Zahnkrone

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die natürliche Zahnkrone ist der obere Teil des Zahnes, der aus dem Zahnfleisch herausragt. Sie ist mit Zahnschmelz bedeckt und macht den sichtbaren Teil des Zahnes aus. Um die Zahnfunktion aufrechzuerhalten, muss bei ihrer Zerstörung die natürliche durch eine künstliche Zahnkrone ersetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Zahnkrone?

Die natürliche Zahnkrone besteht aus Dentin (Zahnbein), welches die Pulpa (Zahnmark) umgibt, und aus Zahnschmelz, der als Schutz für das Zahnbein dient.
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Wenn von Zahnkrone die Rede ist, wird sofort an eine künstliche Überkronung des Zahnes gedacht. Dabei besitzt jeder Zahn jedoch auch eine natürliche Zahnkrone. Ein Zahn besteht aus einer Zahnwurzel, dem Zahnhals und der Zahnkrone. Die natürliche Zahnkrone ist mit dem Zahnhals verbunden und ragt aus dem Zahnfleisch heraus.

Sie ist mit Zahnschmelz umgeben. Der Zahnschmelz verleiht dem Zahn die erforderliche Härte zum Zermahlen der Nahrung. Wenn die natürliche Zahnkrone durch Kariesbakterien zerstört ist, kann sie durch eine künstliche Krone ersetzt werden. Der Name Zahnkrone rührt daher, dass der menschliche Backenzahn in der Draufsicht einer königlichen Krone ähnlich sieht.

Anatomie & Aufbau

Die natürliche Zahnkrone besteht aus Dentin (Zahnbein), welches die Pulpa (Zahnmark) umgibt, und aus Zahnschmelz, der als Schutz für das Zahnbein dient. Das Dentin ist zu ca. 65 Prozent aus Kalziumhydroxylapatit, zu 25 Prozent aus bindegewebsartigem Material und zu 10 Prozent aus Wasser zusammengesetzt. Im Dentin ist das Zahnmark (die Pulpa) eingebettet. Das Zahnmark besteht aus Nervenfasern und Blutgefäßen, die den Zahn mit Nährstoffen versorgen und seine Empfindlichkeit regulieren. Der Dentin umgebende Zahnschmelz ist die härteste Substanz, die es im Körper überhaupt gibt. Es ist besteht zu 95 Prozent aus Kalziumhydroxylapatit, etwas Bindegewebe und Wasser.

Damit besitzt es die erforderliche Härte, um die Nahrung zu zerkauen. Allerdings ist der Zahnschmelz säureempfindlich und löst sich bei permanent niedrigem pH-Wert langsam auf. Dafür sind Säure bildende Bakterien (Kariesbakterien, Streptokokken) verantwortlich, die bei der Zersetzung von nicht entfernten Nahrungsresten Säuren bilden. Wenn dadurch die natürliche Zahnkrone zerstört ist, muss sie durch eine künstliche ersetzt werden. Die künstliche Zahnkrone kann aus Vollkeramik, einer Goldlegierung oder einer Goldhülse zur Verblendung von Keramik oder Kunststoff bestehen.

Sie wird entweder auf dem bestehenden Zahnstumpf oder um einen in der Zahnwurzel befestigten Stift aufgebaut. Zahnkronen aus Metalllegierungen werden meist für die Backenzähne verwendet, die nach außen hin nicht sichtbar sind. Eine Vollkeramikkrone kann vom Aussehen her nicht mehr von einer natürlichen Zahnkrone unterschieden werden und wird daher oft für die vorderen Zähne verwendet.

