Antihypertonika (Antihypertensivum)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Antihypertonika sind Medikamente die zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt werden. Diese Präparate haben noch weitere Wirkungen, weshalb sie bei einer Vielzahl verschiedenen Krankheiten eingesetzt werden. Man bezeichnet Antihypertonika auch als Antihypertensivum.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Antihypertonika?

Antihypertonika ist ein Sammelbegriff für alle Medikamente, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben.

Antihypertonika ist ein Sammelbegriff für alle Medikamente, die eine blutdrucksenkende Wirkung haben. Deshalb werden sie häufig auch als Blutdrucksenker bezeichnet. Sie werden vor allem bei arterieller Hypertonie eingesetzt. Aber auch andere Krankheiten, die einen hohen Blutdruck mit sich bringen, können mit Antihypertonika erfolgreich behandelt werden.

Unter den Antihypertonika gibt es sehr viele verschiedene Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen. Dazu gehören unter anderem ACE-Hemmer, Calciumkanalblocker, Diuretika, Alphablocker, Renin-Inhibitoren und Betablocker. Antihypertonika werden als Blutdrucksenker immer dann eingesetzt, wenn der Druck in den Blutgefäßen zu hoch ist. Dieser erhöhte Druck kann nämlich zu Schäden an Organen führen.

Die Behandlung von Hypertonie gestaltet sich oft sehr schwierig. Die Einnahme eines Präparats genügt häufig nicht um eine akzeptable Senkung des Blutdrucks zu erreichen. Deshalb werden oft mehrere Wirkstoffen in Kombination verordnet.

Medizinische Anwendung, Wirkung & Gebrauch

Antihypertonika sorgen dafür, dass der Blutdruck auf ein übliches Maß abgesenkt werden kann. Es gibt zahlreiche Erkrankungen, die für einen erhöhten Blutdrucksorgen und bei denen Antihypertonika eingesetzt werden. Dabei gilt es immer, Schädigungen an Organen zu verhindern, die durch den Bluthochdruck entstehen können.

Manche Wirkstoffe unter den Antihypertonika wirken dabei direkt auf das zentrale Nervensystem. Sie schwächen die Wirkung von Stresshormonen ab, dadurch wird der Puls verlangsamt, das Herz schlägt weniger und damit wird der Blutdruck gesenkt. Stresshormone sorgen dafür, dass die Blutgefäße sich verengen, in dieser Folge steigt dann der Blutdruck. Antihypertonika verhindern diese Verengung der Arterien, so dass das Blut weiterhin ungehindert durch fließen kann.

Andere Wirkstoffgruppen beeinflussen dagegen die Nebennierenrinde, dort werden unter anderem Hormone erzeugt, auch das blutdrucksteigernde Hormon Angiotensin. Die Wirkstoffe verhindern, dass Angiotensin überhaupt erst produziert wird und verhindern somit einen Anstieg des Blutdrucks.

In vielen Fällen genügt ist es nicht, nur ein Medikament mit einer Wirkweise einzusetzen, da der gewünschte Erfolg ausbleibt. Vor allem wenn es sich um sehr hohen Blutdruck handelt, genügt ein Präparat oft nicht. Deshalb findet die Therapie meist aus einer Kombination mehrerer Wirkstoffe statt. Nur so kann der Blutdruck zuverlässig und ausreichend gesenkt werden.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen Bluthochdruck

Pflanzliche, natürliche, homöopathische & pharmazeutische Antihypertonika

Unter den Antihypertonika existiert eine Vielzahl verschiedener Wirkstoffen und Wirkstoffgruppen. Sie wirken alle anders auf den Körper ein und haben auf ihre Art eine blutdrucksenkende Wirkung um Organschäden zu verhindern. Ebenso existieren verschiedene Formen unter den Antihypertonika, sie können entweder als Tabletten, Kapseln oder Tropfen eingenommen werden.

Flüssige Präparate werden häufig als Notfallmedikamente eingesetzt, um sehr plötzlichen hohen Blutdruck möglichst schnell zu senken. All diese Medikamente zählen zu den chemischen bzw. pharmazeutischen Präparaten, die auf unterschiedliche Weise im Körper wirken. Während die einen direkt im zentralen Nervensystem die Wirkung bestimmter Hormone blockieren, sorgen anderen Präparate dafür, dass die für den hohen Blutdruck verantwortlichen Hormone erst gar nicht gebildet werden.

Neben diesen pharmazeutischen Medikamenten gibt es auch noch einige pflanzliche Präparate, die bei hohem Blutdruck eingesetzt werden können. Dazu gehört vor allem der Hibiskus. Klinische Untersuchungen haben gezeigt, dass der regelmäßige Konsum von Hibiskustee eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Allerdings gibt es keine ausreichenden Untersuchungen, die einen direkten Vergleich mit chemischen Präparaten angestellt haben. Deshalb ist der Einsatz von Hibiskus zu Therapie von hohem Blutdruck kann allerdings keine ausschließliche Behandlung darstellen. Allenfalls als unterstützende Therapie, zusätzlich zu den pharmazeutischen Präparaten.

Im Bereich der Homöopathie gibt es ebenso einige Mittel, die als Antihypertonika wirken. Dazu sollte aber immer ein ausgebildeter Homöopath befragt und niemals eine Eigenmedikation vorgenommen werden. Bluthochdruck, vor allem in sehr starker Form, ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu vielen irreparablen Schäden im Körper führen kann. Deshalb sollte die Behandlung einer Hypertonie immer streng ärztlich begleitet stattfinden.


Risiken & Nebenwirkungen

Antihypertonika zur Senkung des Blutdrucks können auch bestimmte Nebenwirkungen mit sich bringen. Sehr oft fühlen sich die Patienten, vor allem zu Beginn der Behandlung, müde und ausgelaugt. Dies liegt daran, dass der Körper oft schon an den hohen Blutdruck gewöhnt ist und sich durch die Senkung des Blutdrucks erst einmal neu orientieren muss.

Um Nebenwirkungen zu minimieren, werden oft mehrere Präparate in Kombination gegeben. Dadurch ist die blutdrucksenkende Maßnahme für den Körper erträglicher. Egal welche Nebenwirkungen beobachtet werden, die Medikamente sollten niemals eigenständig abgesetzt oder in ihrer Dosierung verändert werden. Sollten Nebenwirkungen auftreten, ist immer der behandelnde Arzt der erste Ansprechpartner.

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