Hausmittel gegen Stimmungsschwankungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Stress, Mangel an Schlaf oder trübes und dunkles Wetter: All diese Faktoren können sich negativ auf unsere Stimmung auswirken und zu Stimmungsschwankungen führen. Kurzzeitige Niedergeschlagenheit ist dabei jedoch kein Grund zur Besorgnis. Sie geht vorüber und lässt sich mit einfachen Hausmitteln effektiv vertreiben. Licht und Wärme, aber auch Kräuter und Bewegung haben sich hierbei als ausgesprochen wirksam erwiesen.

Inhaltsverzeichnis

Was hilft gegen Stimmungsschwankungen?

Die Heilpflanze Johanneskraut besitzt auch die Eigenschaft, z.B. als Tee, stimmungshebend zu sein.

Als wahre Hoch-Zeit für Stimmungsschwankungen gilt der Winter mit seinen kurzen und lichtarmen Tagen. Ursache für die Antriebslosigkeit ist unter anderem die Ausschüttung sogenannter Schlafhormone, die der Körper bei fehlendem Licht vermehrt produziert.

Lichtmangel bewirkt zudem einen Rückgang der Serotoninproduktion. Serotonin wird als „Stimmungsaufheller“ jedoch dringend benötigt. Kann nicht genug davon bereitgestellt werden, sind Stimmungsschwankungen die Folge. Dem jahreszeitlich bedingten Lichtmangel und seinen negativen Begleiterscheinungen kann man daher durch viel Bewegung im Freien entgegenwirken. Schon wenige „Sonnenminuten“ genügen, um Körper und Geist in eine bessere Stimmung zu versetzen.

Bewegung führt überdies zu einer vermehrten Ausschüttung von Glückshormonen, die dem Stimmungstief schnell ein Ende setzen. Besonders effektiv ist dabei gezielte sportliche Ausdauerbetätigung wie Joggen, Walken oder Radfahren. Wirkungsvoll sind allerdings auch Wärme und sogar „künstliches“ Licht. Ein warmes Bad, erhellt von angenehmem Kerzenlicht, kann ebenfalls höchst stimmungshebend wirken. Die Einnahme bestimmter Kräuter hilft ebenfalls gegen trübe Stimmung.

Seit Jahrhunderten bekannt ist unter anderem die Anwendung von Johanniskraut, das als Tee genossen werden kann. Für die Zubereitung eines Johanniskrauttees werden sowohl Blüten als auch Blätter der Pflanze verwendet. Es genügt, morgens und abends ein bis zwei Tassen des frisch gebrühten Tees zu trinken. Allerdings setzt der stimmungshebende Effekt von Johanniskraut nicht sofort ein. Der Tee muss über mehrere Wochen getrunken werden, bevor sich seine Wirkung zeigt. Gleiches gilt für Johanniskraut-Präparate, die in der Apotheke in Tabletten- oder Kapselform erhältlich sind.

Schnelle Hilfe

Wird schnelle Hilfe gegen Stimmungsschwankungen benötigt, so kann mit ätherischen Ölen die gewünschte Wirkung erzielt werden, denn neben beruhigenden Düften sind verschiedene Duftöle für ihre ausgesprochen stimulierende Wirkung bekannt.

Hier gelten ätherische Öle aus Orangen, Mandarinen, Grapefruits oder Limetten als besonders stimmungsaufhellend. Weitere antidepressiv wirkende Duftöle sind darüber hinaus Bergamotte, Jasmin, Sandelholz und Rose. Ätherische Öle können auf ein Tuch geträufelt oder in der Duftlampe verdampft werden. Wichtig ist, dass der Anwender ein Öl verwendet, das von ihm als angenehm empfunden wird. Doch auch ganz normale Nahrungsmittel und Gewürze können die Stimmung positiv beeinflussen. Bekannt ist dies unter anderem von Ingwer, Muskat, Getreideprodukten, Müsliriegeln, frischen oder getrockneten Früchten und Nüssen.

All diese Lebensmittel enthalten die Aminosäure Tryptophan, die im Gehirn in das dringend benötigte Glückshormon Serotonin umgewandelt wird. Letztlich hilft auch Schokolade als altbekanntes Hausmittel gegen schlechte Stimmung. Grund hierfür ist das im Kakao enthaltene Theobromin mit seiner anregenden Wirkung. Ob Schokoladentafel, Trinkschokolade oder sogar Schokoladenbad - Inhaltsstoffe wie Eisen, Kupfer, Kalium und Magnesium heben die Stimmung und erhellen das Gemüt.


Alternative Heilmittel

Als alternative Heilmethoden bei Stimmungsschwankungen haben sich Bachblüten und Schüssler-Salze bewährt. An Bachblüten sind beispielsweise Gentian (Bachblüte Nummer 12) und Mustard (Bachblüte Nummer 21) bekannt.

Beide helfen dem Betroffenen, mit schwierigen Situationen besser umzugehen und stärken Stimmung und Seele. Gleiches gilt für die Schüssler-Salze Nummer 3 (Ferrum Phosphoricum) und Nummer 5 (Kalium Phosphoricum), die depressive Verstimmung lindern. Bester Einnahmezeitpunkt ist der frühe Nachmittag. Angenehm und heilsam bei Stimmungsschwankungen ist überdies die Farblichttherapie. Bei der Farblichttherapie werden Farbreize über Haut oder Augen aufgenommen.

