Fett

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Fett gehört zu den Hauptbestandteilen unserer Nahrung. Es ist ein wichtiger Energielieferant, intensiviert den Geschmack von Speisen und ist nötig, damit der Körper aufgenommene Vitamine verwerten kann.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Fett?

Die wichtigste Aufgabe von Fett im Körper ist die des Energielieferanten. Fett hat eine extrem hohe Energiedichte, das heißt, es hat sehr viele Kalorien.
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Doch muss man zwischen verschiedenen Fetten unterscheiden, nicht jedes Fett leistet Gutes im Körper. Und wie bei vielem ist die Menge ausschlaggebend. Ein Zuviel an Fett ist schädlich, kann Krankheiten verursachen und lässt den Körper Fettdepots anlegen, die sich nicht nur als unliebsamer Hüft- oder Bauchspeck zeigen, sondern auch Krankheiten auslösen können.

Fett setzt sich aus Glycerin (Alkohol) und einer oder mehreren Fettsäuren zusammen. Die in der Nahrung am häufigsten vorkommenden Fette sind Triglyceride; sie bestehen aus Glycerin und drei Fettsäuren. Weiterhin kann man Fette nach ihrer Herkunft einteilen in pflanzliche und tierische Fette, sowie nach ihrer Bindungsfähigkeit in gesättigte und ungesättigte Fette.

Letztere sind sehr reaktionsfreudig und können im Körper wichtige Aufgaben übernehmen, während die gesättigten Fette nur als Energiereserven in Fettdepots eingelagert werden. Bestimmte Fettsäuren können vom Körper nicht selbst gebildet werden, sind aber für ihn lebensnotwendig, deswegen nennt man sie essenzielle Fettsäuren. Sie müssen dem Körper zugeführt werden, da er sie für bestimmte Stoffwechsel-Prozesse benötigt.

Bedeutung & Funktion

Die wichtigste Aufgabe von Fett im Körper ist die des Energielieferanten. Fett hat eine extrem hohe Energiedichte, das heißt, es hat sehr viele Kalorien. Mit ungefähr 9 kcal oder 37,7 kj pro Gramm liefert es doppelt so viel Energie wie Kohlenhydrate oder Eiweiße (Proteine). Wenn wir uns bewegen oder Sport betreiben, aber auch wenn wir schlafen, benötigen wir Energie. Diese holt sich der Körper von den in Energiedepots liegenden Fetten und Kohlenhydraten.

Fett wird weiterhin benötigt, damit der Körper die in der Nahrung enthaltenen Vitamine aufnehmen kann. Die lebenswichtigen Vitamine A, D, E und K lösen sich nur in Fett und können daher nur über das Fett vom Körper aufgenommen werden. Das in Karotten enthaltene Vitamin A beispielsweise kann vom Körper nur verwertet werden, wenn man es mit Fett zu sich nimmt. Daher soll man Karotten immer mit Öl oder Butter zubereiten, ansonsten gehen die Vitamine ungenutzt verloren.

Abgesehen davon ist Fett Geschmacksträger, das heißt mit etwas Fett zubereitete Speisen schmecken intensiver. Zusätzlich machen fettere Speisen schneller satt und das Sättigungsgefühl hält länger an als bei sehr fettarmen Speisen.

Nicht benötigtes Fett wird vom Körper in Fettdepots unter der Haut eingelagert, welches eine Wärmeschutzfunktion hat. Menschen, die keine Fettreserven haben, frieren und kühlen schneller aus. Fett schützt aber auch die inneren Organe, indem es sie in Form von Fettgewebe polstert und vor äußeren Einwirkungen schützt.

Eine wichtige Rolle spielt Fett außerdem im Aufbau der Zellwände. Es macht sie durchlässig für lebenswichtige Stoffe und erhält sie flexibel.


Gefahren, Störungen, Risiken & Krankheiten

Wie bei so vielem ist auch bei Fett das Maß entscheidend. Zu viel Fett kann, neben Übergewicht und den daraus entstehenden Erkrankungen, auch in Organen und bei Stoffwechselvorgängen massive Störungen verursachen. Aber auch die Art des aufgenommenen Fetts spielt eine Rolle dabei, ob es dem Körper nützt oder schadet.

Wird dem Körper mehr Fett zugeführt als er verwerten kann und bestehen diese Fette in höherem Maße aus reaktionsarmen gesättigten Fettsäuren, so wandern sie direkt und ungenutzt in die Fettdepots. Es entsteht Übergewicht und damit ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Gelenkschäden, Bluthochdruck, Diabetes, Gicht, Gallensteine, Schlaganfall und einige Krankheiten mehr.

Hautekzeme treten häufiger auf, ebenso Potenzstörungen. Organe können regelrecht verfetten. Besonders das Herz, die Leber und die Bauchspeicheldrüse sind dafür anfällig. Die Umbauprozesse in den Zellen werden von zu hohen Blutfettwerten gestört, speziell von den gesättigten Fettsäuren. Sie lagern sich ungenutzt in die Zellmembran und machen sie undurchlässig für wertvolle Vitamine und Nährstoffe. Es sinkt nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die Lebensqualität. Ein zu dicker Mensch fühlt sich unwohl und unbeweglich. Dies kann zusätzlich zu psychischen Problemen wie beispielsweise Depressionen führen.

Quellen

  • Christen, P., Jaussi, R., Benoit, R.: Biochemie und Molekularbiologie. Springer, Berlin 2016
  • Koslowski, H., Fiehring, C., Zöllner, H.: Labordiagnostik von Stoffwechselerkrankungen. Books On Demand Verlag, Norderstedt 2003
  • Reuter, P.: Springer Lexikon Medizin. Springer, Berlin 2004

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