Trockene Augen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Trockene Augen plagen immer mehr Menschen - es juckt und brennt. Trockene Augen können die Lebensqualität empfindlich mildern, wenn der Zustand dauerhaft anhält und nicht sinnvoll behandelt wird. Wer aber einige Tipps und Tricks beachtet und sich über die Ursachen informiert, muss nicht mehr lange unter trockenen Augen leiden.

Inhaltsverzeichnis

Was sind trockene Augen

Von trockenen Augen spricht man dann, wenn die Augen gefühlt oder medizinisch nachweisbar zu wenig an Tränenflüssigkeit produzieren. Die Innenränder der Lider bleiben trocken, auch mehrmalige Lidschläge helfen nicht, das Trockenheitsgefühl zu beseitigen. Trockene Augen werden von Patienten häufig so beschrieben, als hätten sie das Gefühl, permanent Sand im Auge zu haben.

Ursachen

Künstlicher Tränenersatz kann eine Lösung sein. Entsprechende Tropfen kann man im Internet, in der Drogerie und in der Apotheke erwerben.

Trockene Augen sind ein weit verbreitetes Problem, was es noch vor wenigen Jahrzehnten nicht in diesem Ausmaß gegeben hat. Die Ursachen für trockene Augen liegen nämlich insbesondere in den veränderten Arbeitsbedingungen: Immer mehr Menschen müssen beruflich bedingt den ganzen Tag vor dem Computer sitzen. Sie starren unentwegt auf einen Punkt und strengen so die Augen über Gebühr an. Irgendwann wird die Tränenflüssigkeit weniger und das Gefühl von Sand im Auge nimmt zu.

Wer jetzt nicht handelt, riskiert dauerhafte Schäden an den Augen! Doch nicht nur beruflich bedingt sitzen immer mehr Menschen immer länger am PC. Der Stellenwert des Internets ist insbesondere bei Jugendlichen und auch Kindern sehr groß geworden. Viele Teenies verbringen den Nachmittag überwiegend vor dem PC beim Chatten und in den sozialen Netzwerken. So wird der meiste Teil des Tages damit verbracht, auf einen Punkt am Computer zu starren.

Neben dem Computer kann auch die Zimmerluft eine Ursache für trockene Augen sein. Gerade in der Heizungsperiode im Winter ist die Luft in den Räumen oft unheimlich stickig und trocken: Beides begünstigt das Syndrom der trockenen Augen. Auch Allergien verschiedenster Art können eine Ursache für trockene Augen sein.

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Krankheiten mit diesem Symptom

Verlauf

Trockene Augen sollten unbedingt behandelt weden, da der Krankheitsverlauf sich ansonsten immer weiter verschlimmert. Die Augen sind sehr empfindlich, sind aber eines unserer wichtigsten Organe. Während zunächst nur das lästige Gefühl von Sand im Auge stört, können unbehandelt Keime in trockene Augen eintreten und die Sehschärfe kann sich mindern.

Komplikationen

Patienten unterschätzen oft die Gefahr eines trockenen Auges, aufgrund der möglichen Komplikationen ist das trockene Auge aber eine ernstzunehmende Krankheit. Der Tränenfilm eines Auges enthält Immunabwehrstoffe und schützt vor Fremdkörpern. Die von den Augenärzten zur Therapie eingesetzten Tränenersatzmittel enthalten jedoch keine Immunabwehrstoffe.

Bei einem trockenen Auge muss deshalb trotz Behandlung mit einer verschlechterten Immunleistung an den Augen und einer Anfälligkeit für Augeninfektionen gerechnet werden. Des Weiteren erhöht sich bei trockenen Augen die Sensibilität auf Rauch und Licht. Trockene Augen können daher unbehandelt zu einer störenden Lichtempfindlichkeit führen, die sogar Augenschmerzen verursachen kann.

Zudem kann das Tragen von Kontaktlinsen zu einer verstärkten Verdunstung des Tränenfilms führen und somit zu einer Verschlechterung der Symptomatik beitragen. Nach aktuellem Forschungsstand besteht bei einem trockenen Auge eine leicht chronische Entzündung der Augenoberfläche. Die regelmäßige Kontrolle bei einem Augenarzt ist wichtig, um mögliche Folgeerkrankungen aufgrund der Entzündungsprozesse frühzeitig zu erkennen und abzuwenden.

