Sinubronchiales Syndrom

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei bakteriellen oder viralen Infektionen der oberen Atemwege kommt es meist zu unangenehmen Erkrankungszeichen, welche sich zu einem sinubronchialen Syndrom ausweiten und verschiedene Funktionsabschnitte des Körpers beeinträchtigen können.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein sinubronchiales Syndrom?

Das sinubronchiale Syndrom äußert sich durch eine Reihe von Symptomen. Zu Beginn der Erkrankung kommt es zunächst zu einem leichten Kratzen im Hals.
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Ein sinubronchiales Syndrom ist ein Komplex von Symptomen, von Krankheitszeichen, die meist gleichzeitig miteinander auftreten. In diesem Zusammenhang besteht in der Medizin eine klare Untergliederung des sinubronchialen Syndroms, mit der einzelne Symptome differenziert aufgeführt werden können.

Ein sinubronchiales Syndrom kann auf Symptomen basieren, die als sinusitische (die Nasennebenhöhlen betreffende Entzündungen) und als bronchitische Krankheitszeichen klassifiziert werden. Darüber hinaus ist ein sinubronchiales Syndrom durch das Auftreten des sogenannten post-(nach)-nasal-drip-Syndroms in einigen Erkrankungsfällen gekennzeichnet.

Typische Erkrankungszeichen, die für ein sinubronchiales Syndrom typisch sind, involvieren den gesamten Kopf, den Rachen, die Nase, die Luftröhre, die Brust, die Lunge und die Bronchien. Die Bezeichnung Sinubronchiales Syndrom ist abgeleitet von Sinusitis oder Nasennebenhöhlenentzündung.

Ursachen

Ein sinubronchiales Syndrom kann durch vielfältige Ursachen begünstigt werden und ergibt sich meist aus einer bereits bestehenden Erkältung. Es kommt durch den mit Krankheitserregern angereicherten Sekretfluss aus der Nase in den Rachenraum zu einer Infektion der Luftröhre, von wo aus die Mikroorganismen in die Bronchien gelangen können.

Das aus dem Nasenraum austretende Sekret stammt bei einem sinubronchialien Syndrom meist aus den Nasennebenhöhlen, in denen sich ein entzündlicher Vorgang vollzieht. Aus diesem Grund sind sowohl entzündliche Prozesse in der Nase als auch in der Nasennebenhöhle verantwortlich für ein sinubronchiales Syndrom.

Als Folgeerkrankung einer Sinusitis tritt ebenfalls recht häufig ein sinubronchiales Syndrom auf. Die Sinusitis wird wiederum durch Bakterien oder Viren hervorgerufen, die im Zuge des Sekretflusses sogar bis in die Lunge verschleppt werden können.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Das sinubronchiale Syndrom äußert sich durch eine Reihe von Symptomen. Zu Beginn der Erkrankung kommt es zunächst zu einem leichten Kratzen im Hals. Dadurch stellt sich ein Räuspern ein, oft begleitet von Halsschmerzen und Husten mit Auswurf. Später kommen Allgemeinsymptome wie Kopf- und Gesichtsschmerzen hinzu.

Zudem kann es zu weiteren Symptome der Atemwege kommen, etwa verstopfe Nase und Entzündungen. Die Betroffenen verspüren meist ein zunehmendes Krankheitsgefühl. Schließlich entwickelt sich aus den Beschwerden eine Rhinosinusitis oder sogar eine akute Bronchitis. Dann kann es zu weiteren Erkältungszeichen wie Gliederschmerzen, Heiserkeit und Atemnot kommen.

Typisch sind Atemgeräusche, Ausfluss und ein kränkliches Aussehen. Zuletzt kann sich eine chronische Bronchitis entwickeln. Auch eine Lungenentzündung ist denkbar. Äußerlich ist das sinubronchiale Syndrom zunächst an Blässe und einem kränklichen Aussehen zu erkennen. Der Bereich um die Nase ist infolge der ständigen Reizung gerötet und berührungsempfindlich.

Gelegentlich bilden sich Entzündungen oder Pickel. Im Mundraum kann ebenfalls eine Rötung auftreten, die von den Eltern oder vom Arzt blickdiagnostisch festgestellt werden kann. Die betroffenen Stellen im Gesicht sind stark überwärmt und weisen in der Regel eindeutig auf das sinubronchiale Syndrom hin.

Diagnose & Verlauf

Bedingt durch den Komplex von den in ein sinubronchiales Syndrom einbezogenen Strukturen der oberen Atemwege und der Nasennebenhöhle sind Krankheitszeichen wie ein permanentes Räuspern und Abhusten von Schleim typisch.

