Die unterschiedlichen Hauttypen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Anatomie Die unterschiedlichen Hauttypen

Dieser Ratgeber beschreibt die verschiedensten Hauttypen und wie sie ihren Hauttyp bestimmen, erkennen und pflegen können. Jeder Mensch hat einen anderen Hauttyp, den man richtig erkennen muss, um ihn entsprechend pflegen zu können. Benutzen sie daher einen Vergößerungsspiegel, wie ihn die Männer beim Rasieren verwenden. Wenn sie sich kritisch darin betrachten, können sie nicht nur die Beschaffenheit ihrer Haut feststellen, sondern auch Fehler und Mängel, die man beseitigen muss.

Inhaltsverzeichnis

Die verschiedenen Hauttypen

Die Kosmetikerin unterscheidet mehrere Hauttypen, die im folgendem beschrieben werden, um ihnen auch gleich einige Tips für die Behandlung zu geben.

Normale Haut

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Haut. Klicken, um zu vergrößern.

Der normale Hauttyp ist ein Idealfall, der leider äußerst selten vorkommt. Diese Haut erinnrt an einen Pfirsich, sie ist samtartig, straff, gut durchblutet, feinproig, weder zu fett noch zu trocken und ohne störende Sommersprossen oder Leberflecke.

Zur Pflege einer normalen Haut genügen tägliche Waschungen mit lauwarmen Wasser und milder Seife oder einem Boraxzusatz. Nach dem Waschen stets gut nachspülen und mit Creme geizen, denn diese Haut bildet von selbst genügend Fett. Sie verlangt allerdings eine sehr vorsichtige Behandlung und darf zu kräftiges Frottieren oder Drücken beim Eincremen nicht gereizt werden. An einer normalen Haut erfreuen wir uns meist bei Kindern, leider verändert sie sich meist in der Pubertät.

Fettige Haut

Fette oder fettige Hauttypen (siehe auch Fettige Haut) sind durch Unreinheiten wie Pickel und Mitesser gekennzeichnet, da die Poren durch übermäßige Fettabsonderung verstopft sind. Bei dunkelhaarigen Menschen kommt eine solche Haut häufiger vor als bei blonden. Sie ist kräftig und großporig, hat aber die gute Eigenschaft, nicht so schnell zu altern.

Man darf sie nicht mit zu kräftigen Mitteln wie häufigen Seifenwaschungen, hochprozentigem Gesichtswasser oder reinem Alkohol behandeln. Denken sie einmal an fettes Haar. Je öfter man es wäscht, desto schneller fettet es nach weil die Talgdrüsen durch das Waschen angeregt werden. Man muss ihnen also die Arbeit abnehmen und nicht entfettende Mittel zur Pflege benutzen.

Sie reinigen diese Haut mit Gesichtsmilch oder Reinigungscreme, am besten aber mit Reinigungsöl und spülen reich mit kalte Wasser, dem sie etwas Zitronensaft zusetzen können, nach. Zu empfehlen sind Vitamincremes, Ichthyolpräparate, Schwefelpuder und säurehaltiges (adstringierendes) Gesichtswasser.

Trockene Haut

Trockene Hauttypen (siehe auch Trockene Haut) findet man sehr häufig, besonders bei blonden und rothaarigen Menschen. Von den Talgdrüsen wird zuwenig Fett produziert, so dass die Haut oft schuppig und rauh erscheint. Manchmal wirkt sie auch glatt und glänzend, spannt aber. Diese dünne, zarte Haut ist empfindlich gegenüber Witterungseinflüssen und Wasserwechsel. Die Poren sind klein, Mitesser fehlen, aber hin und wieder bilden sich Grießkörnchen. Fältchen und "Krähenfüße" zeichnen sich schneller ab als bei fetter Haut und verleihen dem Gesicht leicht einen welken Ausdruck.

Seifenwaschungen, behandlungen mit hochprozentigem Gesichtswasser und lange Sonnenbestrahlungen sollten vermieden werden. An eine solche Haut muss man mehrmals am Tag Fettcreme bringen - aber nicht zuviel auf einmal - damit die Rockenheit ausgeglichen wird.

