Pubertät
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Pubertät ist die Zeit der sexuellen Reife eines Kindes, mit der die Fortpflanzungsfähigkeit erreicht wird. Die Pubertät beginnt etwa um das 10. Lebensjahr und ist um das 16. Lebensjahr herum abgeschlossen ist. Während der Pubertät, die bei Mädchen durchschnittlich 2 Jahre früher einsetzt, bilden sich zunächst die sekundären Geschlechtsmerkmale.
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Körperliche & psychische Veränderungen in der Pubertät
In der Pubertät wachsen bei Jungen die ersten Barthaare und der Stimmbruch setzt ein. Bei Mädchen setzt die Regelblutung ein und es entwickeln sich die Brüste. In der Pubertät findet auch ein beschleunigtes Wachstum in die Höhe (Körpergröße) statt, zusätzlich verändert sich der gesamte Körperbau. Die Heranwachsenden beginnen, sich vom Elternhaus zu lösen. Gleichzeitig finden auch geistig-seelische Veränderungen statt, die wesentlich länger andauern. Hierin liegt das große Konfliktpotenzial der Pubertät.
Beginn und Dauer der Pubertät können individuell sehr unterschiedlich sein, haben aber weitreichende Auswirkungen auf den Alltag der Jugendlichen und ihrer Familien. Für die starken Veränderungen des Körpers in der Pubertät sind viele Hormone verantwortlich.
Bei Jungen beginnt die Pubertät mit dem Wachsen der Hoden im Alter von 11 oder 12 Jahren. Der Penis wird größer, erste Barthaare sprießen an der Oberlippe. Auch Kehlkopf und Stimmbänder wachsen, was wir als Stimmbruch in der Pubertät kennen. Jungen bekommen breitere Schultern und schmalere Hüften, werden im Erscheinungsbild männlicher. Scham- und Achsel-, Bein- und Brusthaar beginnt zu wachsen.
Die weibliche Pubertät beginnt mit dem Wachsen der Brüste und dem Einsetzen der Menstruation. Auch der Mädchenkörper verändern sich stark, die Hüften werden breiter und die Taille wird schmaler. Das Scham- und Achselhaar wächst. Mit der äußeren geht auch die Veränderung der inneren Geschlechtsorgane einher. Die Gebärmutter wächst, Eizellen reifen heran und die Scheidenwand wird dicker.
Pubertät aus Sicht der Pubertierenden
Die starken seelischen Schwankungen in der Pubertät sind nicht so leicht zu verkraften. Auch die schulischen Leistungen können während der Pubertät deutlich abfallen, was zu immer wiederkehrenden Konflikten mit Eltern und Lehrern führen kann.
Auch die Haut macht den Jugendlichen in der Pubertät Probleme. Die Sexualhormone beeinflussen während der Pubertät die Talgbildung, was Pickeln und Akne hervorruft. In der empfindlichen Lebensphase Pubertät ist die so empfundene geringere Attraktivität eine weitere Belastung.
Erziehungsprobleme während der Pubertät
Die häufigsten Konflikte, die zwischen Eltern und Kindern in der Pubertät auftreten, werden durch vermehrte Aggressionen der Kinder hervorgerufen. Eltern werten sie oft als Respektlosigkeit. Im Grunde sind Kinder nur der Spiegel der Erwachsenen, die ihre Unzulänglichkeit in der Pubertät oft erbarmungslos gezeigt bekommen.
Doch die Abgrenzung während der Pubertät gehört zu einer gesunden Entwicklung, selbst wenn es einmal lauter zugehen sollte. Passiert dies in der Pubertät nicht, bleibt das Kind auch als Erwachsener immer ein abhängiger, bedürftiger Mensch.
Selbst wenn die Nerven manchmal blank liegen, sollten Eltern gerade in der Pubertät sensibel und verständnisvoll reagieren. Die Kinder werden es ihnen später als Erwachsene danken.
Quellen
- Eppinger, M., Müller, M., et al.: Pädiatrie. Für Studium und Praxis. 2013/14. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2013
- Gortner, L., Meyer, S., Sitzmann, F.C.: Duale Reihe Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2012
- Kerbl, R. et al.: Checkliste Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2011