Piment

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Piment bezeichnet man das nach der gleichnamigen Pflanze benannte Gewürz. Sein Geschmack erinnert an ein Zusammenspiel von Nelken, Zimt, Muskat und Pfeffer, weswegen es auch unter dem Namen Viergewürz bekannt ist. Weitere Bezeichnungen sind Nelkenpfeffer, Jamaikapfeffer oder auch Allesgewürz.

Vorkommen & Anbau von Piment

Als Piment bezeichnet man das nach der gleichnamigen Pflanze benannte Gewürz. Sein Geschmack erinnert an ein Zusammenspiel von Nelken, Zimt, Muskat und Pfeffer.

Piment gewinnt man aus den halbreifen Früchten des Pimentbaums, der als immergrünes Gewächs vor allem in der Karibik vorkommt. Der Baum wird zwischen sechs und zwölf Meter groß. Seine kleinen Früchte, die nicht größer als acht Millimeter werden und jeweils zwei Samen enthalten, färben sich rot, wenn sie vollständig gereift sind - zu diesem Zeitpunkt allerdings haben sie einen großen Teil ihres Aromas bereits verloren. Ein großer Teil der Welternte des Piments stammt aus Jamaika.

Seit seiner Entdeckung durch Christoph Kolumbus ist das Gewürz auch in Europa bekannt, wurde allerdings aufgrund seiner pfeffrigen Schärfe und des ähnlichen Aussehens zuerst mit dem Pfeffer verwechselt. Zur Herstellung von Piment werden die noch grünen Früchte geerntet. Diese werden getrocknet und anschließend gemahlen, um aus ihnen ein zur Zubereitung von Speisen geeignetes Gewürz herzustellen. Auch das Piment-Öl fällt bei der Produktion an; dieses stellt man aus den Samen der Früchte her.

Wirkung & Anwendung

Während das Piment-Öl zum Verzehr nicht geeignet ist, findet es beispielsweise in der Parfüm-Produktion Anwendung. Es hat einen würzig-pfeffrigen Duft, der insbesondere in Herrenparfüms als aromatische Note verwendet wird. Da in dem Öl jedoch viele Phenole enthalten sind, ist die Substanz recht hautreizend und darf nur in Spuren eingesetzt werden. Das enthaltene Methyleugenol ist zudem krebserregend, weswegen man von der übermäßigen Verwendung des Piment-Öls und insbesondere seinen Verzehr absehen sollte.

Das Gewürz dagegen ist nicht gesundheitsschädlich, sondern verfügt neben seinem intensiven Geschmack auch über eine Vielzahl von zugeschriebenen Heilkräften. Das in den Körnern enthaltene Eugenol ist die Substanz, die dem Piment seinen aromatischen Geschmack gibt. Der Anteil an diesem Öl ist bei Piment aus Jamaika am höchsten, weswegen dieser den intensivsten Geschmack mit sich bringt.

Piment aus anderen Anbaugebieten hat häufig lediglich einen Anteil von 10 - 15 Prozent Eugenol, während es beim jamaikanischen Piment Werte um die 60 Prozent sind. Kauft man die ganzen Körner und mahlt sie erst kurz vor der Verwendung, so hält sich das Aroma bis zum Verzehr am besten. Mit einer Pfeffermühle oder einem Mörser ist die Vorbereitung von Piment-Körnern leicht zu bewerkstelligen.

Die Körner können vor der Weiterverarbeitung auch zerstampft werden, je nachdem für welches Gericht der Jamaika-Pfeffer genutzt wird. Insbesondere bei weihnachtlichem Gebäck greift man gerne auf das aromatische Gewürz zurück. Auch in der jamaikanischen und der karibischen Küche ist Piment ein vielgenutztes Gewürz. Nicht nur die Piment-Körner kommen dort zum Einsatz: Auch die Blätter und das Holz vom Piment-Baum verarbeiten die Menschen dort weiter.

So grillt man in Jamaika mit dem Holz des Piment-Baums. In Deutschland wird Piment auch bei der Wurstherstellung verwendet; generell harmoniert das pfefferähnliche Gewürz gut mit Fleisch und dunklen Bratensaucen. Durch eine Kombination mit Lorbeer und Wacholder, wie sie in der westeuropäischen Küche üblich ist, ergibt sich ein würziger Geschmack, der gut mit herzhaften Speisen harmoniert und viele Speisen verfeinert.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

In der Naturheilkunde schreibt man dem Piment eine positive Wirkung bei Magen- und Darmbeschwerden zu. Tatsächlich regt es die Verdauung sowie den Speichelfluss an, weil durch das Piment die Amylase, ein Verdauungsenzym, verstärkt aktiviert wird. In der Mundhöhle entfaltet Piment aufgrund seiner antibakteriellen Substanzen wie Phellandren auch seine Wirkung gegen Karies.

Auch bei Bauchschmerzen und Blähungen kann Piment helfen. Das Gewürz besitzt eine leicht betäubende Wirkung, welche zur Linderung von Magenproblemen führen kann. Um diesen Zweck zu erreichen, sollte es allerdings nicht mit einer schweren Speise kombiniert werden. Zudem kann Piment beim Abnehmen helfen, da es die Verdauung anregt und den Körper entschlackt: Die enthaltenden Substanzen sind harntreibend, womit giftige Substanzen schneller ausgeschieden werden.

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist hier wichtig, um negative Begleiterscheinungen zu vermeiden. Weitere im Piment enthaltene Substanzen wie Cineal oder Phellandren wirken entzündungshemmend, und das enthaltene Eugenol ist gerade in der Winterzeit eine gute Unterstützung gegen bakterielle Infekte, die Erkältungen oder Magen-Darm-Grippen verursachen, aber auch gegen Pilze, die zu vielfältigen Beschwerden im menschlichen Körper führen.

Asthmatiker berichten von einer Linderung ihrer Beschwerden, und auch bei Atemwegserkrankungen wie Husten kann Piment die Heilung fördern oder zumindest die Beschwerden lindern. Trotz der vielen positiven Effekte, die das Piment hat, sollte es sparsam dosiert werden: Gerade frisch gemahlene Körner schmecken so intensiv, dass eine Messerspitze bereits zur Würzung der Lebensmittel ausreicht.

Von der Anwendung von Piment-Öl auf der Haut, zum Beispiel durch Kompressen oder als Massage-Öl, raten Experten ab. Die Substanz regt zwar die Durchblutung an, ist aber gleichzeitig extrem hautreizend und steht zudem im Verdacht, krebserregend zu sein. Wird Piment in Speisen aufgenommen, so entfallen diese Nebenwirkungen.


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