrere Phasen der klinischen Prüfung durchlaufen, die seine Sicherheit und Effektivität sicherstellen. Diese Prozesse sind essentiell, um Nebenwirkungen zu minimieren und den Nutzen zu maximieren. Historisch gesehen haben Impfungen zu einem signifikanten Rückgang von Krankheiten wie Pocken, Polio und Masern geführt, die früher Millionen von Leben gefordert haben.

Zweitens ist die Verweigerung von Impfungen nicht nur ein individuelles Gesundheitsrisiko, sondern auch ein öffentliches. Indem man auf Impfungen verzichtet, schwächt man die Herdenimmunität, die dazu dient, die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Herdenimmunität ist besonders wichtig, um diejenigen zu schützen, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können, einschließlich Neugeborene, ältere Menschen und Patienten mit bestimmten chronischen Erkrankungen. Ohne ausreichende Impfraten können diese verwundbaren Gruppen leicht zu Opfern vermeidbarer Krankheiten werden.

Drittens basiert die Argumentation gegen Impfungen oft auf veralteten, widerlegten oder ungenauen Informationen. Ein prominentes Beispiel ist der behauptete Zusammenhang zwischen dem MMR-Impfstoff (Masern, Mumps, Röteln) und Autismus, der durch eine Studie im Jahr 1998 popularisiert wurde, die seitdem zurückgezogen und als betrügerisch entlarvt wurde. Trotz der klaren wissenschaftlichen Widerlegung dieses Zusammenhangs hält sich die Fehlinformation hartnäckig und führt zu anhaltender Impfskepsis.

Viertens, die wirtschaftlichen Kosten von Impfverweigerung sind enorm. Ausbrüche von Krankheiten, die durch Impfungen verhindert werden könnten, führen zu hohen Kosten im Gesundheitswesen durch zusätzliche Arztbesuche, Hospitalisierungen und verlorene Arbeitszeit. Darüber hinaus können sie gravierende langfristige gesundheitliche Folgen für die Betroffenen haben.

Zusammengefasst ist die Entscheidung gegen Impfungen wissenschaftlich unbegründet und stellt ein vermeidbares Risiko dar. Es ist entscheidend, dass Entscheidungen über Gesundheitsmaßnahmen auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf Mythen oder Fehlinformationen basieren. Impfungen sind ein entscheidender Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsstrategie und ihre breite Akzeptanz ist notwendig, um individuelle und öffentliche Gesundheit effektiv zu schützen.

Quellen

  • I care Krankheitslehre. Thieme, Stuttgart 2015
  • Murphy, K., Travers, P., Walport, M.: Janeway – Immunologie. Spektrum, Heidelberg, 2010
  • Suttorp et al.: Infektionskrankheiten verstehen, erkennen, behandeln. Thieme, Stuttgart 2003

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