Inspiration

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Inspiration (Einatmung) ist eine Phase des Atemzyklus. Während der Inspiration gelangt frische und sauerstoffreiche Luft in die Lunge, die von dort aus den gesamten Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Inspiration?

Die Inspiration, zu Deutsch Einatmung, ist ein Teil des Atemzyklus. Bei der Inspiration gelangt frische und sauerstoffreiche Atemluft in die Alveolen der Lunge, wobei die Lunge sich ausdehnt.

Im Gegensatz zu der eher passiven Ausatmung ist die Einatmung ein aktiver Vorgang, da die Atemmuskulatur sich anspannen muss um die notwendige Druck-Volumen-Arbeit zu leisten. Man unterscheidet bei der Inspiration zwischen Brust- und Bauchatmung.

Funktion & Aufgabe

Die Inspiration (Einatmung) ist eine Phase des Atemzyklus. Während der Inspiration gelangt frische und sauerstoffreiche Luft in die Lunge, die von dort aus den gesamten Körper mit lebensnotwendigem Sauerstoff versorgt.

Durch die Inspiration wird der Körper mit frischer, sauerstoffreicher Luft versorgt. Gleichzeitig wird die Bedingung dafür geschaffen, dass das vom Körper produzierte Kohlendioxid abgeatmet werden kann.

Damit die frische Atemluft einströmen kann, müssen die Atemmuskulatur und die Atemhilfsmuskulatur arbeiten. Dadurch dehnt sich der Brustkorb, was optisch durch eine Hebung desselben sichtbar ist. Die Lunge folgt den Bewegungen des Brustkorbs aufgrund der Pleura, einer Gewebeschicht aus zwei Blättern zwischen Lunge und Brustkorb, welche aufgrund einer zwischen ihnen befindlichen Flüssigkeit stark aneinander haften.

Da die Lunge sehr elastisch ist, dehnt sie sich zusammen mit dem Brustkorb aus, wodurch ein Unterdruck in der Lunge entsteht. So kann die eingeatmete Luft durch die Atemwege einströmen.

Die Muskeln, die während der Inspirationsphase hauptsächlich arbeiten, sind vom Atemtyp abhängig. Bei der Brustatmung sind vor allem die Zwischenrippenmuskeln sowie die Atemhilfsmuskeln aktiv, wodurch sich der Brustkorb ausdehnt und der Lunge Platz macht. Bei der Bauchatmung hingegen leistet das Zwerchfell einen Großteil der Atemarbeit. Durch seine Kontraktion kann sich die Lunge nach unten ausdehnen.

Bevor die Atemluft in der Lunge ankommt, passiert sie die Nase oder den Mund, den Rachen, den Kehlkopf, die Luftröhre und die Bronchien. Ist die Atemluft in der Lunge angekommen, so findet der Gasaustausch in den rund 300.000 Lungenbläschen, auch Alveolen genannt, statt. Dies bedeutet, dass der Sauerstoff aus der eingeatmeten Luft durch eine Diffusion aus den Lungenbläschen in das Blut und gleichzeitig das Kohlendioxid aus dem Blut in die Lungenbläschen gelangt. So kann das Kohlendioxid im Zuge der Exspiration, der Ausatmung und somit der zweiten großen Phase des Atemzyklus, aus dem Körper abtransportiert werden.

Das sauerstoffreiche Blut versorgt über den menschlichen Kreislauf sämtliche Zellen des Körpers mit lebensnotwendigem Sauerstoff. Nur mit genügend Sauerstoff können die jeweiligen Zellen ihre Stoffwechselprozesse fortsetzen. Jedoch wird nicht der gesamte eingeatmete Sauerstoff vom Körper verbraucht, ein großer Teil wird wieder ausgeatmet. Während die Einatemluft mit 21 Prozent Sauerstoff angereichert ist, verfügt die Ausatemluft immerhin noch über einen Anteil an Sauerstoff von rund 17 Prozent. Aus diesem Grund ist auch eine Atemspende bei Atemstillstand möglich, denn die ausgeatmete Luft enthält noch immer ausreichend Sauerstoff.

Der gesamte Vorgang der Inspiration wird durch das Atemzentrum im verlängerten Rückenmark automatisch gesteuert. Eine perfektionierte Atemtechnik mit bewusstem Einatmen ist jedoch auch möglich und führt zu einem besseren Körperbewusstsein, was beispielsweise beim Musizieren oder bei bestimmten Sportarten wichtig sein kann.


Krankheiten & Beschwerden

Beim Einatmen können zahlreiche Probleme auftreten. Auch wenn diese nur vorübergehend auftreten, sollten Beschwerden bei der Inspiration stets ernst genommen werden. In manchen Fällen sind die entsprechenden Beschwerden psychisch bedingt.

Einige Störungen bei der Inspiration und deren Folgen können der betroffenen Person erhebliche und weitreichende gesundheitliche Probleme bereiten. Der schwerwiegendste Fall ist der akute Atemstillstand, der aufgrund der mangelnden Sauerstoffversorgung der Zellen bereits nach wenigen Minuten tödlich ist.

Störungen beim Einatmen machen sich in der Regel durch Schmerzen, Geräusche, eine Veränderung der Atemfrequenz oder das subjektive Gefühl der Atemnot bemerkbar. Auch versehentlich eingeatmete Fremdkörper können die Inspiration behindern.

Die Ursachen für Beschwerden bei der Inspiration können ebenso vielfältig sein wie ihr Erscheinungsbild und sowohl im Bereich des Brustkorbs als auch außerhalb liegen. Häufig liegt die Ursache der Probleme beim Einatmen bereits in den oberen oder unteren Atemwegen. Sind diese verstopft, äußert sich dies durch ein leises Pfeifgeräusch und ein erschwertes Einatmen. Auch bei geschädigten Bronchien, beispielsweise durch eine Bronchitis oder Asthma und Lungenschäden, beispielsweise in Folge einer Lungenentzündung, kann es zu erheblicher Atemnot kommen.

Die Lunge und das Herz stehen in enger Verbindung miteinander. Daher können auch Herzleiden zu Problemen bei der Inspiration führen. Eine allgemeine, chronische Herzschwäche oder auch ein akuter Herzinfarkt können zu Lungenödemen führen. Dabei kann sich Flüssigkeit sowohl in der Lunge selbst ansammeln, was sich häufig durch ein brodelndes Geräusch beim Einatmen äußert, als auch im Pleura, zwischen Lunge und Rippenfell. All diese Beschwerden können zu einem erheblichen Sauerstoffmangel und einer damit einhergehenden Atemnot führen.

Befindet sich Luft im Pleuraraum zwischen Lunge und Brustkorb, besteht die Gefahr eines kompletten Lungenkollaps. Dieser ist, ebenso wie eine durch den Verschluss der Lungengefäße hervorgerufene Lungenembolie, aufgrund des schnell eintretenden, erheblichen Sauerstoffmangels sehr gefährlich.

Quellen

  • Bungeroth, U.: BASICS Pneumologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Hausen, T.: Pneumologie für die Praxis. Urban & Fischer, München 2018
  • Lorenz, L. et al.: Checkliste XXL: Pneumologie. Thieme, Stuttgart 2003

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