Funktion & Aufgaben

Sowohl die natürliche als auch die künstliche Zahnkrone ist für die eigentliche Funktion des Zahnes verantwortlich. Sie dienen zum Zerkauen und Zermahlen der aufgenommenen Nahrung. Unter den Mahlbewegungen und der Vermischung mit dem Speichel wird der Speisebrei für den Schluckvorgang vorbereitet, der ihn durch die Speiseröhre in den Magen gelangen lässt. Da die Zähne fast das gesamte Leben halten müssen, besteht die natürliche Zahnkrone aus einem sehr widerstandsfähigen Material (dem Zahnschmelz), welches das Zahnbein umgibt. Der Zahnschmelz ist sehr hart und widerstandsfähig, um den Kauvorgang ohne Einschränkungen gewährleisten zu können.

Im Laufe der Zeit kommt es jedoch durch den Einfluss Säure bildender Bakterien langsam zum Abbau des Zahnschmelzes. Dieser Vorgang kann durch intensive Zahnreinigung allerdings deutlich verzögert werden. In früheren menschlichen Kulturen führte der Verlust der Zähne auch häufig zum Tode, weil die Nahrung nicht mehr aufbereitet werden konnte. Heute gibt es die Möglichkeit des Zahnersatzes. Neben dem vollständigen Zahnersatz können auch Zahnkronen aus verschiedenen Materialien auf dem bestehenden Restzahn aufgebaut werden. Obwohl die verbleibenden Zähne die Mahlfunktion vollständig übernehmen können, ist jedoch eine Überkronung der zerstörten Zähne sinnvoll, um den Abbauprozess im Zahnapparat zu stoppen.

So können auch die restlichen Zähne noch länger am Leben gehalten werden. Für die künstlichen Zahnkronen werden auch widerstandsfähige Materialien verwendet, die selbst Säuren widerstehen können. Sie bestehen je nach Anwendungsgebiet aus edlen Goldlegierungen, Goldverblendungen oder Vollkeramik.

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Krankheiten

Die natürliche Zahnkrone ist ständigen Angriffen Säure bildender Bakterien ausgesetzt. Selbst bei täglicher Zahnreinigung und sofortiger Entfernung von Speiseresten auf den Zähnen kann das zerstörende Werk der Kariesbakterien (bestimmte Arten von Streptokokken) nicht aufgehalten werden. Es wird nur verzögert. Beim Abbau besonders kohlehydratreicher Nahrungsreste entstehen säurehaltige Abbauprodukte, die selbst das harte Material des Zahnschmelzes angreifen. Es bilden sich zunächst kleine Löcher im Schmelz, die sich jedoch immer weiter vergrößern.

Eines Tages erreichen sie das Zahnbein und weiter das Zahnmark (die Pulpa). Spätestens dann kommt es zu heftigen Zahnschmerzen, weil sich die Nerven direkt entzünden. Der Zahn kann durch Abtöten der Bakterien mit antibiotisch wirkenden Mitteln und Verschließen der Löcher noch lange erhalten werden. Wenn jedoch ein Zerstörungsgrad erreicht ist, der den Zahn unweigerlich absterben lässt, kann der Zahnrumpf noch weiterhin mit einer künstlichen Zahnkrone aufgebaut werden. Die verwendeten Materialien sind zwar sehr widerstandsfähig und säurefest. Trotzdem ist es möglich, dass der krankhafte Zerstörungsprozess weitergeht.

Normalerweise sollte der fortschreitende Abbauprozess gestoppt sein. Durch Fehler beim Aufbau der künstlichen Zahnkrone oder fehlender Zahnhygiene kann die Entzündung unter der Krone weitergehen. Das ist dann der Fall, wenn entweder die Bakterien nicht vollständig entfernt wurden oder wenn der Abstand zwischen Krone und Restzahn zu groß ist. In diesem Fall können immer wieder Bakterien unter die Krone gelangen und den Zahn samt Wurzel vollständig zerstören.

Quellen

  • Grillparzer, M.: Körperwissen. Gräfe und Unzer, München 2007
  • Schwenzer, N., Ehrenfeld, M., et al.: Zahnärztliche Chirurgie. Thieme, Stuttgart 2009
  • Weber, T.: Memorix Zahnmedizin. Thieme, Stuttgart 2016

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