Augentrost

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Verschiedene Heilpflanzen sind dazu in der Lage, körperliche Beschwerden abzumildern. Zu diesen gehört beispielsweise Augentrost. Der Name der Pflanze bezieht sich gleichzeitig auf eins der Anwendungsgebiete. Dabei ist durch die Verwendung von Augentrost nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen.

Vorkommen & Anbau von Augentrost

Die Heilwirkungen des Augentrosts konzentrieren sich tatsächlich auf Beschwerden im Bereich der Augen.

Augentrost gehört zu den Sommerwurzgewächsen. Insgesamt existieren etwa 350 verschiedene Arten der Pflanze. Besonders häufig kann sie auf der Nordhalbkugel der Erde angetroffen werden. Sie wächst in beinahe jedem europäischen Land. Dabei bevorzugt die Pflanze Waldlichtungen, Gebirge oder Wegränder.

Die Pflanze beansprucht eine Größe von etwa 10 bis 20 Zentimetern und ist Mitglied der Familie der Halbschmarotzer. Sie ernährt sich von der Flüssigkeit bestimmter Gräser. Ist es dem Augentrost nicht möglich, als Parasit aktiv zu werden, kann er dennoch überleben. Augengras gilt unter Landwirten trotzdem als Unkraut, entzieht er anderen Pflanzen Mineralstoffe, wird von Tieren jedoch aufgrund seiner Bitterstoffe nicht angerührt.

Die Blätter der Pflanze sind eiförmig und besitzen drei bis sechs Zähne. Der Kelch ist weiß und violett gestreift. Augentrost kommt bei verschiedenen Beschwerden zum Einsatz. Obwohl das äußere Erscheinungsbild oft als weniger auffällig gilt, können die Wirkstoffe bestimmte physische Phänomene lindern. Um die Pflanze als Heilmittel zu verwenden, empfiehlt sich die Sammelzeit zwischen Juli und Oktober.

Wirkung & Anwendung

Die Heilwirkungen des Augentrosts konzentrieren sich tatsächlich auf Beschwerden im Bereich der Augen. Zu diesen gehören Gerstenkörner, Lidrandentzündungen, Bindehautentzündungen, Überanstrengung der Augen, Heuschnupfen oder Augenringe. Ausschlaggebend für die Wirkung der krautartigen Pflanze sind ihre Inhaltsstoffe.

Als medizinisch wirksam gelten Glykosid Rhynanthin, ätherisches Öl, fettes Öl, Harz, Bitterstoffe, Zucker, Salze, Euphratansäure, aromatische Substanzen. Augentrost wird meistens äußerlich angewendet, vor allem wenn es um die Linderung von Beschwerden der Augen geht. Hierfür empfehlen sich Kompressen, Tees oder Bäder. Für einen Tee wird entweder ein Esslöffel des getrockneten Krauts oder zwei Esslöffel des frischen Gewächs mit kochendem Wasser übergossen.

Insgesamt sollte die Mischung ungefähr 10 Minuten ziehen, bevor die Pflanzenrückstände entfernt werden können. Auf diese Weise kann der Tee zum einen innerlich angewendet werden, zum anderen äußerlich. In einen Wattebausch aufgenommen eignet sich der abkühlte Tee, um die Hautpartien in der Nähe der Augen vorsichtig zu beträufeln. Getrunken soll sich der Tee ebenfalls unterstützend auf die Augen auswirken.

Das Augenbad besteht aus dem Tee. Dieser sollte abgekühlt sein und kann einige wenige Salzkörner enthalten (etwa 3 bis 5). Auf diese Weise passt sich der Salzgehalt der Flüssigkeit der der Tränen an und die Spülung wird als angenehmer wahrgenommen. Ein Augenbad mit dem Augentrosttee kommt zum Beispiel bei einer Bindehautentzündung zum Einsatz. Augenkompressen eignen sich beispielsweise bei einer Augenentzündung.

Es werden 10 Gramm gemahlene Fenchelsamen mit 25 Gramm Augentrost verrührt. Ein Teelöffel der Mischung wird mit 250 Milliliter Wasser angerührt und 10 Minuten ziehen gelassen. Anschließend kann eine saubere Kompresse in die Flüssigkeit getränkt und auf das Auge gelegt werden. Die Wirkung der Pflanze basiert vor allem auf ihren entzündungshemmenden Eigenschaften, die wiederum auf die Inhaltsstoffe zurück zu führen sind.

Iridoidglykoside behindern die Bildung von Prostaglandin. Des Weiteren wirken Phenolcarbonsäuren und Flavonoide antibakteriell. Augenkraut kommt insbesondere im Rahmen der Homöopathie zum Einsatz. Die Wirksamkeit der Pflanze gilt als medizinisch belegt. Dabei eignet sich das Kraut jedoch insbesondere zur Behandlung von Beschwerden, welche das Auge betreffen. Weitere heilende Eigenschaften, wie zum Beispiel bei Migräne und Schlaflosigkeit, sind offiziell nicht anerkannt. Ausgangspunkt sind wissenschaftliche Studien.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Augenkraut kann zur Behandlung verschiedener Beschwerden verwendet werden. Es eignet sich jedoch nicht für präventive Maßnahmen. Die Verwendung der Pflanze wird vor allem in der Homöopathie empfohlen. Allgemeinmediziner hingegen stehen der Verschreibung der Heilpflanze oftmals vermehrt skeptisch gegenüber. Ein Vorteil der Pflanze ist jedoch die Verträglichkeit.

Es ist in der Regel nicht mit allergischen Reaktionen oder anderen begleitenden Beschwerden zu rechnen. Des Weiteren existieren keine Wechselwirkungen zwischen Augenkraut und anderen Medikamenten. Nur von der gleichzeitigen Verwendung weiterer Augentropfen ist abzuraten. Ansonsten eignet sich das Kraut zur Anwendung bei Erwachsenen sowie Kindern, ohne dass Nebenwirkungen bekannt geworden wären. Darüber hinaus weist die Erfahrung einiger Personen darauf hin, dass sich Augenkraut ebenfalls bei Verdauungsbeschwerden eignet.

Ausgangspunkt sind hier die Gerbstoffe und Bitterstoffe der Pflanze. Diese regen sowohl die Verdauung als auch den Appetit an. Deswegen gilt Augenkraut bei Völlegefühl oder Verstopfungen als natürliches Heilmittel. Wissenschaftlich belegt ist die Wirkung bezüglich der Regulierung der Verdauung jedoch nicht. Dasselbe gilt für die kräftigende Eigenschaft der Schleimhäute. Augenkraut soll dazu in der Lage sein, sich allgemein auf alle Schleimhäute des menschlichen Körpers positiv auszuwirken.

Dadurch sollen sich Beschwerden, welche die Schleimhäute betreffen, verbessern. Zu diesen gehören beispielsweise Nasennebenhöhlenentzündungen oder eine laufende Nase. Der Tee aus dem Augenkraut soll die Schleimhäute säubern, wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Auf diese Weise kann die bestehende Krankheit schneller abklingen und einer erneuten Infektion vorgebeugt werden.

Eine solche Behandlung besteht in der Homöopathie aus einer sechswöchigen Kur, in der jeden Tag zwei Tassen Augenkrauttee getrunken werden sollen. Die Wirkung des Augenkrauts ist somit insbesondere für Menschen relevant, die auf homöopathische Mittel ausweichen möchten. Es ist nicht mit Nebenwirkungen zu rechnen.


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