Spurenelemente

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 6. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Spurenelemente sind Bestandteile der Nahrung, die im menschlichen Körper in nur sehr geringen Mengen vorkommen. Sie sollten nicht mit den Mineralien verwechselt werden. Dennoch haben die meisten lebenswichtige Funktionen: Sie werden für den Einbau in Bestandteile und Zellen des Körpers benötigt, die wiederum für Transport, Abwehr von Krankheitserregern und Erhaltung der Substanz erforderlich sind. Spurenelemente sind gerade aufgrund ihrer Seltenheit im Körper auch gefährlich, denn eine Überdosis kann zu Nebenwirkungen oder sogar zu gefährlichen Krankheitsbildern führen. Zu den Spurenelementen gehören größtenteils metallische Stoffe, beispielsweise Eisen, Kupfer oder Chrom, aber auch Iod und Arsen.

Inhaltsverzeichnis

Wofür braucht der Körper Spurenelemente

Spurenelemente sind Bestandteile der Nahrung, die im menschlichen Körper in nur sehr geringen Mengen vorkommen. Sie sollten nicht mit den Mineralien verwechselt werden.

Spurenelemente sind Mineralien, die der Körper in sehr geringen Mengen benötigt, aber sie sind für die Aufrechterhaltung der Gesundheit und für zahlreiche biologische Prozesse unerlässlich. Obwohl sie nur in kleinen Mengen benötigt werden, spielen sie eine kritische Rolle in einer Vielzahl von Körperfunktionen.

  • Enzymfunktion: Viele Spurenelemente, wie Eisen, Kupfer, Zink, und Mangan, sind wichtige Bestandteile oder Kofaktoren von Enzymen. Sie ermöglichen oder beschleunigen chemische Reaktionen im Körper, die für den Stoffwechsel, die DNA-Synthese und die Reparatur sowie für den Schutz vor oxidativem Stress notwendig sind.
  • Hormonproduktion: Einige Spurenelemente, wie Jod und Selen, sind entscheidend für die Produktion und Regulation von Hormonen. Jod ist beispielsweise essenziell für die Synthese der Schilddrüsenhormone, die den Stoffwechsel regulieren, während Selen für die Funktion der Enzyme wichtig ist, die Schilddrüsenhormone aktivieren und deaktivieren.
  • Immunsystem: Spurenelemente wie Zink spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung und Funktion des Immunsystems. Sie unterstützen die Entwicklung und Funktion von Immunzellen und tragen zur Wundheilung bei.
  • Sauerstofftransport: Eisen ist ein zentrales Element des Hämoglobins, des Proteins in roten Blutkörperchen, das für den Transport von Sauerstoff im Körper verantwortlich ist.
  • Strukturelle Funktionen: Einige Spurenelemente tragen zur Struktur von Körpergeweben bei. Fluorid beispielsweise unterstützt die Gesundheit von Zähnen und Knochen.

Eine unzureichende Zufuhr von Spurenelementen kann zu Mangelerscheinungen führen, die die Gesundheit ernsthaft beeinträchtigen können. Eine ausgewogene Ernährung ist daher entscheidend, um sicherzustellen, dass der Körper alle notwendigen Spurenelemente in den richtigen Mengen erhält.

Bedeutung von Spurenelementen

Im Regelfall besteht kein Bedarf daran, Spurenelemente zu verabreichen, denn der Mensch bezieht sie in ausreichender Menge aus der Nahrung. Ist das allerdings nicht der Fall, kann es zu Mangelerscheinungen kommen, die je nach Spurenelement anders manifestiert wird. Manche Mangelerscheinungen lassen sich ohne die Hilfe eines Arztes ausgleichen, indem man beispielsweise Vitamintabletten zu sich nimmt, die gleichzeitig Spurenelemente enthalten.

Je nach Element gibt es auch das jeweilige Spurenelement auch als separates Produkt zu kaufen. In anderen Fällen dagegen ist ein Arztbesuch erforderlich, der die richtige Supplementierung in die Wege leitet - das ist beispielsweise bei der ernährungsbedingten Anämie der Fall.

Dabei fehlt dem Menschen Eisen und er braucht zunächst Tabletten, um den Mangel wieder vollständig auszugleichen. Werden Spurenelemente vom Arzt verabreicht, besteht ihr Sinn darin, einen bestehenden Mangel möglichst rasch wieder auszugleichen und zumindest kurzzeitig dafür zu sorgen, dass der Mensch das Element aus anderen Quellen, als der Nahrung erhält.

