Sinus transversus

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Sinus transversus gewährleistet die Blutversorgung des Gehirns. Er befindet sich im unteren Bereich des Schädels. In ihm fließt venöses Blut.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Sinus transversus?

Innerhalb des menschlichen Organismus werden über den Blutkreislauf und seinen entsprechenden Blutleitern wichtige Botenstoffe in kurzer Zeit transportiert.
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Die Blutversorgung im menschlichen Gehirn wird über verschiedene Blutleiter reguliert. Sie werden unterschieden in Gehirnarterien, oberflächliche und tiefe Hirnvenen und den Sinus durae matris. In den Venen und im Sinus durae matris fließt venöses Blut. Sie alle gehören zum zentralen Nervensystem des menschlichen Organismus.

Zu den wichtigsten Sinus durae matris gehören der Sinus sagittalis superior und inferior, der Sinus rectus, Sinus transversus sowie Sinus sogmoideus und der Sinus cavernosus. Der Sinus transversus legt sich unter die Schädeldecke des Hinterkopfes. Von ihm ziehen weitere Venen in die tieferen Schichten des Gehirns. Er gewährleistet die Blutzirkulation im Gehirn. Damit versorgt er das Hirngewebe, hilft beim Abtransport von Hirnwasser und reguliert die Temperatur innerhalb des Gehirns. Der Sinus transversus hat die besondere Eigenschaft, dass er asymmetrisch sein kann. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass er bei einigen Menschen nur einseitig vorhanden ist. Die Sinus-transversus-Thrombose ist eine Erkrankung, die sich speziell in diesem Blutleiter ausbilden kann. Sie kann zu Schlaganfällen führen.

Anatomie & Aufbau

Die Dura mater bildet Duplikationen aus. Durch diesen Vorgang entstehen Hohlräume innerhalb des Hirngewebes, die als venöse Blutleiter genutzt werden. Mediziner benennen ihn als Sinus durae matris oder duraler Sinus.

In den Blutleitern sammelt sich das Blut aus dem Gehirn, den Hirnhäuten und den Augenhöhlen. Es fließt weiter zur Vena jugularis interna, die sich hinter der Schädelgrube befindet. Der größte dieser Blutleiter ist der Sinus sagittalis superior. Er verläuft am oberen Rand der Falx cerebri. Dies ist die Hirnsichel. Am unteren Rand befindet sich der Sinus sagittalis inferior. Dieser endet im Sinus rectus. Der Sinus rectus fließt im Confluens sinuum zusammen mit dem Sinus sagittalis superior. Rechts und links vom Confluens sinuum zieht der Sinus transversus.

Er rahmt den hinteren Schädel ein und ist s-förmig. Sein Verlauf ist entlang der okzipitalen Schädelbasis. Der Sinus durae matris beginnt als Sinus sagittales superior, wird zum Sinus transversus und geht über in den Sinus sigmoideus. Dieser endet im Foramen jugulare. Entlang des gesamten Sinus durae matris gehen verschiedene oberflächliche Venen ab. Zu ihnen gehören die Venae inferiores cerebri, Venea occipitales inferiores und Venae temporales.

Funktion & Aufgaben

Innerhalb des menschlichen Organismus werden über den Blutkreislauf und seinen entsprechenden Blutleitern wichtige Botenstoffe in kurzer Zeit transportiert. Mit dem Blut werden Organe, Gefäße und Gewebe mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt. Darüber hinaus werden produzierte Stoffe wie Hormone in wenigen Sekunden oder Minuten zu entsprechenden Organen sowie Rezeptoren befördert, damit sie dort ihre Wirkung entfalten können.

Gleichzeitig kommt es auch dazu, dass beispielsweise Hirnwasser abtransportiert werden muss. Auch dies geschieht über die Blutleiter. Zusätzlich haben sie eine wichtige Funktion bei der Regulierung der Temperatur innerhalb des menschlichen Körpers. Der Sinus transversus erfüllt die genannten Aufgaben im okzipitalen Bereich des Schädels. Er verantwortet einen großen Teil der Blutversorgung im hinteren unteren Bereich des Schädels. Der Sinus transversus ist ein wichtiger Blutleiter, in dem Zellen, Blutplasma oder Sauerstoff transportiert werden. Von ihm gehen mehrere oberflächliche Venen ab.

Sie transportieren das Blut in die tieferen Regionen und versorgen sie dementsprechend. Das venöse Blut ist besonders gut für die Zufuhr von lebensnotwendigen Stoffen geeignet. Bei chirurgischen Eingriffen wird es genutzt, um Blut zu Kontrollzwecken zu entnehmen oder notwendige Medikamente, Boten- oder Nährstoffe dem Kreislauf zuzuführen. Der Sinus transversus hat eine durale Ummantelung. Damit verbreitert sich die Fläche des Blutleiters. Diese erlaubt die Trennung der mittleren von der hinteren Schädelgrube. Mediziner bezeichnen diesen Ansatz als Tentorium cerebelli.

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Krankheiten

Da der Sinus transversus ein bedeutender Blutleiter ist, nimmt er eine wichtige Rolle bei der Blutversorgung ein. Kommt es zu Ausfallerscheinungen, hat dies weitreichende Folgen.

Es kommt zu einer Unterversorgung aller Regionen, die von ihm und seinen Verästelungen betroffen sind. Diese hat zur Folge, dass mit Ausfallerscheinungen oder einer eingeschränkten Tätigkeit zu rechnen ist. Eine komplikative Erkrankung des Sinus transversus ist die Sinus-transversus-Thrombose. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Blutgerinnsel im Blutleiter bildet.

Ein Blutgerinnsel ist ein thrombotischer Verschluss, der eine Stauung des Blutes zur Folge hat. Eine Stauung des Blutes im Sinus transversus kann dazu führen, dass es zu einem Schlaganfall kommen kann. Dieser führt zu Lähmungserscheinungen oder Totalausfällen einiger im hinteren Bereich ansässigen Hirnareale. Es ist mit verschiedenen somatosensorischen Begleiterscheinungen zu rechnen. Eine Heilung ist langjährig und oft können einige Hirnareale nicht mehr wie gewohnt ihre volle Leistung erbringen. In besonders schweren Fällen kann ein Schlaganfall innerhalb kürzester Zeit tödlich enden.

Zu weiteren Erkrankungen zählen Entzündungen oder Vereiterungen. Da die Zellen und Botenstoffe über das Blut an verschiedene Stellen im Organismus transportiert werden können, breiten sich Entzündungserscheinungen oder Tumorerkrankungen häufig aus. Es kommt zu Schmerzen, Spannungsgefühlen im Kopf oder neuen Metastasen.

Bei Beschädigungen des Schädels durch Unfälle oder Stürze kann es zu Schäden des Blutleiters kommen. Das Blut tritt aus. Damit kann ebenfalls keine ausreichende Versorgung erfolgen. Mit Bewusstseinsstörungen oder dem Verlust des Bewusstseins ist zu rechnen.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Frotscher, M., et al.: Taschenatlas Anatomie, Band 3: Nervensystem und Sinnesorgane. Thieme, Stuttgart 2018
  • Klingelhöfer, J., Berthele, A.: Klinikleitfaden Neurologie. Urban & Fischer, München 2009

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