Großporige Haut

Großporige Hauttypen werden auch als "Apfelsinenschalenhaut" (Apfelsinenhaut, Orangenhaut) bezeichnet. Oft entsteht sie aus der zu fetten Haut. Durch dauernde Fettabsonderungen können die Poren erweitert werden, am häufigsten über der Nase. Die Ursache können auch übertriebene Dampfbäder und übermäßige Sonnenbestrahlung sein. Auch durch auf die ungeschützte Haut aufgetragener Puder können die Poren erweitert werden. Zu empfehlen sind adstringierende Mittel.

Gut durchblutete Haut

Gut durchblutete Hauttypen haben meist eine gesunde Haut. Die rotwangigen Typen sehen immer blühend aus, obwohl ihnen oft nicht so zumute ist. Man muss mit dieser Haut sehr vorsichtig umgehen, um die Blutzirkulation nicht nich zu steigern. Zum Abrocknennur ganz weiche Tücher benutzen. Zur Pflege keine Hormoncremes, sondern Nähr- und Vitamincremes verwenden.

Schlecht durchblutete Haut

Trockene Haut kann durch Feuchtigskeitscremes oder Masken und Packungen behandelt werden.

Schlecht durchblutetet Hauttypen wirken immer blaß, obwohl nicht jeder blasse Typ leidend ist. Die Haut ist oftmals trocken. Hier helfen kräftiges Massieren und die Behandlung mit durchblutungsfördernden Mitteln wie Kampfergesichtswasser, Fenchel- oder Chlorophyllcremes.

Nervöse, überempfindliche Haut

Nervöse und überempfindliche Hauttypen sind besonders vorsichtig zu behandeln, weil sie leicht zu Reizungen und Rötungen neigen. Sie ist oftmals empfindlich gegen bestimmte Stoffe, manchmal sogar gegen Wasser, das nur abgekocht vertragen wird. Man muss in solchem Fall ganz milde, wenig oder gar nicht parfümerierte Cremes und Gesichtswasser mit geringem Alkoholgehalt benutzen. Die Haut muss leicht und vorsichtig behandelt und besonders vor äußeren Einflüssen geschützt werden. Zweckmäßig ist, zur Pflege Laktalbinsalbe zu verwenden, die es in den Apotheken zu kaufen gibt.

Sport- oder Lederhaut

Sport- oder Lederhauttypen sind sonnengebräunt und vom Wetter gegerbt. Sie weisen tief eingegrabene Falten auf. Man muss sie durch Packungen und Kompressen erweichen, viel einfetten und kräftig massieren, um ihr wieder ein weicheres Aussehen zu verleihen.

Mischaut

Der Mischhauttyp is wohl am meisten verbreitet. Viele von uns haben über Nase und Kinn fettige Haut, während die Wangenpartien trocken sind. Man muss darauf achten, dass bei der Pflege die verschiedenen Stellen gesondert voneinander behandelt werden. Während die fettigen Stellen adstringierende Mittel verlangen, müssen die trockenen stärker eingecremt werden, um sie an die anderen anzugleichen. Die Reinigung ist aber für das ganze Gesicht gleich.

Alternde oder atropische Haut

Alternde und atropische Hauttypen bekommt jeder ältere Mensch, ob er will oder nicht. Die ersten Falten und Runzeln sind nicht gern gesehen, und mancher bemerkt mit Schrecken diese "Altersboten", die er gern verdecken möchte. Diese Haut muss viel Fett und Wasser bekommen.

Auch Hormoncremes sind angebracht. Nährende, straffende Masken, packungen und durchblutungsfördernde Massagen sind Mittel, um auch dem alternden Menschen ein gepflegtes Aussehen zu verleihen.

Wenn sie nun ihren Hauttyp richtig erkannt und eingeschätzt haben, können sie auch eine entsprechende Pflege durchführen, die ihnen helfen wird, sich selbst und anderen angenehm zu erscheinen. Und welche Frau oder welcher Mann möchte das nicht?


Quellen

  • Fritsch, H., Kühnel, W.: Taschenatlas der Anatomie. Bd. 2: Innere Organe. Thieme, Stuttgart 2018
  • Rassner, G.: Dermatologie. Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009
  • Sterry, W. (Hrsg.): Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2011

Das könnte Sie auch interessieren