Knoten in der Brust

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Knoten in der Brust bezeichnet eine Verhärtung bzw. eine Schwellung insbesondere in der weiblichen Brust. Diese Veränderung kann schmerzhaft sein oder auch lange Zeit vollkommen unbemerkt bleiben. Nicht immer muss es sich bei einem Knoten um den gefürchteten Brustkrebs handeln.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Knoten in der Brust?

Stellt eine Frau bei sich einen Knoten in der Brust fest, befürchtet sie meist sofort eine Krebserkrankung. Allerdings ist in den wenigsten Fällen wirklich ein bösartiger Tumor für die Schwellung verantwortlich.

Unter einem Knoten in der Brust verstehen Mediziner eine meist verhärtete Veränderung im Inneren der Brust. Meist handelt es sich dabei um die weibliche Brust; im Einzelfall können aber auch Männer davon betroffen sein.

In manchen Fällen bereitet die Veränderung Schmerzen etwa beim Drücken oder Abtasten der Brust. Oftmals bleiben Knoten in der Brust aber lange Zeit unbemerkt, da sie keine Beschwerden verursachen, und werden eher zufällig erkannt.

Viele Frauen stellen die Gewebeveränderungen im oberen Bereich ihrer Brust fest. Eine ärztliche Untersuchung ist bei einem Knoten in der Brust grundsätzlich anzuraten, da sich hinter der Verhärtung im schlimmsten Fall eine Krebserkrankung verbergen kann. Tatsächlich handelt es sich allerdings nur in einem von fünf Fällen um Brustkrebs.

Ursachen

Stellt eine Frau bei sich einen Knoten in der Brust fest, befürchtet sie meist sofort eine Krebserkrankung. Allerdings ist in den wenigsten Fällen wirklich ein bösartiger Tumor für die Schwellung verantwortlich.

Auch eine Zyste oder etwa eine Entzündung der Brust (genannt Mastitis) kann eine deutlich tastbare Verhärtung im Brustgewebe verursachen. Adenome (Schwellungen des Drüsengewebes) oder Lipome (gutartige Tumore des Fettgewebes) sind ebenfalls mögliche Ursachen für einen Knoten in der Brust.

Manche dieser Erkrankungen bedürfen keiner ärztlichen Behandlung, andere können aber etwa das Krebsrisiko in Zukunft deutlich erhöhen und müssen daher unbedingt angemessen therapiert werden.


Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Ein Knoten in der Brust wird meist von der Patientin selbst entdeckt. Beim Abtasten der Brust oder bei der Körperpflege fällt eine Veränderung auf, die zuvor nicht da war.

Ein Arztbesuch kann die genauen Ursachen dafür klären, etwa durch eine Gewebeprobe, durch die der behandelnde Arzt feststellen kann, ob die Geschwulst gutartig oder bösartig ist. Auch eine Blutprobe oder eine Ultraschalluntersuchung kann bei der genauen Diagnose helfen.

Der genaue Verlauf der Erkrankung richtet sich nach der exakten Ursache. Während eine kleine gutartige Geschwulst unter Umständen nicht behandelt werden muss, können Entzündungen oder bösartige Tumore den Gesundheitszustand des Patienten deutlich beeinträchtigen oder gar lebensgefährlich werden.

Komplikationen

Die möglichen Komplikationen von Knoten in der Brust richten sich hauptsächlich nach der jeweiligen Grunderkrankung. Denn Knoten in der Brust liegen entweder benigne oder maligne Krankheiten zu Grunde. Der überwiegende Teil von Knoten in der Brust ist gutartig und verursacht kaum Komplikationen. Allerdings ist nur ein Arzt in der Lage, die Ursache der Knoten in der Brust festzustellen. Da Knoten in der Brust den Betroffenen meist Sorgen bereiten, ist eine rasche Untersuchung wichtig.

