Kreislaufschock

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zumeist nach einem Unfall oder ähnlich starken Belastungen für Körper und Geist, kann sich schlagartig ein Kreislaufschock entwickeln. Ebenso wie ein allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), ist auch der Kreislaufschock ein lebensgefährlicher Zustand.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Besonders ältere Menschen und Menschen mit Gefäßerkrankungen sowie junge Frauen und Schwangere sind insbesondere in den Sommermonaten durch Hitzewellen an Kreislaufschocks (Hitzeschlägen) gefährdet.

Wie bereits erwähnt entsteht ein Kreislaufschock zumeist im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall oder andersartigen Unfall. Die Ursache ist darin begründet, dass bei einem Kreislaufschock das Gehirn und die Organe mehr Sauerstoff benötigen, als durch das Blut befördert werden kann. Dabei versucht der Körper, durch erhöhte Bildung von Adrenalin, das Herz-Kreislaufsystem anzuregen. Zusätzlich werden fast alle Blutgefäße der Organe zusammengezogen.

Hält der Kreislaufschock nun länger an wird das Blut sauer, verdickt, bildet Pfropfen und kann kaum noch Kohlendioxid abgeben. Dies führt dann zur Ausschaltung einzelner Organe. In der Folge ging der Blutdruck dadurch stark ab und das Gehirn wird nicht mehr mit genügend Sauerstoff durch das Blut versorgt.

Typische Begleitsymptome eines Kreislaufschocks sind unter anderem ein schwacher Puls, ein blasses Gesicht (Gesichtsblässe), kalte Haut, Frieren, kalter Schweiß, Unruhe und ein völliger körperlicher Zusammenbruch. Besonders ältere Menschen und Menschen mit Gefäßerkrankungen sowie junge Frauen und Schwangere sind insbesondere in den Sommermonaten durch Hitzewellen an Kreislaufschocks (Hitzeschlägen) gefährdet. Kreislaufschocks können aber auch im Zusammenhang mit Krankheiten wie Cholera, Lungenembolie u.a. stehen.


Krankheiten mit diesem Symptom

Komplikationen

Im akuten Zustand eines Kreislaufschocks ist der Körper durch Unruhe und einer schnellen Atmung, sowie Atemnot gekennzeichnet, da die Gewebe nur noch mangelhaft mit Sauerstoff versorgt werden. Da es sich um einen medizinischen Notfall handelt, sollte der Kreislaufschock schnellstmöglich behandelt werden, da es zu Schwindel und einem Verlust des Bewusstseins kommen kann. Es droht zudem ein Versagen in multiplen Organen. Dieser kann im schlimmsten Falle zum Tode führen.

Schädigungen der Niere sind eine der ersten Komplikationen, die sich bei einem Kreislaufschock manifestieren, da die Nieren ständig gut durchblutet werden müssen. Eine mangelnde Blutzufuhr nimmt rasant bleibende Schäden an. Betroffene scheiden während eines Kreislaufschocks keinen Urin aus.

Neben der Niere kann auch die Lunge vom Kreislaufschock betroffen werden und es entwickelt sich eine ARDS (adult respiratory distress syndrome), also ein akutes Versagen der Lunge, welcher in ein akutes Linksherzversagen resultieren kann. Ebenso das normale Weich- und Muskelgewebe werden durch die Mangelversorgung aufgrund des Kreislaufschocks betroffen.

Durch den Mangel an Sauerstoff können diese Gewebe absterben, es bilden sich Nekrose und Gangräne, die außerdem durch Schrumpfung und Vertrocknung des Gewebes, sowie einer schwärzlichen Färbung gekennzeichnet ist. Gefahr ist hierbei außerdem, dass sich das Gangrän mit Fäulnisbakterien infiziert und das Gewebe verfault.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein Kreislaufschock ist ein Symptom und kein eigenständiges Krankheitsbild, sodass zuerst die Ursache für dieses Symptom gefunden werden muss. Generell gilt: Betroffene Personen die unter erheblichen Kreislaufbeschwerden leiden, sollten definitiv einen Arzt aufsuchen. Nur so kann die Ursache für dieses Krankheitsbild gefunden und entsprechend behandelt werden. In den meisten Fällen ist eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr für Beschwerden mit dem Kreislauf verantwortlich.

Betroffene Personen sollten aus diesem Grund ausreichend trinken, um zukünftige Beschwerden frühzeitig zu vermeiden. Nicht selten leiden Personen mit Infektion ebenfalls unter erheblichen Kreislaufbeschwerden. Gleichzeitig treten häufig weitere Beschwerden wie zum Beispiel Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost oder auch langanhaltende Übelkeit auf. Wer die gerade genannten Symptome frühzeitig vermeiden möchte, der sollte unbedingt einen entsprechenden Arzt aufsuchen.