Bei Patienten mit Meibom-Drüsen-Dysfunktion kann eine Behandlung der verstopften Drüsen mit warmen Kompressen nicht nur die Symptome lindern, sondern auch noch langfristig die restlich vorhandene Funktionsfähigkeit der Meibom-Drüsen erhalten.

Bei schwer trockenen Augen kann ohne Behandlung zudem auf Dauer eine Schädigung der Hornhaut (Cornea) eintreten. Unter Behandlung mit Tränenersatzmitteln kann diese Schädigung abgewendet werden. Eine Behandlung durch einen Augenarzt ist bei einer schwer ausgeprägten Symptomatik deshalb unbedingt anzuraten.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Trockene Augen können unterschiedlichste Ursachen haben, sodass eventuell sogar eine ärztliche Behandlung notwendig ist. In den meisten Fällen kommt es bei trockenen Augen zu einer sehr starken Rötung. Gleichzeitig beginnen die Augen zu brennen, sodass an dieser Stelle die Einnahme von entsprechenden Augentropfen zu empfehlen ist. Solche Tropfen sind frei erhältlich, dafür ist also kein Rezept erforderlich.

Wenn durch die Verwendung solcher Tropfen keine deutliche Besserung eintritt, sollte definitiv ein Arzt aufgesucht werden. Es kann unter Umständen eine Grunderkrankung hinter den trockenen Augen stecken, die dringend eine ärztliche bzw. medikamentöse Behandlung erfordert. Kommt zu den trockenen Augen auch noch ein Stechen im Auge, dann steckt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine Infektion dahinter.

Eine Infektion wird durch Bakterien ausgelöst, die für eine Rötung und starke Trockenheit sorgt. Wer dieses Krankheitsbild ohne jegliche Behandlung lässt, der muss mit einer erheblichen Verschlimmerung der einzelnen Symptome rechnen. Unter Umständen kann es sogar zur Bildung von Eiter kommen. Das Auge kann sich besonders in den Morgenstunden mit Eiterflüssigkeit verkleben. Außerdem sind auch starke Schmerzen möglich, die dringend eine entsprechende Behandlung erfordern. Wer auf eine solche Behandlung mit entzündungshemmenden Wirkstoffen zurückgreift, der kann mit einer schnellen und effektiven Besserung rechnen.

Behandlung & Vorbeugung

Trockene Augen bedürfen also unbedingt einer gezielten Behandlung. Die Frage nach der Behandlung von trockenen Augen ist eng mit der Frage nach sinnvoller Vorbeugung verbunden, denn hier gilt: Eine gute Vorbeugung ist im Regelfall die beste Behandlung. So kommt es in Sachen Behandlung auch darauf an, in welchem Zusammenhang trockene Augen auftreten. Bei trockenen Augen in der Heizungsperiode sollte man unbedingt mehrere kleine Schüsseln mit Wasser überall in den Räumen verteilen. Die so entstandende Luftfeuchtigkeit verbessert schnell das Raumklima und kann so das Gefühl trockener Augen mindern. Das Wasser sollte natürlich regelmäßig gewechselt werden.

Zudem sollte man darauf achten, gut zu lüften. Abgestandene Luft begünstigt Trockenheit in den Augen. Gerade morgens sollte bei jeder Temperatur kurz stoßgelüftet werden - Durchzug ist dabei zu vermeiden. Vor allem die Schlafräume müssen zu jeder Jahreszeit gut gelüftet sein. Wenn sich nach Verbesserung der Luftfeuchtigkeit eine Besserung der trockenen Augen einstellt, ist eine weitere Behandlung zunächst nicht notwendig.

Wenn trockene Augen wiederholt zu bestimmten Jahreszeiten, bevorzugt zu den Pollenzeiten im Frühjahr, auftreten oder immer wieder nach bestimmten Aktivitäten, wie einer bestimmten Speise, dem Streicheln eines Tieres usw. auftreten, sollte man an eine Allergie denken. Im Rahmen der Soforthilfe gilt es möglichst alles zu meiden, was den Verdacht ausgelöst hat, in Verbindung mit einer allergischen Reaktion zu stehen. Schnellstmöglich sollte auch ein Termin beim Facharzt gemacht werden. Dieser kann testen, ob eine Allergie vorliegt und was konkret die Allergie auslöst. Viele Allergien bzw. deren Symptome kann man auch mit Tabletten lindern.