Denn falls die Knoten in der Brust durch eine bösartige Erkrankung wie Brustkrebs entstehen, ergeben sich ohne Behandlung schwerwiegende Komplikationen, die mitunter zum Tod der Patienten führen. Maligne Tumoren in der Brust breiten sich ohne Therapie oft weiter aus. Zunächst wachsen sie im Bereich der Brust. Im fortgeschrittenen Stadium bildet der Brustkrebs Fernmetastasen im Körper, die weitere Organe befallen.

Daraus ergeben sich neben starken Schmerzen auch zunehmende Einschränkungen der Organfunktionen. Schließlich versterben die betroffenen Personen an den Folgen des Brustkrebses. Allerdings sind auch bei der Therapie von Knoten in der Brust diverse Komplikationen möglich, die sich vor allem bei bösartigen Tumoren oder Brustkrebs ergeben. Auch nach erfolgreicher operativer Entfernung ist es möglich, dass die Karzinome Rezidive bilden und die Erkrankung tödlich endet.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Besteht der Verdacht auf einen Knoten in der Brust, muss überlegt werden, ab wann es notwendig ist, einen Arzt aufzusuchen. Ist eine plötzliche Verhärtung in der Brust zu spüren oder sogar zu sehen, sollte stets ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch dann, wenn man keinerlei Schmerzen hat. Der erste Ansprechpartner ist in so einem Fall der Frauenarzt.

Der Betroffene sollte überlegen, wann er den Knoten das erste mal gespürt hat, er sollte versuchen zu ermitteln, wann er etwa entstanden sein könnte. Auch auf ein Größerwerden des Knotens ist zu achten. Hierbei ist auch eine generelle Veränderung des Brustgewebes ein Grund, den Frauenarzt aufzusuchen.

Weiter sollte darauf geachtet werden, ob eine der Brüste in letzer Zeit größer geworden ist als die andere. Hat sich eine Brustwarze eingezoen oder ist abgeflacht. Vor allem der Austritt einer wässrig blutigen Flüssigkeit ist überaus bedenklich. In diesem Fall sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Auch die Haut kann ein Warnsignal sein. Ist sie stark gerötet, juckt sie, schuppt sie oder bildet sich Orangenhaut oder sogar ein Geschwür, sind das Aufforderungen für eine Kontrolluntersuchung.

Behandlung & Therapie

Wurde ein Knoten in der Brust entdeckt und vom Arzt eine genaue Diagnose gestellt, kann mit einer angemessenen Therapie begonnen werden. Liegt eine Entzündung der Brust oder etwa der Drüsen vor, kann diese medikamentös behandelt werden. Zu diesem Zweck werden beispielsweise Antibiotika eingesetzt, um die Infektion einzudämmen.

Sind die Milchkanäle etwa nach dem Stillen dauerhaft oder mehrfach entzündet, kann der betroffene Milchkanal chirurgisch entfernt werden. Hier können stützende BHs Anwendung finden, um das Gewebe zu entlasten und Schmerzen zu vermeiden.

Bei einer Geschwulst wird dann eine Therapie notwendig, wenn diese bösartig ist oder schnell wächst. Dann wird der behandelnde Arzt den Tumor operativ entfernen, um spätere Beschwerden auszuschließen.

Ein Abszess kann vom Arzt geöffnet und nach kontrolliertem Ablassen des Eiters desinfiziert werden, sodass sich keine weiteren schmerzhaften Schwellungen bilden. Auch bei einer Krebserkrankung findet meist ein chirurgischer Eingriff statt, bei dem der Tumor herausgeschnitten wird.

In manchen Fällen muss allerdings die gesamte Brust amputiert werden, um eine Ausbreitung der Krebszellen im Körper oder ein schnelles Wiederkehren des Krebses zu verhindern. Zusätzlich wird eine Chemotherapie vorgenommen, welche die Krebszellen zerstört.

