Kompressionsstrümpfe

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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In früheren Zeiten waren medizinischen Kompressionsstrümpfe ebenfalls eine therapeutische Maßnahme, die ihren Sinn hatte. Heutzutage sind die Kompressionsstrümpfe jedoch wesentlich schicker und unauffälliger.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Kompressionsstrümpfe?

Der Effekt bei einem Kompressionsstrumpf liegt darin, den Querschnitt bestimmter Blutgefäße durch den Druck des nur begrenzt elastischen Gewebes zu verringern und damit den Blutfluss zum Herzen hin zu unterstützen.

Nicht alle Kompressionsstrümpfe gelten als medizinische Kompressionsstrümpfe. Therapeutisch relevante Kompressionsstrümpfe werden vom Facharzt verordnet und müssen ganz bestimmte Eigenschaften aufweisen. Der Anfertigung von Kompressionsstrümpfen dieser Art liegen entsprechende Standardgrößen und -längen zugrunde.

Der Effekt bei einem Kompressionsstrumpf liegt darin, den Querschnitt bestimmter Blutgefäße durch den Druck des nur begrenzt elastischen Gewebes zu verringern und damit den Blutfluss zum Herzen hin zu unterstützen. Da ein Druck oder eine Kompression auf diese Blutgefäße ausgeführt wird, heißen die Strümpfe gleichermaßen Kompressionsstrümpfe.

Die rezeptierten Kompressionsstrümpfe werden in unterschiedlichen, normierten Klassen von I bis maximal IV ausgeführt und sich verschieden stark. Der behandelnde Arzt gibt auf dem Rezept an, welche Sträke erforderlich ist. Um Kompressionsstrümpfe fachlich richtig anzulegen, bedarf es bestimmten Vorkenntnissen.

Formen, Arten & Typen

Bei den Kompressionsstrümpfen umfassen die Sortimente sowohl die waden- und schenkelhohen Kompressionsstrümpfe als auch die Halbschenkelstrümpfe und die Kompressionsstrumpfhosen. Die Kompressionsstrümpfe gibt es außerdem als Armstrümpfe mit oder ohne Schulterbereich sowie ohne oder in Kombination mit einem Handstück.

Die Fußspitze, die Hand und die Ferse werden zusätzlich dehnbar gearbeitet. Vor dem Weben der Kompressionsstrümpfe werden außerdem Messungen der Ferse, der Fesseln der Waden, der Oberschenkel und des Spanns. Zusätzlich dazu werden die Kompressionsstrümpfe in normalen Konfektionsgrößen verschrieben. Besonders wichtig ist das Anmessen der Fesseln.

Die textilen Stoffe der Kompressionsstrümpfe weisen nicht gedehnt eine Dicke von 0,5 bis 1,4 mm auf. Verwendet werden Textilfasern aus Polyamid, Baumwolle, Elasthan, Viskose und moderne Mikrofaserstrukturen.

Für die Herstellung der textilen Kompressionsstrümpfe werden elastische Mischgewebe verwendet. Diese einzelnen Kollektionen weichen zudem optisch sichtbare Abweichungen in Arten der Strickung und den Farben auf.

Aufbau, Funktion & Wirkungsweise

Ein medizinischer Kompressionsstrumpf wird in spezielle Strickverfahren erzeugt, innerhalb derer ein Garn maschinell verstrickt wird, sodass eine variierende horizontale und vertikale Elastizität entsteht.

Typische Stricktechnologien sind das Rund- und das Flachstricken. Unter diesen Gegebenheiten weisen einige Kompressionsstrümpfe eine Naht aus, andere wiederum nicht. Nahtlose Kompressionstrümpfe sind üblich für Klassen I bis III. Ein Viertel aller jährlich verordneten Kompressionsstrümpfe sind klassische Maßanfertigungen. Stützstrümpfe unterliegen keiner ärztlichen Verordnungspflicht.

Kompressions- oder Stützstrümpfe verhindern ein Zurückfließen oder ein "Versacken" des Blutes in den Venen. Durch das Zusammenpressen der Venen werden nur unzureichend schließende Venenklappen wieder dichter und das Herz erfährt eine Entlastung.

Außerdem erhöht sich durch den geringeren Querschnitt der komprimierten Venen die Durchflussgeschwindigkeit des Blutes und das Risiko einer Thrombose kann reduziert werden. Die Kompressionsstrümpfe sind ein unverzichtbarer Bestandteil eine Therapie bei vorliegender Venenklappeninsuffizienz (Funktionsverlust der Venenklappen).

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Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Aufgrund ihrer gut durchdachten Struktur tragen die Kompressionsstrümpfe bei vielen Patientinnen und Patienten zu einer echten Entlastung der Venen und des Herz-Kreislauf-Systems bei.

Durch Kompressionsstrümpfe wird zudem das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen unterstützt. Deshalb tragen Menschen, die viel und lange Zeit hintereinander sitzen und die Muskeltätigkeit der Beine durch Gehen nicht erhöhen können, sogar prophylaktisch die Kompressionsstrümpfe. Die Kompressionsstrümpfe werden daher empfohlen, wenn lange Flugstrecken oder nicht zu unterbrechende sitzende Tätigkeiten geplant sind.

Um einer drohenden Thrombosegefahr entgegenzuwirken, die unter Umständen lebensgefährlich werden kann, sind Kompressionsstrümpfe für Patientinnen und Patienten ideal, die aufgrund von Vorerkrankungen als Risikogruppe gelten. Vor dem demselben Hintergrund erhalten ebenso Behandlungsbedürftige die medizinischen Kompressionsstrümpfe, die unter Beeinträchtigungen der Klappenfunktion der Venenklappen in den Beinen leiden. Je ausgeprägter die Venenschwäche ist, desto höher muss die Kompressionswirkung der Strümpfe oder der Strumpfhose sein.

In Jahreszeiten, in denen die Durchblutung durch einen Schwäche der Venenklappen durch die heiße Witterung besonders schlecht ist, sind Kompressionsstrümpfe unerlässliche Begleiter. Sie tragen außerdem zur Vermeidung von Krampfadern oder offenen Geschwüren am Bein bei.

Wer häufig unter geschwollen Beinen und Knöcheln und schmerzhaften Beschwerden in den Beinen sowie unter dem Symptom der schweren Beine leidet, sollte sich möglicherweise mit den gegenwärtig recht modischen Kompressionsstrümpfen einkleiden.

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