Echter Jasmin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei Echtem Jasmin handelt es sich um eine Pflanzenart aus der Familie der Ölbaumgewächse. Die Pflanze wird auch als Gewöhnlicher Jasmin bezeichnet und heißt mit botanischem Namen Jasminum officinale. Der Echte Jasmin ist ein Klettergehölz mit dekorativen weißen Blüten, die einen angenehmen Duft verströmen.

Vorkommen & Anbau des Echten Jasmin

Der Echte Jasmin wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt. Dabei ist grundsätzlich darauf zu achten, dass es sich um eine giftige Pflanze handelt.
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Der Echte Jasmin wächst als sommergrüner Strauch, der Wuchshöhen zwischen 40 Zentimetern und fünf Metern erreichen kann. Wächst er an Spalieren, so kann er bis zu zehn Meter hoch werden. Der Echte Jasmin klettert in der Regel an anderen Gewächsen oder natürlichen Strukturen empor, indem er mit seinen Sprossorganen nach Halt sucht. Die Pflanze verfügt über dünne Zweige, die üblicherweise vierkantig sind und eine rutenartige Form aufweisen.

Die Blätter des Echten Jasmin sind gegenständig an der Sprossachse angeordnet und setzen sich normalerweise aus circa fünf bis neun kleinen Einzelblättern zusammen. Diese Blättchen besitzen eine elliptische Form, sind vorn zugespitzt und besitzen eine Länge von etwa einem bis sechs Zentimetern. Die Blüten des Echten Jasmin wachsen in Büscheln von bis zu zehn Stück. Sie sind von weißer Farbe und verströmen einen angenehmen, süßlichen und betörenden Duft.

Die Blüten sind circa zweieinhalb Zentimeter breit und befinden sich auf relativ langen Blütenstielen, wobei der Blütenkelch winzig ist. Die Blütezeit des Echten Jasmin erstreckt sich über den Zeitraum zwischen Juni bis September. Die Pflanze bildet Früchte aus, die eine rundliche bis ovale Form aufweisen und beerenartig sind. In reifem Zustand sind die Früchte des Echten Jasmin von dunkelroter Farbe und werden später violett.

Der Echte Jasmin kommt natürlicherweise im Kaschmirgebirge, im Himalaya sowie im südwestlichen China auf 1800 bis 4000 Metern Höhe vor. In Europa wurde die Pflanze lediglich eingebürgert, sodass sie auch in Frankreich, auf der Iberischen Halbinsel und in Rumänien zu finden ist. Außerhalb Europas kommt der Echte Jasmin zudem im Iran und im Kaukasus vor.

Die Pflanze bevorzugt trockene Gebiete wie Steppen, wächst jedoch auch auf frischen Böden, die reich an Nährstoffen sind. Der Standort sollte leicht alkalisch bis schwach sauer sowie kiesig, sandig oder lehmig sein. Der Echte Jasmin reagiert empfindlich auf Frost und liebt sonnig-heiße Standorte.

Wirkung & Anwendung

Der Echte Jasmin wird seit Jahrhunderten in verschiedenen Anwendungsbereichen eingesetzt. Dabei ist grundsätzlich darauf zu achten, dass es sich um eine giftige Pflanze handelt. Aus diesem Grund darf der Echte Jasmin in keinem Fall pur verzehrt werden. Stattdessen spielt vor allem das aus der Pflanze hergestellte ätherische Öl eine bedeutende Rolle.

Aus den Blüten des Echten Jasmin werden Duftöle gewonnen, die zum Beispiel bei der Herstellung von Parfum zum Einsatz kommen. Auch in der Aromatherapie wird der Echte Jasmin angewendet und soll Linderung bei Stress, Angst- und Erschöpfungszuständen sowie Depressionen verschaffen. Zudem wird das Echte Jasmin in Form von Öl aufgrund des intensiven Dufts in Massageölen eingesetzt.

Zu diesem Zweck kann herkömmliches Massageöl mit ätherischem Öl des Echten Jasmin versetzt werden, um den charakteristischen Duft zu erhalten. Auch in zahlreichen Kosmetikprodukten wird der Echte Jasmin als Inhaltsstoff verwendet und dient zum Beispiel der Hautpflege. Darüber hinaus wird der Echte Jasmin auch in der Form von Tee angeboten und kann dadurch auch innerlich angewendet werden. Dabei fungiert der Echte Jasmin in der Regel als Zutat in Verbindung mit anderen Teesorten und aromatisiert das Getränk.

In der Homöopathie ist der Echte Jasmin ebenfalls bekannt und findet hier meist in der Form von Globuli Verwendung. Weil der Echte Jasmin eine giftige Pflanze ist, sind die verabreichten Potenzen der homöopathischen Mittel relativ hoch, die Inhaltsstoffe des Echten Jasmin als sehr gering. Zudem ist zu beachten, dass entsprechende Präparate nur unter der Bedingung eingenommen werden sollten, dass sie ärztlich verschrieben wurden.

Anmerkung: Es ist wichtig zu beachten, dass die homöopathische Anwendung von Pflanzen und Substanzen oft stark von den Prinzipien der klassischen Medizin abweicht und auf der Idee beruht, dass stark verdünnte Substanzen eine heilende Wirkung haben können. Die Wirksamkeit der Homöopathie ist wissenschaftlich umstritten, und es gibt bisher keine wissenschaftliche Belege für ihre Effektivität.

Denn andernfalls können sich Symptome einer Überdosierung zeigen, die sich zum Beispiel in Sehstörungen, müden Augenlidern, Mundtrockenheit und Erbrechen zeigen können. Auch Menschen, die unter Herzproblemen leiden, dürfen keinen Echten Jasmin konsumieren.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

In der Vergangenheit wurde Jasmin durchaus in der Naturheilkunde verwendet. Heutzutage ist diese Nutzung mit Blick auf die Giftigkeit der Pflanze zurückgegangen. Der Echte Jasmin wurde beispielsweise als Heilpflanze mit schmerzstillender, krampflösender und antibakterieller Wirkung eingesetzt.

Zudem kann er bei Ängsten und Stress sowie zur begleitenden Behandlung von Depressionen zum Einsatz kommen. Auch kann er bei nervöser Erschöpfung helfen. Dabei wird der Echte Jasmin in erster Linie als Massage- oder Duftöl sowie zur Inhalation eingesetzt. Dem Echten Jasmin wird auch eine förderliche Wirkung bei der Therapie von Infektionskrankheiten in Verbindung mit Kopfschmerzen nachgesagt. Daraus ergibt sich der Anwendungsbereich der grippalen Infekte. Auch bei Unruhe und Nervosität kann der Echte Jasmin seine beruhigende Wirkung entfalten und so beispielweise Lampenfieber und Prüfungsängste verringern.

Grundsätzlich sollten Präparate aus Echtem Jasmin jedoch nur nach Absprache mit dem Arzt angewendet werden. Denn in sämtlichen Teilen der Pflanze sind giftige Indolalkaloide enthalten, insbesondere in den Rhizomen. Im Rahmen einer Vergiftung können Schwindelgefühl, Schluckbeschwerden, Sprachstörungen und Muskelzittern auftreten. Schlimmstenfalls kann es durch Atemlähmung zum Tod kommen.


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