DNS-Test

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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DNS ist die deutsche Abkürzung für Desoxyribonukleinsäure. Es handelt sich um dreidimensional strukrurierte, aus zahlreichen gleichen Teilen gebaute Verbindungen, aus denen sich Chromosomen, Mitochondrien und Chiroplasten entwickeln. Somit ist wird bei einem DNS-Test das Erbgut eines Menschen oder Tiere bestimmt, untersucht oder aufgeschlüsselt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein DNS-Test?

Der DNS-Test wird auch DNA-Test, Gentest oder Genanalyse genannt. DNS befindet sich in den Chromosomen aller Zellen, sodass daraus folgt, dass das gesamte Erbmaterial aus DNS besteht. Um eine DNS-Probe zu erhalten, reicht eine Speichelprobe, die mit einem Wattestäbchen der Mundschleimhaut entnommen wird. Auch ein Blutstropfen oder ein Haar eignet sich für den Test.

Funktion, Wirkung & Ziele

Um eine DNS-Probe zu erhalten, reicht eine Speichelprobe, die mit einem Wattestäbchen der Mundschleimhaut entnommen wird. Auch ein Blutstropfen oder ein Haar eignet sich für den Test.

Ein DNS-Test wird aus unterschiedlichen Gründen vorgenommen. Der Test kann Fragen der Verwandtschaft beantworten, wie beispielsweise, ob die Eltern eines Kindes die leiblichen Verwandten sind. Vaterschaftsteste werden immer öfter durchgeführt, um die Unterhaltspflicht zu klären. Auch in der Familien- oder Ahnenforschung setzen Privatpersonen den DNS-Test ein, um sich Klarheit über ihre Angehörigen zu schaffen.

In der Forschung hat der DNS-Test eine besondere Bedeutung, wenn es darum geht, die Ursachen einer Krankheit festzustellen und vorherzusagen, wie hoch das persönliche Risiko ist, eine genetisch bedingte Krankheit zu erleiden oder sie an die eigenen Kinder zu vererben. Der „Verband der Deutschen Humangenetiker“ hat eine Liste erstellt, in der alle erblich bedingten Erkrankungen aufgeführt sind, die mit einem DNS-Test sicher diagnostiziert werden können. Lebensmittelkontrolleure nutzen die DNS-Analyse, um genetisch veränderte Nahrungsmittel aufzuspüren, deren Import untersagt ist. Gleichzeitig wollen sie die Qualität der Lebensmittel sichern.

Die Kriminalpolizei nutzt den DNS-Test aus, um Tatortspuren zu sichern, zuzuordnen und Morde aufzuklären. Dank des „genetischen Fingerabdrucks“ wurden nicht nur Täter überführt, sondern auch wiederholt festgestellt, dass die Todesstrafe in den USA gelegentlich zu Unrecht vollstreckt wurde.

Um Krankheiten bei ungeborenen Kindern zu vermeiden, soll Eltern in Zukunft die Möglichkeit eröffnet werden, eine Erbgutdiagnose am Embryo durchzuführen, um zu verhindern, ein schwer krankes Kind zur Welt zu bringen. In diesem Zusammenhang spricht man von Präimplantationsdiagnostik, deren Verordnung noch nicht geregelt und bis heute gesetzlich verboten ist. Es herrscht noch allgemeine Unstimmigkeit darüber, welche Aufgaben die noch in der Planung befindlichen Ethik-Kommissionen übernehmen sollen. In unseren Nachbarländern ist die Präimplantationsdiagnostik, die auch PID genannt wird, erlaubt. Geplant ist in Deutschland, jeweils eine Ethikkommission pro Bundesland einzusetzen. Diese soll zur Landesärztekammer gehören, die den Vorschlag aber ablehnt.

Verstöße gegen das PID-Verbot werden mit einer Geldbuße oder einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr geahndet. Ausnahmen bestehen, wenn die Eltern schwer genetisch krank sind und der Verdacht besteht, dass ihre Kinder auch unter der Erbkrankheit leiden werden. Ebenso dürfen Paare mit einer genetischen Erkrankung eine Präimplantationsdiagnose durchführen lassen, wenn sie eine Tot- oder Fehlgeburt erwarten.

Die begrenzte PID ist in Deutschland allerdings ohne Strafe möglich. Wenn ein Embryo im Reagenzglas erzeugt wurde, darf es auf Erbkrankheiten untersucht werden, bevor es in den Mutterleib eingepflanzt wird.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Zahlreiche Wissenschaftler bestreiten die Effektivität genetischer Analysen im Gesundheitswesen. Sie zweifeln den Zusammenhang zwischen genetischer Disposition, medizinischer Diagnose und den Krankheitssymptomen an, weil sie befürchten, dass der Erfolgsdruck, einen statistischen Nachweis zu erbringen, zu groß sei.

Sie sind davon überzeugt, dass Erkrankungen in erster Linie durch den persönlichen Lebensstil und Einflüsse von außen entstehen und weniger durch die Gene determiniert sind. So bemängeln sie ebenso, dass besonders private Nutzer, die einen DNS-Test beauftragen, oft nicht wissen, dass DNS-Proben durch eine falsche Lagerung verändert werden können und das Testergebnis verfälschen.

Alle Ergebnisse einer genetischen Analyse lassen Rückschlüsse auf die Verwandten zu. Diese Tatsache ist ein unterschätztes Risiko bei der Spurensuche an einem Tatort. Wird bei einem Verdächtigen eine DNS-Analyse gemacht, kann die Verwandtschaft auch unter Verdacht geraten. Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entschied deshalb, dass die verwandten Familienmitglieder eines mutmaßlichen Täters nicht untersucht werden dürfen. Die abgenommene DNS-Probe darf nur mit der DNS-Spur am Tatort verglichen werden.

Experten bemängeln besorgt, dass die Möglichkeit, DNS-Proben immer leichter zu analysieren, die Gefahr großer Fehler birgt.

Quellen

  • Buselmaier, W. et al.: Humangenetik für Biologen. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2005
  • Murken, J., Grimm, T., Holinski-Feder, E., Zerres, K. (Hrsg.): Taschenlehrbuch Humangenetik. Thieme, Stuttgart 2011
  • Rath, W., Gembruch, U., Schmidt, S. (Hrsg.): Geburtshilfe und Perinatologie: Pränataldiagnostik - Erkrankungen - Entbindung. Thieme, Stuttgart 2010

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