Magnetresonanztomographie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Magnetresonanztomographie wird häufig auch als MR oder MRT bezeichnet. Bei der Magnetresonanztomographie handelt es sich in der Medizin um ein sogenanntes bildgebendes Verfahren.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Magnetresonanztomographie?

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein bildgebendes Verfahren. Es wird zumeist zur Diagnose und zur Darstellung von Struktur und Funktion von Gewebe und Organen eingesetzt.

Das bedeutet, dass mithilfe der Magnetresonanztomographie Bilddaten erhoben werden können zu Körperstrukturen oder Organen. Da die physikalischen Prinzipien der Magnetresonanztomographie auf denen der sogenannten Kernspinresonanz beruhen, findet sich für die Magnetresonanztomographie auch gelegentlich die Bezeichnung der Kernspintomographie.

Die Funktionsweise der Magnetresonanztomographie beruht auf Magnetfeldern, die wiederum verschiedene Atomkerne im Körper von Lebewesen anregen. Diese Anregung dient der Magnetresonanztomographie dann zur Erhebung von Daten. Das Erheben von Bilddaten wird unter anderem möglich durch unterschiedliche Beschaffenheiten und Zusammensetzungen verschiedener Gewebetypen.

So können mit der Magnetresonanztomographie Bildkontraste erzielt werden. Entwickelt wurde die Technik der Magnetresonanztomographie in den 1970er Jahren.

Funktion, Wirkung & Ziele

Eingesetzt wird die Magnetresonanztomographie vor allem im Bereich der medizinischen Diagnostik, also beim Diagnostizieren von Funktionsstörungen oder Erkrankungen. So ist es mit der Magnetresonanztomographie beispielsweise möglich, sogenannte Schnittbilder bzw. Schichtbilder zu erzeugen.

Körperstrukturen oder Organe können dabei quasi bildtechnisch in digitalen "Scheiben" betrachtet werden. Diese Möglichkeit der Magnetresonanztomographie erlaubt es, Veränderungen im Gewebe eines Lebewesens festzustellen. Je nach Einsatzgebiet einer Magnetresonanztomographie können verschiedene Verfahren angewendet werden. So ist es beispielsweise neben der Erstellung von Schichtbildern auch möglich, Vorgänge im Körper filmisch darzustellen.

Auf diese Weise kann beispielsweise die Durchblutung dargestellt werden oder auch die Funktion von Organgen wie dem Herz. Diese Form der Magnetresonanztomographie wird auch als Echtzeit-MRT bezeichnet. Einsatz findet das Echtzeit-MRT unter anderem auch, wenn die Funktion von Gelenken in Bewegung beurteilt werden soll.

Ist es bei einem Patienten Ziel der Diagnostik, dessen Gefäßsystem mithilfe der Magnetresonanztomographie näher zu betrachten, so eignet sich beispielsweise das Verfahren der Magnetresonanzangiographie (MRA). Mit dessen Hilfe können Blutgefäße wie Venen oder Arterien dargestellt werden. Bei dieser Form der Magnetresonanztomographie wird gelegentlich auf den Einsatz von MRT-Kontrastmittel zurückgegriffen, mit dessen Hilfe einige Darstellungen deutlicher möglich werden.

In der Regel werden bei der MRA dreidimensionale Bilddaten erhoben. Um Strukturen des Gehirns darzustellen, eignet sich unter anderem die funktionelle Magnetresonanztomographie (auch als fMRT oder fMRI bezeichnet). Bei dieser Form der Magnetresonanztomographie ist es unter anderem möglich, aktivierte Hirnareale in ausgeprägter räumlicher Auflösung zu betrachten. Steht bei einem Patienten die Gewebedurchblutung im Zentrum der diagnostischen Betrachtung, so kann beispielsweise auf das Perfusions-MRT zurückgegriffen werden.

Sollen Nervenfaserverbindungen virtuell rekonstruiert werden, ist schließlich der Einsatz einer Form der Magnetresonanztomographie geeignet, die als Diffusions-Bildgebung bezeichnet wird. Mit dieser Methode können Bewegungen von Wassermolekülen im Körper räumlich dargestellt werden. Hintergrund ist der, dass sich beispielsweise bei einigen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems die Bewegungen dieser Moleküle als verändert erweisen.


Nebenwirkungen & Gefahren

Die Magnetresonanztomographie funktioniert ohne die Entstehung von körperlich belastenden Strahlungen wie beispielsweise Röntgenstrahlungen oder weitere ionisierende Strahlungen. In Fällen, bei denen im Rahmen einer Magnetresonanztomographie sogenanntes Kontrastmittel eingesetzt wird, kann dieses Mittel verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen.

Verwendet wird Kontrastmittel bei der Magnetresonanztomographie, um verschiedene körperliche Strukturen deutlicher darstellen zu können. Bei einigen Patienten können Kontrastmittel Allergien oder Unverträglichkeiten hervorrufen. Eine solche Allergie ist allerdings recht selten. Zu den Symptomen einer Unverträglichkeit von Kontrastmitteln, die im Rahmen einer Magnetresonanztomographie eingesetzt werden, zählen beispielsweise Kopfschmerzen oder Übelkeit.

Risiken kann eine Magnetresonanztomographie beispielsweise bei Patienten bergen, die Metall im oder am Körper tragen. Beispielsweise können Metallsplitter im Körper unter dem Einfluss der Magnetresonanztomographie ihre Lage verändern, die Körperstrukturen gefährden kann. Auch ist der Einsatz der Magnetresonanztomographie eingeschränkt bei Personen, die einen Herzschrittmacher tragen. Denn Herzschrittmacher können durch die Einwirkungen der magnetischen Kräfte, die im Zuge einer Magnetresonanztomographie frei werden, zerstört werden.

Während der Durchführung einer Magnetresonanztomographie kommt es aufgrund der großen magnetischen Kräfte zu einer hohen Geräuschkulisse, die einige Patienten als unangenehm empfinden. Außerdem kann der geringe Durchmesser der Untersuchungsröhre, die bei einer Magnetresonanztomographie genutzt wird, gelegentlich Beklemmungsgefühle oder Platzangst hervorrufen.

Quellen

  • Bücheler, E., et al.: Einführung in die Radiologie: Diagnostik und Interventionen. Thieme, Stuttgart 2006
  • Möller, T.B., Reif, E.: Taschenatlas der Röntgenanatomie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Wetzke, M. et. al.: Bildgebende Verfahren. Urban & Fischer, München 2012

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