Wenn die Ursache für trockene Augen ein ständiger Aufenthalt am PC ist, sollte man kritsch überprüfen, wieviel Zeit am Computer denn nun wirklich sein muss. Menschen, die beruflich bedingt am PC arbeiten müssen und die Menge auch nicht reduzieren können, sollten zum einen auf eine gute Raumlüftung, zum anderen auf bewusstes Bewegen der Augen achten.

Der Blick muss immer wieder vom PC gelöst werden. Hilfreich kann es auch sein, bewusst mehrere Lidschläge zu machen. Auch künstlicher Tränenersatz kann eine Lösung sein. Entsprechende Tropfen kann man im Internet, in der Drogerie und in der Apotheke erwerben. Wenn dies alles nichts hilft, sollte man trockene Augen unbedingt ärztlich abklären lassen.

Aussicht & Prognose

Trockene Augen zu behandeln, ist effektiv. Die Augen können durch Kontaktlinsen, einen PC-Arbeitsplatz, als Folge einer Augenherpes-Therapie oder durch trockene Heizungsluft eine zusätzliche Feuchtigkeitsversorgung benötigen. Diese kann über künstliche Tränen gewährleistet werden. Die Behandlung des trockenen Auges ist mehrfach am Tage durchführbar. Sie verhindert eventuelle Spätschäden am Auge.

Es ist sinnvoll, den Ursachen des trockenen Auges nachzugehen. Diese sollten abgestellt werden, soweit das möglich ist. Warme Heizungsluft ist leicht zu verändern. Stattdessen kann ein wärmerer Schlafanzug Kälteschutz bieten. Lange Arbeitszeiten am PC sollten stündlich unterbrochen werden. Dadurch können die Augen ausruhen und sich durch vermehrtes Blinzeln befeuchten. Bei gereizten Augen kann der gelegentliche Eintrag von Augensalbe vor dem Schlafengehen angezeigt sein.

In den meisten Fällen beruhen die trockenen Augen auf einem Defizit an Tränenflüssigkeit. Sind jedoch andere Verursacher festgestellt worden, können zusätzlich Therapiemaßnahmen medizinischer Natur angezeigt sein. Beispielsweise können künstliche Tränen und medizinisch wirksame Augentropfen verordnet werden.

Bei Kontaktlinsenträgern sind die Augen meistens trocken, weil zu viel Tränenflüssigkeit verdunstet. Der Lidschlag kann die bedeckte Pupille nicht mehr genügend befeuchten. Bei trockenen Augen wird angeraten, die Kontaktlinsen nur zu tragen, wenn diese tatsächlich benötigt werden.

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Das können Sie selbst tun

Bei leichten Fällen von trockenen Augen kann bereits regelmäßiges Zwinkern den Tränenfluss anregen. Oft liegt den Beschwerden auch eine harmlose Ursache wie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit oder eine generell schlechte Raumluft zugrunde. Meistens genügt es, mit Hilfe von Luftbefeuchtern oder durch regelmäßiges Lüften ein angenehmes Raumklima zu schaffen. Außerdem sollten die Augen vor Zug- und Gebläßeluft sowie Rauch und Abgasen geschützt werden.

Wer regelmäßig am Bildschirm arbeitet, kann die Augen durch regelmäßige Pausen und Entspannungsübungen entlasten. Eine Augapfel-Massage mit den Fingerspitzen verteilt die Tränenflüssigkeit und hilft vor allem gegen akute Augentrockenheit. Als Alternative können verschiedene Akupressur-Griffe aus der Chinesischen Medizin angewendet werden. Kurzfristig lassen sich trockene Augen auch durch ausreichend Schlaf und die Anwendung verschiedener Hausmittel lindern. Bewährt haben sich unter anderem Gurken- und Kartoffelmasken, aber auch Schwarztee und Fischöl-Kapseln.

Gegen trockene Augen im Alter helfen Tränenersatzmittel aus der Apotheke. Alternativ können homöopathische Präparate wie Arsencium album oder Sulphur eingenommen werden. Trockene Augen, die mit schweren Lidern und dunklen Augenringen verbunden sind, können mit Hilfe von Veratrum album behandelt werden. Bringen diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Quellen

  • Gesenhues, S., Zisché, R.H., Breetholt, A. (Hrsg.): Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Grüne, S., Schölmerich, J.: Anamnese, Untersuchung, Diagnose. Springer, Heidelberg 2007
  • Netter, F.H. et. al.: NETTERs Allgemeinmedizin. Thieme, Stuttgart 2006

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