Nassrasierer

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Nassrasierer stellen manuell zu bedienende Rasiergeräte dar. Sie dienen vor allem der Entfernung der Barthaare, können aber auch für Rasuren an anderen Körperstellen eingesetzt werden. Das Haar wird nicht wie bei der Epilation mit der Wurzel entfernt, sondern nur oberflächlich gekürzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Nassrasierer?

Nassrasierer sorgen für die Kürzung der Bart- oder Körperhaare bis zur Hautoberfläche. Haarwurzeln werden damit nicht entfernt. Die Rasur muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Entwicklung der Nassrasierer begann mit der Einführung der Rasierhobel zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts. Uralte Funde von Rasierschabern sind jedoch bereits aus dem sechsten Jahrtausend vor der Zeitrechnung bekannt. Diese wurden zur Entfernung von Bart- oder sonstigem Körperhaar oft bereits unter Zuhilfenahme von Wasser verwendet. Klingen aus hartem Gestein wurde später durch Rasiermesser mit feststehenden metallischen Klingen ersetzt. Rasiermesser konnten sowohl für die trockene als auch nasse Rasur verwendet werden. Meist wurden sie von Barbieren eingesetzt, welche die trockene Haar- und Bartentfernung gewerblich ausführten.

Heutige manuell bedienbare Rasierer sind Nassrasierer. Sie bestehen meist aus einem Griff, der wiederverwendet werden kann und einem austauschbaren Klingenkopf. Vor der Rasur müssen Haut und Haar vorbereitet werden, um Reizungen zu vermeiden.

Nassrasierer sorgen für die Kürzung der Bart- oder Körperhaare bis zur Hautoberfläche. Haarwurzeln werden damit nicht entfernt. Die Rasur muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Formen, Arten & Typen

Die ersten wirklichen Nassrasierer wurden Ende des neunzehnten Jahrhunderts mit der Entwicklung von Rasierhobeln eingeführt. Dabei findet eine Rasierklinge Verwendung, die im Hobelkopf eingebracht wird und nur wenig aus ihm herausragt. Im Gegensatz zu den davor verwendeten Rasiermessern kommt es dadurch zu weniger Verletzungen.

Der Rasierhobel besteht aus einem Griff und einem Hobelkopf, in dem nach mehreren Rasuren jeweils abgenutzte Rasierklingen durch Neue ersetzt werden. Seit dem Ersten Weltkrieg bis in die Siebziger Jahre hinein war der Rasierhobel der vorherrschende Rasierer. Mit der Entwicklung der Systemrasierer verloren sie jedoch schnell ihre Bedeutung.

Systemrasierer sind Nassrasierer mit einem austauschbaren Klingenkopf. Sie sind zusammengesetzt aus einem wiederverwendbaren Griff und einem Scherkopf, der mehrere Rasierklingen enthält. Des Weiteren enthalten sie noch Feuchtigkeitsstreifen, die sich mit der Zeit abnutzen. Nach mehreren Rasuren muss dieser Scherkopf ausgetauscht werden.

Äußerlich sieht der Systemrasierer dem Rasierhobel ähnlich. Im Gegensatz zu diesem ist der Rasierkopf des Systemrasierers jedoch mit mehreren Klingen bestückt. Hier werden auch nicht die Klingen, sondern der ganze Scherkopf ausgetauscht. Heute werden meist nur noch Systemrasierer angeboten, obwohl Hobelrasierer und Rasiermesser wesentlich umweltfreundlicher und günstiger in der Anschaffung sind.

Aufbau & Funktionsweise

Zur Vorbereitung der Nassrasur werden zunächst die Bart- oder Körperhaare durch Anfeuchten mit warmem Wasser und Rasiercreme, Rasierschaum, Rasierseife oder Duschgel behandelt. Dabei kommt es zur Aufweichung der Barthaare und es entsteht eine Schicht auf der Haut die dem Rasierer das schonende Gleiten ermöglicht.

Traditionell wurde Rasierseife verwendet, die auch heute noch gerne eingesetzt wird. Rasierseife enthält viel Stearinsäure und Kokosöl. Sie wird in Stangenform oder als kleine Seifenstückchen angeboten. Für den höheren Rasier-Komfort bietet die Industrie heute Rasierschaum aus der Sprühdose an. Nachteilig ist hier jedoch, dass das Aufweichen der Barthaare nicht so effektiv ist wie mit Rasiercreme oder Rasierseife.

Eine gute Alternative bietet Rasieröl. Rasieröl enthält sogenannte Tannine, die entzündungshemmende und blutstillende Wirkung besitzen. Oft wird Rasieröl auch vor der Anwendung von Rasierschaum aufgetragen. Dabei kommt es zur Kombination von barterweichenden, entzündungshemmenden und blutstillenden Wirkungen.

Nach der Rasur ermöglicht ein sogenanntes Aftershave die Desinfizierung von Mikroverletzungen. Nach acht bis zwölf Rasuren sind die Klingen eines Systemrasierers so abgestumpft, dass keine effektive Rasur mehr möglich ist. Daher wird in diesen Abständen ein Wechsel des Klingenkopfes empfohlen.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Die Rasur einschließlich der Nassrasur wird heute hauptsächlich aus kosmetischen und ästhetischen Gründen durchgeführt. Selbstverständlich können auch hygienische Gründe aufgeführt werden, weil Bart oder Körperhaare Träger von Keimen sein können. Eine gute Körperpflege kann das jedoch verhindern.

In der Vergangenheit hatte die Rasur häufig rituelle Gründe. So wurde im Alten Rom die erste Rasur als religiöses Ritual gefeiert. Einen primären gesundheitlichen Nutzen besitzt die Rasur jedoch nicht. Allerdings sollte bei der Nassrasur einiges beachtet werden, um später nicht an Hautreizungen zu leiden.

Vor der Rasur wird unbedingt die Anwendung von warmem Wasser empfohlen, um die Haare besser aufzuweichen. Nach der Rasur ist kaltes Wasser besser, weil es erfrischt und die Poren schließt. In der Folge der Rasur kann es jedoch zum Auftreten von Hautreizungen kommen, die allgemein als Rasurbrand bezeichnet werden.

Nach dem Nassrasieren entsteht Rasurbrand häufig bei Einsatz von falschen Pflegemitteln. Auch wenn keine Aftershaves verwendet werden, kann es dazu kommen. Die alkoholhaltigen Pflegemittel dienen, wie bereits erwähnt, zur Desinfektion der Mikroverletzungen. Rasurbrand äußert sich in Hautreizungen und Hautjucken. In der Regel klingen die Beschwerden schnell wieder ab. Das Rasieren sollte jedoch so lange eingestellt werden, bis die Reizungen verheilt sind.

Bei empfindlicher Haut kann es jedoch zu einer längerfristigen Entzündung kommen. Zur Vorbeugung vor Rasurbrand wird schonendes, häufiges Rasieren an der betroffenen Stelle empfohlen, bis sich die Haut an das Rasieren gewöhnt hat. Unscharfe Klingen sollten ausgetauscht und zu starkes Aufdrücken beim Rasieren vermieden werden.

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