Ein Arzt kann die Ursache für die dauerhaften Kreislaufbeschwerden ausfindig machen. Wer außerdem ernste und schwerwiegende Erkrankungen frühzeitig erkennen und behandeln lassen möchte, sollte ebenfalls mit einem Besuch beim Arzt nicht zu lange warten. Umso früher eine ernsthafte Erkrankung erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine schnelle und vollständige Genesung.

Behandlung & Therapie

Da der Kreislaufschock ein lebensgefährlicher Zustand ist, muss er sofort vom Arzt behandelt werden. Die Alarmierung eines Notarztes ist bei dem geringsten Verdacht auf Kreislaufschock einzuleiten. Sobald der Arzt eingetroffen ist, wird er den Patienten künstlich mit Sauerstoff beatmet. Kreislaufanregende Spritzen und Infusionen sind zumeist ebenso notwendig.

Dabei werden Blutdruck und Herzschlag, sowie die Herzfrequenz ständig mithilfe des EKG überwacht. Höchstwahrscheinlich ist eine weitere Behandlung im Krankenhaus notwendig und wird vom Notarzt eingeleitet.

Bei Kreislaufschocks im Zusammenhang mit einem Hitzeschlag, braucht der Körper sofort Kühlung. Hierbei eignen sich am besten nasse Tücher auf Nacken, Stirn und den Beinen. Von fiebersenkenden Medikamenten ist abzuraten. Der Patient sollte sich nur noch im Schatten aufhalten.

Aussicht & Prognosen

Ein Kreislaufschock stellt immer einen lebensbedrohlichen Zustand dar und sollte daher umgehend von einem Arzt behandelt werden. Sollte die Behandlung nicht oder nur zu spät durchgeführt werden, so kann es im schlimmsten Fall zum Tode kommen.

Der Kreislaufschock wirkt sehr negativ auf den Kreislauf und auf die Funktion des Herzens aus, da dieses nicht mehr mit genügend Blut versorgt wird. Auch das Gehirn leidet unter dem Kreislaufschock, da es mit zu wenige Sauerstoff versorgt wird. Falls die Behandlung nicht schnell genug erfolgt, kann es zu bleibenden Schäden kommen, die das Gedächtnis und die Denkfunktion stark beeinträchtigen.

Der Patient muss auf jeden Fall warm gehalten werde, damit der Körper nicht in einen lebensbedrohlichen Bereich abkühlt. Für eine Behandlung ist dann in der Regel der Notarzt zuständig. Die betroffene Person wird mit Sauerstoff versorgt und erhält Arzneimittel, die einen gewöhnlichen Blutdruck wiederherstellen.

Falls der Kreislaufschock durch eine Fehlfunktion des Herzens ausgelöst wird, muss umgehend das Herz behandelt werden. Ohne Behandlung kann ein weiterer Kreislaufschock auftreten, der äußerst bedrohlich sein kann, falls die Gefäße zu stark geweitet sind. In einigen Fällen ist auch eine operative Behandlung notwendig, um die Ursachen für den Kreislaufschock zu bekämpfen.


Vorbeugung

Ein Kreislaufschock, in Form eines Hitzeschlag, kann man besonders im Sommer mit Kühlung und schattigen Plätzen vorbeugen. Auch das Tragen von passender Sommerkleidung und einer Mütze oder Hut kann vor einem Hitzeschlag schützen. Weiterhin sollte man sich besonders im Sommer nicht körperlich überanstrengen.

Das können Sie selbst tun

Bei einem Kreislaufschock handelt es sich um einen lebensgefährlichen Zustand für den Körper. Dieser Zustand muss umgehend von einem Arzt behandelt werden. Sollte daher bei einem Patienten ein Kreislaufschock auftreten, so muss umgehend der Notarzt gerufen werden. Bis der Notarzt eingetroffen ist, sollte der Patient künstlich beatmet werden, falls die Atmung nicht funktioniert. Dabei wird die Mund-zu-Mund-Beatmung durchgeführt. Die Nase des Betroffenen muss verschlossen werden, damit die Luft nicht einfach wieder entweichen kann. Die Beatmung wird so lange durchgeführt, bis der Notarzt eingetroffen ist.

Ein Kreislaufschock kann in der Regel durch eine gesunde Lebensweise vorgebeugt werden. Dazu zählen eine gesunde Ernährung und sportliche Aktivitäten. Um einen Kreislaufschock vorzubeugen, sollten Menschen an heißen Sommertagen genügend Wasser trinken und sich nur an kühlen Orten aufhalten. Vor allem der Kopf sollte gekühlt und vor der Sonne mit Hilfe einer Mütze geschützt werden. Starke körperliche Anstrengungen sollten im Sommer allgemein vermieden werden.

Die Behandlung führt in den meisten Fällen zu einem Erfolg, falls sie rechtzeitig durchgeführt wird. Nach einem Kreislaufschock muss sich der Betroffene zuerst ausruhen und entspannen.

Quellen

  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2013
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Heidelberg 2007
  • Ziegenfuß, T.: Notfallmedizin. Springer, Heidelberg 2011

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