Blutuntersuchung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei einer Blutuntersuchung, Blutprobe oder Bluttest werden durch verschiedene Laboruntersuchung Informationen aus entnommenem Blut gewonnen. Da Blut die Essenz unseres Lebens ist, enthält es vielfältige Informationen, die Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand zulassen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Blutuntersuchung?

Bei einer Blutuntersuchung, Blutprobe oder Bluttest werden durch verschiedene Laboruntersuchung Informationen aus entnommenem Blut gewonnen.

Die Blutuntersuchungen können dabei nicht nur an Vollblut durchgeführt werden, sondern auch an Serum oder Blutplasma. Trotz der vielen verschiedenen Untersuchungsmöglichkeiten, ist zumeist eine Blutprobe ausreichend, da die meisten Tests mit nur 2 ml Blut durchgeführt werden können.

Anhand einer Blutuntersuchung ist es auch möglich, Rückschlüsse auf den Zustand einzelner Organe zu ziehen. Dies gelingt anhand bestimmter Eiweiße, der sogenannten Enzyme, die sich im Blut befinden und deren Vorhandensein Auskunft über den Gesundheitszustand des jeweiligen Organs gibt.

Es können jedoch noch viele andere Tests im Rahmen einer Blutuntersuchung durchgeführt werden. Daher wird grundsätzlich erst einmal in ein kleines und ein großes Blutbild unterschiedenen.

Funktion, Wirkung & Ziele

Im Rahmen des kleines Blutbildes werden die Werte der Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, der weißen Blutkörperchen, Leukozyten genannt, und der roten Blutkörperchen, der Erythrozyten, untersucht.

Des Weiteren wird die Konzentration des Hämoglobins untersucht. Diese Art der Blutuntersuchung lässt Rückschlüsse auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten zu. Auch ist anhand dieser Werte feststellbar, ob der Patient eine geschwächte Immunabwehr, Entzündungsherde im Körper, Mangelerscheinung oder Probleme mit der Blutgerinnung hat.

Wird im Rahmen einer Blutuntersuchung ein großes Blutbild vorgenommen, dient dies der genaueren Aufschlüsselung der Informationen des kleinen Blutbildes. Durch Auszählung oder durch Vornahme eines Blutausstriches können die Form der roten Blutkörperchen und die prozentualen Anteile der unterschiedlichen Typen von Blutzellen festgestellt werden.

Im Bereich der Organe kann eine Blutuntersuchung anhand bestimmter Enzyme Auskunft über den Gesundheitszustand des Herzens, der Galle, der Leber, der Verdauungsorgane, der Bauchspeicheldrüse und der Muskeln geben.

Zur Feststellung bestimmter Krankheitserreger, wie Bakterien oder Viren, kann eine Blutkultur angelegt werden. Hierbei wird versucht, die Krankheitserreger zu vermehren und dadurch zu identifizieren. Dadurch kann der Arzt die richtige Therapie herausfinden. Sinnvoll kann diese Art der Blutuntersuchung bei Blutvergiftung, Herzinnenhautentzündung, ungeklärtem Fieber oder einer Lungenentzündung sein.

Soll durch die Blutuntersuchung die Gerinnungseigenschaft des Blutes untersucht werden, wird ein Blutgerinnungstest vorgenommen. Hierbei wird durch unterschiedliche Testverfahren die Konsistenz des Blutest untersucht. Blutgerinnungstests werden bei bevorstehenden Operationen, Thromboseanfälligkeit und zur Überwachung des Einsatzes von blutverdünnenden Mitteln.

Erfolgt die Blutuntersuchung um festzustellen, ob sich im Körper ein Entzündungsherd befindet, kann ein Test zur Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit vorgenommen werden. Die Geschwindigkeit, mit der sich Blutkörperchen absenken, wird durch verschiedene Infektionserkrankungen beschleunigt oder verlangsamt, sodass diese Blutuntersuchung einen Rückschluss auf die Art der Infektion zulässt.

Bei einer Blutuntersuchung des Blutserums können verschiedenen Antikörper festgestellt werden. Diese deuten wiederrum auf eine bestehende Infektion hin. Da jedoch manche Antikörper dauerhaft im Blut verbleiben, ist diese Art der Blutuntersuchung nur bedingt aussagekräftig.

Da die Werte bestimmter Hormone im Blut auf gestörte Funktionen bestimmter Drüsen hindeuten können, kann eine Blutuntersuchung auch im Hinblick auf die im Blut enthaltenen Hormone durchgeführt werden. Diese Untersuchung kann jedoch nicht nur zur Kontrolle der Hormondrüsen eingesetzt werden, sondern ermöglicht auch die Feststellung einer Schwangerschaft und deren kontrollierten Verlauf.

Wichtig sind jedoch auch gleichbleibende Werte bestimmter elektrisch geladener Teilchen, der Elektrolyte, wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphat oder Natrium. Diese werden zur Aufrechterhaltung wichtiger Körperfunktionen benötigt. Da ein nicht ausreichender Wert der verschiedenen Elektrolyte zu schwerwiegenden Problemen wie Herzrhythmusstörungen, Muskelschwäche oder Lähmungen führen kann, ist eine solche Blutuntersuchung zur Ursachenerforschung der genannten und vieler anderen Erkrankungen hilfreich.


Risiken & Gefahren

Bei der Blutentnahme für eine Blutuntersuchung muss grundsätzlich nicht mit Nebenwirkungen oder Gefahren gerechnet werden. Die Einstichstelle wird durch den Arzt möglichst klein gehalten und durch sofortigen anschließenden Druck auf die Einstichstelle wird eine weitere Blutung gestoppt. Wichtig ist jedoch, dass bei den Blutuntersuchungen keine voreiligen Schlüsse gezogen werden, denn viele Ergebnisse können auf unterschiedliche Erkrankungen hindeuten. Aus diesem Grund sollten die Ergebnisse immer durch unterschiedliche Untersuchungen und eine gründliche Anamnese gegengeprüft werden.

Quellen

  • Emminger, H., Kia, T. (Hrsg.): Exaplan – Das Kompendium der klinischen Medizin. Urban & Fischer, München 2010
  • Greten, H., Rinninger, F., Greten, T. (Hrsg.): Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2010
  • Schänzler, N., Bieger, W.P.: Laborwerte. Gräfe und Unzer, München 2009

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