Aussicht & Prognose

Bei einem Knoten in der Brust ist die Prognose in der Regel positiv. In vier von fünf Fällen ist die Wucherung gutartig und heilt bei entsprechender Behandlung ohne Komplikationen aus. Meist handelt es sich zudem nicht um Brustkrebs, sondern um harmlose Zysten, Mastopathien oder ein sogenanntes Fibroadenom. Dieses gutartige Geschwulst ist auf Verknotungen im Drüsen- und Bindegewebe der Brust zurückzuführen und meist risikofrei.

Allerdings können gutartige Veränderungen des Gewebes das Brustkrebsrisiko erhöhen, weshalb eine ärztliche Abklärung in jedem Fall erforderlich ist.

Handelt es sich um Brustkrebs, richtet sich die Prognose unter anderem danach, in welchem Stadium sich der Tumor befindet. Auch Größe, mögliche Tochtergeschwülste und genetische Prädispositionen beeinflussen die Prognose. Kleine Geschwülste können im Rahmen einer Chemotherapie oder Bestrahlung zuverlässig entfernt werden. Sollten sich bereits Metastasen gebildet haben, verringern sich die Chancen auf eine vollständige Genesung. Grundsätzlich sind die Überlebensschancen bei Brustkrebs in den letzten Jahren jedoch kontinuierlich gestiegen.

Bei einem Knoten in der Brust sind die Aussichten dementsprechend positiv, insofern die Wucherung umgehend von einem Arzt abgeklärt und gegebenenfalls behandelt wird.


Vorbeugung

Ein Knoten in der Brust kann verschiedene Ursachen haben, denen nicht auf direktem Wege vorgebeugt werden kann. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und dem Verzicht auf Genussgifte sowie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können aber sicherlich zu einem minimierten Risiko beitragen. Wird ein Knoten in der Brust entdeckt, sollte in jedem Fall ein Arztbesuch stattfinden, um die genauen Ursachen zu ermitteln und eine ernsthafte Erkrankung der Brust auszuschließen.

Das können Sie selbst tun

Knoten in der Brust sind meistens harmlose Verhärtungen oder hormonelle Gewebeveränderungen. Da das Risiko eines bösartigen Tumors besteht, sollten Veränderungen im Brustgewebe jedoch immer von einem Arzt abgeklärt werden.

Um Knoten frühzeitig zu erkennen, sollten die Brüste regelmäßig abgetastet werden. Der ideale Zeitpunkt ist drei Tage bis eine Woche nach Einsetzen der Regelblutung, da Verhärtungen zu diesem Zeitpunkt besonders gering sind und Knoten sich leichter entdecken lassen. Harmlose Knoten können mit Hilfe schmerzstillender und brustkühlender Hausmittel behandelt werden. Geeignet sind etwa kühle Umschläge oder Quarkwickel sowie entzündungshemmende Salben und Lotionen. Stillende Frauen sollten eine Stillpause einlegen, damit die Entzündung rasch abklingen kann. Knoten in Folge eines Milchstaus lassen sich durch Kräutertees aus Melisse, Honigklee oder Frauenmantel behandeln. Außerdem helfen Maßnahmen wie ein heißes Bad, Druckpunkt-Massagen oder Krankengymnastik dabei, Verhärtungen im Brustgewebe zu lösen.

Durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können die oftmals ursächlichen Östrogenwerte reguliert werden. Begleitend dazu empfehlen sich homöopathische Schmerzmittel und Massagen. Bleiben die Knoten trotz aller Maßnahmen bestehen oder nehmen in Größe oder Anzahl zu, empfiehlt sich ein Arztbesuch.

Quellen

  • Bubendorf, L., Feichter, G.E., Obermann, E.C., Dalquen, P.: Pathologie – Zytopathologie. Springer, Berlin 2011
  • Feige, A., Rempen, A., Würfel, W., Jawny, J., Rohde, A. (Hrsg.): Frauenheilkunde – Fortpflanzungsmedizin, Geburtsmedizin, Onkologie, Psychosomatik. Urban & Fischer, München 2005
  • Peters, F.: Die schmerzhafte Brust: Differenzialdiagnostik und Therapie. Gynäkologie + Geburtshilfe 2004, 1, S. 22

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