Luftröhre

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als erster Abschnitt der unteren Luftwege ist die Luftröhre das luftleitende Verbindungsstück zwischen dem Kehlkopf und den Bronchien. Durch die Luftröhre erreicht die Luft die Lungen. Gelangen durch zu hastige Nahrungsaufnahme Speisen in die Luft- anstatt der Speiseröhre, verursacht dies einen starken Hustenreiz der mit einer Verkrampfung der Luftröhrenmuskulatur einhergeht und wohl den meisten Menschen bekannt ist.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Luftröhre?

Die Hauptfunktion der Luftröhre besteht im Gastransport, also der Leitung von Luft vom Halsbereich zu den Lungen. Darüber hinaus wird die Luft in der Luftröhre erwärmt, angefeuchtet und mithilfe des Flimmerepithels von Fremdkörpern befreit.
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Die Luftröhre schließt an den Kehlkopf an und endet auf Höhe des Brustbeins, sie erstreckt sich also vom Hals bis in den Brustraum.

Typischerweise ist die Luftröhre zwischen 10 und 15 cm lang und hat einen Durchmesser von etwa 15 bis 25 mm. Die elastische Wand der Luftröhre, auch Trachea genannt, besteht aus Bindegewebe und Schichten glatter Muskulatur.

Für Stabilität und Festigkeit der Luftröhre sorgen Knorpelspangen in der Vorderwand.

Anatomie & Aufbau

Der muskulöse Schlauch der Luftröhre teilt sich auf Höhe des 4-5 Brustwirbels in den rechten und linken Hauptbronchus auf, am oberen Ende schließt sie an den Ringknorpel des Kehlkopfes an.

An der Verzweigung, der Luftröhrengabel, befindet sich ein Sporn, die sogenannte Carina trachea, welche bei der Aufteilung der Luft auf den rechten und den linken Hauptbronchus wichtig ist. Die Trachea liegt vor der Speiseröhre und hinter der Schilddrüse. Ihre Festigkeit verdankt sie den 16-20 Knorpelspangen in der Vorderwand, welche durch Ringbänder miteinander verbunden sind.

Das elastische Gewebe zwischen den Knorpelspangen ist wichtig, damit sich der Luftröhrenschlauch beim Schlucken oder beim Bewegen des Kopfes dehnen und verschieben kann. Während auf der Vorderseite die Knorpelspangen mit den Bändern liegen, befindet sich auf der Rückseite glatte Muskulatur und Bindegewebe.

Durch die Luftröhrenmuskulatur kann die Luftröhre um bis zu 25% ihres ursprünglichen Durchmessers verengt werden. Die Innenwand der Luftröhre ist mit einem Flimmerepithel ausgekleidet. Durch das Flimmerepithel und dem von den Becherzellen produzierten Schleim, können Fremdkörper wie Staub aus der Luftröhre heraustransportiert und abgehustet oder verschluckt werden.

Funktionen & Aufgaben

Die Hauptfunktion der Luftröhre besteht im Gastransport, also der Leitung von Luft vom Halsbereich zu den Lungen. Darüber hinaus wird die Luft in der Luftröhre erwärmt, angefeuchtet und mithilfe des Flimmerepithels von Fremdkörpern befreit.

Die Innenwand der Luftröhre ist dicht besetzt mit Flimmerhaaren und Becherzellen, welche Schleim absondern. Die Flimmerhaare bewegen die durch den im Schleim gebundenen Staubteilchen und andere Fremdkörper in Richtung Rachen. Ist ein eingeatmeter Fremdkörper zu groß um auf diese Weise aus der Luftröhre befördert zu werden, setzt ein starker Hustenreflex ein. Dadurch kommt es zum Aushusten des Fremdkörpers.

Die Knorpelspangen, welche die Luftröhre auf ihrer Vorderseite umschließen, haben eine stabilisierende Funktion. Beim Einatmen entsteht ein Unterdruck, welcher die elastische Luftröhre ohne stabilisierende Elemente in sich zusammenfallen lassen würde. Die Knorpelspangen sorgen also dafür, dass eingeatmet werden kann, ohne dass sich die Trachea verschließt oder aufgrund des Unterdrucks zusammenfällt.

Besonders wichtig ist die Elastizität der Luftröhre. Beim Schluckvorgang bewegt sich der Kehlkopf regelmäßig nach oben und die Luftröhre muss diese Bewegung problemlos mitmachen können. Setzt der Hustenreflex ein, wird der Luftröhre noch mehr Elastizität abverlangt, dabei muss sie sich nämlich auch in Längsrichtung dehnen. Die Innenseite der Luftröhre ist eine Schleimhaut unter der sich zur zusätzlichen Befeuchtung Tracheadrüsen befinden, die wie die Becherzellen auch, Schleim bilden.

Krankheiten

Es können verschiedenste Probleme im Zusammenhang mit der Luftröhre auftreten. Besonders häufig ist die Aspiration eines Fremdkörpers, wodurch ein starker Hustenreiz ausgelöst wird. Kann ein inhalierter Fremdkörper nicht abgehustet werden, droht der Erstickungstod und Notfallmaßnahmen wie ein Luftröhrenschnitt werden nötig.

Die häufigste Erkrankung im Zusammenhang mit der Luftröhre ist die so genannte Trancheitis, eine Entzündung der Luftröhre. Diese kann durch eine Infektion mit Bakterien oder Viren verursacht werden aber auch aufgrund einer Allergie auftreten und führt zu Schmerzen beim Schlucken und Husten mit Auswurf. Bei einer Trachealstenose ist die Luftröhre verengt, was zu Luftnot führen kann und an veränderten Atemgeräuschen, wie etwa Pfeifen oder Brummen, festgestellt werden kann.

Verletzungen der Luftröhre durch Unfälle müssen häufig operativ behandelt werden. Bei der Tracheomalazie kommt es zum Zusammenfall der Luftröhre beim Einatmen, weil die Knorpelspangen die Trachea nicht ausreichend stützen. Symptome einer Tracheomalazie sind Atembeschwerden, Heiserkeit und pathologische Atemgeräusche.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Bungeroth, U.: BASICS Pneumologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Silbernagl, S. et al.: Taschenatlas Physiologie. Thieme, Stuttgart 2007

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