Die Dauer der Bestrahlung liegt bei circa 15 bis 30 Minuten. Erfolgt die Farblichtbehandlung in einer Infrarotsauna, können die Lichtimpulse zusätzlich von der unbekleideten Haut aufgenommen werden. Jeder Farbe wird im Rahmen der Farblichttherapie eine bestimmte Wirkung zugesprochen. In Kombination mit der Infrarotsauna kommt der belebende Effekt der Wärme noch hinzu. Zur Wirkungssteigerung können Infrarotsauna und Farblichttherapie gemeinsam mit ätherischen Duftölen zur Anwendung kommen.

7 wirksame Heilpflanzen gegen Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen können das tägliche Leben beeinträchtigen und viele Menschen suchen nach natürlichen Wegen, um ihre Stimmung zu stabilisieren. Hier sind sieben Heilpflanzen, die für ihre stimmungsstabilisierenden Eigenschaften bekannt sind:

Johanniskraut - Johanniskraut ist wohl eine der bekanntesten Pflanzen zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen und Stimmungsschwankungen. Es wird angenommen, dass es die Verfügbarkeit von Neurotransmittern wie Serotonin im Gehirn erhöht, was die Stimmung verbessern kann.

Sibirischer Ginseng (Eleutherococcus) - Dieser Ginseng wird oft zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zur Verbesserung der Stressresistenz verwendet. Er kann auch helfen, das emotionale Gleichgewicht zu fördern und Erschöpfungszustände zu mindern.

Rosenwurz - Diese Pflanze ist bekannt für ihre adaptogenen Eigenschaften, die helfen können, den Körper an Stress anzupassen und gleichzeitig die Stimmung zu verbessern.

Passionsblume - Passionsblume wird traditionell zur Behandlung von Angstzuständen und nervöser Unruhe verwendet. Ihre beruhigenden Eigenschaften können bei Stimmungsschwankungen, die mit Angst verbunden sind, hilfreich sein.

Lavendel - Lavendel ist bekannt für seine entspannenden und angstlösenden Effekte. Die Verwendung von Lavendel, insbesondere in Aromatherapie, kann helfen, Stimmungsschwankungen zu mindern und eine generelle Entspannung zu fördern.

Schlafbeere - Diese ayurvedische Pflanze wird verwendet, um Stress abzubauen und die kognitive Funktion zu verbessern. Sie kann auch bei der Stabilisierung der Stimmung unterstützend wirken.

Kamille - Kamille ist nicht nur beruhigend und schlaffördernd, sondern kann auch bei der Bewältigung von leichten Angstzuständen und Stimmungsschwankungen nützlich sein.

Die Anwendung dieser Heilpflanzen sollte jedoch mit Vorsicht und idealerweise unter Anleitung eines Fachmanns erfolgen, insbesondere wenn bereits Medikamente eingenommen werden oder andere gesundheitliche Bedingungen vorliegen.

7 wirksame Tipps bei Stimmungsschwankungen

Stimmungsschwankungen können eine Herausforderung sein, aber es gibt wirksame nicht-pharmazeutische Strategien, die helfen können, die emotionale Balance zu verbessern. Hier sind sieben praktische Tipps:

Regelmäßige körperliche Aktivität - Bewegung setzt Endorphine frei, die natürlichen "Glückshormone". Regelmäßiges Training, wie Laufen, Schwimmen oder Yoga, kann positiv auf die Stimmung wirken und Depressionen entgegenwirken.

Gesunde Ernährung - Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Vollkornprodukten, frischem Obst und Gemüse ist, unterstützt nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern kann auch die Stimmung stabilisieren.

Ausreichend Schlaf - Ein regelmäßiger und erholsamer Schlaf ist entscheidend für die emotionale und psychische Gesundheit. Versuchen Sie, einen festen Schlafrhythmus einzuhalten und sorgen Sie für eine ruhige, dunkle Schlafumgebung.

Stressmanagement - Techniken wie tiefe Atemübungen, Meditation oder progressive Muskelentspannung können helfen, Stress abzubauen und Stimmungsschwankungen zu reduzieren.

Soziale Interaktion - Regelmäßiger Kontakt mit Familie und Freunden kann unterstützend wirken. Gespräche und gemeinsame Aktivitäten fördern das Wohlbefinden und können depressive Stimmungen lindern.

Tagesstruktur - Eine klare Tagesstruktur mit festgelegten Zeiten für Mahlzeiten, Arbeit und Freizeitaktivitäten kann helfen, das Leben zu organisieren und Stimmungsschwankungen zu minimieren.

Kreative oder therapeutische Aktivitäten - Kreative Ausdrucksformen wie Malen, Schreiben oder Musik können emotionale Ausdrücke bieten und zur Stimmungsverbesserung beitragen.

Diese Maßnahmen können helfen, Stimmungsschwankungen auf natürliche Weise zu managen und Ihr allgemeines Wohlbefinden zu steigern. Es ist jedoch ratsam, bei anhaltenden oder schweren Stimmungsschwankungen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Quellen

  • "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
  • "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
  • "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag

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