Dadurch werden mögliche Krankheitssymptome beseitigt, insbesondere gefährliche Mangelerscheinungen oder solche, die den Alltag des Betroffenen stark betreffen. Ziel sollte jedoch sein, die Supplementierung wieder absetzen zu können, da die umgestellte Ernährung ausreichend Spurenelemente liefert. Vorsicht bei der medizinischen Anwendung ist aber bei der Überdosierung geboten.

Während Vitamine und andere Nährstoffe kaum überdosiert werden können, kann sich ein Übermaß an Spurenelementen im Körper durchaus schädlich auswirken und dafür sorgen, dass neue Krankheitszeichen entstehen.


Wie hoch sind normale Referenzwerte

Die Referenzwerte für die Zufuhr von Spurenelementen variieren je nach Alter, Geschlecht, Schwangerschaft und Stillzeit. Diese Werte sind wichtig, um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten und Mangelzustände sowie toxische Effekte durch Überdosierung zu vermeiden. Hier eine kurze Übersicht über einige wesentliche Spurenelemente:

  • Eisen: Die empfohlene Zufuhr variiert stark, besonders zwischen Männern und Frauen im gebärfähigen Alter, wegen des Eisenverlustes durch die Menstruation. Männer benötigen etwa 8-10 mg/Tag, während Frauen im gebärfähigen Alter etwa 15-18 mg/Tag benötigen. Schwangere Frauen haben einen erhöhten Bedarf von etwa 27 mg/Tag.
  • Zink: Erwachsene Männer sollten etwa 11 mg/Tag und erwachsene Frauen etwa 8 mg/Tag aufnehmen. Schwangere und stillende Frauen benötigen mehr, etwa 11-13 mg/Tag.
  • Jod: Die allgemeine Empfehlung für Erwachsene liegt bei etwa 150 µg/Tag. Für schwangere Frauen steigt der Bedarf auf etwa 220 µg/Tag und für stillende Frauen auf etwa 290 µg/Tag.
  • Selen: Für Erwachsene wird eine Aufnahme von etwa 55 µg/Tag empfohlen. Schwangere und stillende Frauen sollten etwa 60-70 µg/Tag zu sich nehmen.
  • Kupfer: Die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene liegt bei etwa 900 µg. Schwangere und stillende Frauen haben einen leicht erhöhten Bedarf.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Werte Durchschnittsempfehlungen darstellen und individuelle Bedürfnisse variieren können. Eine ausgewogene Ernährung, die eine Vielzahl von Lebensmitteln enthält, kann in der Regel die notwendige Zufuhr der meisten Spurenelemente sicherstellen.

Bei spezifischen Ernährungsweisen oder Gesundheitszuständen kann jedoch eine Anpassung oder Ergänzung notwendig sein. Die Einnahme von Supplementen sollte idealerweise unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um eine Überdosierung und mögliche gesundheitsschädliche Wirkungen zu vermeiden.

Können zu viele Spurenelemente schaden?

Obwohl Spurenelemente in kleinen Mengen lebensnotwendig sind, kann eine übermäßige Zufuhr gesundheitsschädlich sein und zu toxischen Effekten führen. Die Toxizität von Spurenelementen resultiert oft aus einer übermäßigen Supplementierung oder einer hohen Exposition gegenüber umweltbedingten Quellen.

  • Eisen: Eine zu hohe Eisenaufnahme kann zu einer Eisenüberladung führen, die Organschäden, insbesondere an Leber und Herz, verursachen kann. Symptome einer Eisenüberladung umfassen Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Hautverfärbungen.
  • Zink: Eine übermäßige Zinkaufnahme kann das Immunsystem beeinträchtigen und zu Kupfermangel führen, da Zink und Kupfer um Absorptionswege im Körper konkurrieren. Zu viel Zink kann auch Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen verursachen.
  • Selen: Eine Selenüberdosierung kann zu Selenose führen, einer Zustand, der Haarausfall, Nagelveränderungen, Übelkeit, Müdigkeit und in schweren Fällen zu Nervenschäden führen kann.

Es ist daher wichtig, die Zufuhr von Spurenelementen im empfohlenen Bereich zu halten. Eine ausgewogene Ernährung ist in der Regel ausreichend, um den Bedarf zu decken, ohne das Risiko einer Überdosierung. Supplemente sollten nur nach ärztlicher Empfehlung und unter medizinischer Aufsicht eingenommen werden, besonders bei vorhandenen Gesundheitszuständen oder speziellen Ernährungsbedürfnissen.

