Katheter

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die innovativen Produkte, welche im Rahmen der medizinischen Hilfsmittel als die flexiblen Schlauchvorrichtungen und Instrumente angeboten werden, haben dazu beigetragen, dass gerade die Katheter ihren Schrecken weitgehend verloren haben.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Katheter?

Ein Katheter ist meist ein flexibler Schlauch aus Kunststoff, der zu diagnostischen oder therapeutischen Zwecken in Hohlorgane oder Körperhöhlen eingebracht wird. Häufig wird er zur Induktion von Medikamenten genutzt.

Um in die unterschiedlichsten anatomischen Hohlräume des menschlichen Körpers vordringen zu können, sind die Katheter unverzichtbare Vorrichtungen geworden. Hinter der Bezeichnung Katheter verbergen sich variierende Ausführungen, die jeweils nach deren Verwendungszweck, der Dauer des Verweilens im Organ und nach deren Aufbau kategorisiert werden.

Vom Grundaufbau her stellt der Katheter ein schlauchförmiges Hilfsmittel dar, welches an beiden Seiten offen ist. Wird der Katheter in ein ausgewähltes Organ eingeführt, wird vom sogenannten Katheterisieren oder der Katheterisierung gesprochen.

Liegt ein Katheter für eine Behandlung oder eine Untersuchung langfristig, muss eine professionelle Katheterpflege durchgeführt werden, um Infektionen vorzubeugen.

Formen, Arten & Typen

Bleiben Katheter nur für eine kurze Zeitdauer, beispielsweise nur während eines operativen Eingriffs an einer Position, werden diese als Einmalkatheter bezeichnet. Für einen Verbleib über einen längeren Zeitraum verwenden die Mediziner die sogenannten Dauer- oder Verweilkatheter.

Für das Katheterisieren der unterschiedlichen anatomisch vorgebildeten Körperhöhlen werden jeweils andere Katheter benutzt. Unter anderem sind Katheter für das Herz und die Gefäße als Venen- oder Herzkatheter, für die Luftröhre als Endotrachealkatheter und für die Harnwege als Blasen- oder Ureterkatheter bekannt. Bei der Entgiftungstherapie spielen die Shaldon Katheter und im Darmtrakt die Enterostomiekatheter eine wichtige Rolle.

In Abhängigkeit von deren Optik gibt es in der Medizin die Ballon- und Ballonspülkatheter in genormten Größen. Diese Angaben in Charrière beruhen auf dem am Außenrand des Katheters bestimmten Durchmesser.

Aufbau, Funktion & Wirkungsweise

Bei der Auswahl der Katheter kommt es auf eine spezielle Konstruktion an, welche einer gewünschten Zielstellung entspricht. Damit die Katheterisierung für die Patientinnen und Patienten möglichst schmerzlos und so angenehm wie möglich ist, werden vorrangig die flexiblen Katheter aus weichen, gleitfähigen Materialien wie Latex, Silikon oder nachgiebigen Kunststoffen verwendet.

Hinter der Bezeichnung Katheter verbergen sich variierende Ausführungen, die jeweils nach deren Verwendungszweck, der Dauer des Verweilens im Organ und nach deren Aufbau kategorisiert werden.

Nicht in jedem Fall lassen sich diese Katheter aufgrund der morphologischen Beschaffenheit des zu untersuchenden oder zu behandelnden Organs problemlos einführen. In bestimmten Fällen müssen die Mediziner auf Katheter aus härteren Werkstoffen wie gut verträgliche und gesundheitlich unbedenkliche Metalle oder sogar Glas zurückgreifen.

Unterschiede beim Aufbau der einzelnen Arten der Katheter treten an den Wandungen und den offenen Seiten auf. Bei einigen Kathetern sind an einer oder beiden Öffnungen sogenannte "Augen oder Löcher" vorhanden. In Abstimmung auf die individuellen Körpermaße und die abwechselnde Größe von Körperhöhlen bei den Patientinnen und Patienten abweichende Längenbemaßungen ausgewählt.

Spezielle Typen von Kathetern werden mit einer Graduierung ausgestattet. Andere Varianten sind aus Werkstoffen gefertigt, die eine gewisse Röntgendichtigkeit aufweisen.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Die Katheterisierung nimmt einen bedeutsamen Stellenwert im Zusammenhang mit der Diagnostik und der Behandlung von Erkrankungen an verschiedensten Organen und Organsystemen ein.

Manchmal können durch den Einsatz eines sterilen Katheters auch bestimmte Beschwerden gelindert werden und die betroffenen erhalten eine höhere Lebensqualität. Dennoch bleibt ein Katheter immer ein Fremdkörper und sollte nicht länger als wirklich notwendig, in einer Körperhöhle verbleiben.

Bei der Abschätzung, ob ein Katheter gelegt werden muss oder nicht, sind spezielle Krankheitsgründe von Bedeutung. Gerade in punkto Blasenkatheter sind beispielsweise Erkrankungen wie eine Entleerungsstörung der Blase, ein Harnverhalt, Entzündungen der Prostata mit eine Verlegung der Harnwege oder eine spezielle Behandlung mit Chemotherapeutika Anlässe, die einen Katheter bedingen.

Unter ganz anderen Aspekten wird ein Katheter im Herzen oder einem Blutgefäß gelegt. Diese Katheter begünstigen eine röntgenologische Untersuchung des Herzens. Ein Katheter in den Nieren, in der medizinischen Fachsprache auch als Nephrostoma bezeichnet, ist dann begründet, wenn die Nieren beispielsweise durch Tumore nicht mehr ausreichend arbeiten und den Harn nicht mehr ableiten können.

Leiden Patienten unter einer vermehrten Schleimbildung in der Luftröhre und kann diese durch umfangreiche funktionale Beeinträchtigungen nicht mehr selbst beseitigt werden, dient ein endotracheal gelegter Katheter als Absaughilfe. Durch diesen Katheter kann die Atemfähigkeit verbessert werden und die Verlegung der Luftröhre mit zähflüssigem Schleim wird ganz wesentlich vermindert.

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