Bedeutung von Mineralien für Training & Sport

Spurenelemente haben aufgrund ihrer Wirkung im Körper teils eine immense Bedeutung für den Sport. Zunächst sind alle Spurenelemente wichtig und müssen in der Sportlernahrung enthalten sein, denn dieser ist nur dann leistungsfähig, wenn sein Körper jeden einzelnen Stoff in der richtigen Menge bezieht.

Gleichzeitig sind spezielle Spurenelemente bedeutender als andere, da sie sich direkt auf eine Körperfunktion auswirken, die im Sport wichtig ist. Der Eisenwert des Sportlers muss beispielsweise konstant auf dem richtigen Niveau bleiben, da Eisen für den Sauerstofftransport erforderlich ist und damit auch zur Leistungsfähigkeit beiträgt.

Doping-Potenzial haben Spurenelemente allerdings nicht. Sie erfüllen bei Verabreichung lediglich ihre Aufgabe, bis sie überdosiert werden - dann lösen sie krankhafte Erscheinungen im Sportler aus, genau wie bei jedem anderen Menschen.

Wer intensiv Sport treibt, sollte zunächst auf die richtige Ernährung achten, da Spurenelemente immer dann am wertvollsten sind, wenn sie aus ihrer natürlichen Quelle stammen und nicht künstlich hergestellt wurden.

Außerdem werden bestimmte natürliche Spurenstoffe in Verbindung mit anderen Nahrungsmitteln besser aufgenommen, sodass Sportler die Speisen auch darauf abstimmen können. Wer das Gefühl entwickelt, eine größere Menge eines Spurenelements zu brauchen, kann sich alleine oder zusammen mit dem Arzt supplementieren.

Tipps für eine optimale Versorgung mit Spurenelementen

Eine optimale Versorgung mit Spurenelementen ist für die Aufrechterhaltung zahlreicher Körperfunktionen und die allgemeine Gesundheit essentiell. Hier sind einige Tipps, wie Sie sicherstellen können, dass Ihr Körper die notwendigen Spurenelemente in ausreichender Menge erhält:

  • Ausgewogene Ernährung: Der wichtigste Schritt zur Sicherstellung einer adäquaten Versorgung mit Spurenelementen ist eine ausgewogene und vielfältige Ernährung. Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Milchprodukte und Gemüse sind reich an verschiedenen Spurenelementen.
  • Variation bei der Lebensmittelauswahl: Durch das Einbeziehen einer breiten Palette von Lebensmitteln in Ihre Ernährung können Sie eine Vielzahl von Spurenelementen aufnehmen. Zum Beispiel sind Meeresfrüchte eine gute Jodquelle, während Nüsse und Samen hohe Mengen an Selen und Zink liefern.
  • Lesen von Nährwertetiketten: Achten Sie auf Lebensmittel, die mit bestimmten Spurenelementen angereichert sind, besonders wenn Sie einer speziellen Diät folgen oder in einer Region leben, in der Mangelernährung häufig vorkommt.
  • Moderater Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln: In bestimmten Fällen, wie bei Schwangerschaft oder bei diagnostiziertem Mangel, können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. Es ist jedoch wichtig, diese nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu verwenden, um Überdosierungen zu vermeiden.
  • Berücksichtigung individueller Bedürfnisse: Alter, Geschlecht, Schwangerschaft, Stillzeit und bestimmte Gesundheitszustände können den Bedarf an Spurenelementen beeinflussen. Passen Sie Ihre Ernährung entsprechend an, um Ihren spezifischen Anforderungen gerecht zu werden.
  • Vorsicht bei der Zubereitung von Lebensmitteln: Einige Zubereitungsmethoden können den Gehalt an Spurenelementen in Lebensmitteln reduzieren. Versuchen Sie, Lebensmittel zu dämpfen statt zu kochen, um den Verlust von Nährstoffen zu minimieren.

Durch die Beachtung dieser Tipps können Sie dazu beitragen, eine angemessene Versorgung mit den für die Gesundheit so wichtigen Spurenelementen sicherzustellen.

Quellen

  • Christen, P., Jaussi, R., Benoit, R.: Biochemie und Molekularbiologie. Springer, Berlin 2016
  • Koslowski, H., Fiehring, C., Zöllner, H.: Labordiagnostik von Stoffwechselerkrankungen. Books On Demand Verlag, Norderstedt 2003
  • Reuter, P.: Springer Lexikon Medizin. Springer, Berlin 2004

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