Diese Sekrete gelangen bei dem sinbronchialen Syndrom aus der Nasennebenhöhle in den Rachenraum und verursachen ein kratzendes Gefühl. Mit diesen Symptomen gehen gesundheitliche Auffälligkeiten wie Schmerzen in der Brust, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Gliederschmerzen, allgemeine Erkältungszeichen sowie Schnupfen und ein ständiges Abhusten von zähem Schleim einher.

Im Mittelpunkt der Diagnostik, wenn der Verdacht auf ein sinubronchiales Syndrom vorliegt, steht ein Vorgehen, welches eine sogenannte Ausschlussdiagnostik unterstützt. In diesem Bezug stehen die Schilderungen des Befindens der Patientinnen und Patienten sowie die verschiedenen Untersuchungsverfahren der Medizin- und Labortechnik zur Verfügung. Einzelne Techniken werden als Nasen-Rachenraum-Spiegelung oder Rhinoskopie oder innerhalb einer Computertomografie vorgenommen.

Komplikationen

Bei diesem Syndrom leiden die Betroffenen an einer deutlich verringerten Lebensqualität. Die meisten Patienten klagen über starken Husten und Halsschmerzen. Auch Schluckbeschwerden können sich dabei einstellen, sodass es zu Beschwerden bei der Einnahme von Essen und Flüssigkeiten kommen kann. Weiterhin ist der Husten in der Regel mit einem Auswurf verbunden und die Betroffenen leiden an starken Schmerzen in der Brust.

Es kommt zu einem allgemeinen Krankheitsgefühl und weiterhin auch zu Kopfschmerzen oder zu Schmerzen im Gesicht. Viele Betroffene leiden dabei weiterhin an einer verstopften Nase und an einer Bronchitis. Die Atemwege sind oft nicht frei, sodass es auch zu Atembeschwerden kommen kann. Der Alltag des Patienten wird krankheitsbedingt erheblich eingeschränkt.

Die Behandlung des Syndroms erfolgt in der Regel mit Hilfe von Medikamenten. Dabei treten keine besonderen Komplikationen auf und die Beschwerden können gut gelindert werden. Weiterhin helfen auch Nasensprays und Bettruhe gegen das Syndrom. Auch die Lebenserwartung des Patienten bleibt in der Regel unverändert. In der Regel kommt es zu einem positiven Krankheitsverlauf ohne Komplikationen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Diese Krankheit muss immer durch einen Arzt behandelt werden. Es handelt sich um eine schwerwiegende Einschränkung der Atemwege, die im schlimmsten Fall auch zum Tod des Betroffenen führen kann. Um weitere Komplikationen zu verhindern ist eine frühzeitige Diagnose dieses Syndroms notwendig. Ein Arzt ist dann aufzusuchen, wenn der Betroffene dauerhaft an einem Kratzen im Hals leidet.

Die meisten Patienten leiden an sehr starken Halsschmerzen und weiterhin auch an Husten mit einem Auswurf. Treten diese Beschwerden dauerhaft auf, so sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl oder starke Schmerzen in den Gliedern deuten nicht selten auf das Syndrom hin. Auch eine starke Müdigkeit oder eine Abgeschlagenheit kann auf diese Erkrankung hindeuten.

In den meisten Fällen kann die Krankheit relativ gut durch einen Allgemeinarzt oder durch einen HNO-Arzt erkannt und behandelt werden.

Behandlung & Therapie

Für eine sinnvolle und zielgerichtete Behandlung der gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch ein sinubronchiales Syndrom stehen vorrangig die medikamentös gestützten Verfahren.

Die eingesetzten Arzneistoffe, die gegen die Erkrankung hilfreich sind, stützen sich sowohl auf Wirkstoffe aus rein pflanzlichen Substanzen als auch Heilsubstanzen aus synthetisch hergestellten pharmazeutischen Produkten. Diese Wirkungsmechanismen der ausgewählten Präparate erzeugen gegen die Symptome als Bronchiales Syndrom einen sekretolytischen (Schleim lösenden), bronchiospasmolytischen (Entspannung der Bronchien), einen antibakteriellen (Bekämpfung der Bakterien) und einen antientzündlichen (die Entzündung hemmenden) Effekt.

Neben der Einnahme von Arzneistoffen ist es auch wichtig, die Therapie durch kortisonhaltige Nasensprays oder operative Eingriffe zur Beseitigung der Entzündungsherde aus den Nasennebenhöhlen durchzuführen. Hilfreich bei der Therapie sinubronchiales Syndrom sind Entspannungs- und Bewegungsverfahren sowie spezifische Anwendungen der Naturheilkunde.


Vorbeugung

Um eine Reduzierung der Häufigkeit des Auftretens der als sinubronchiales Syndrom bezeichneten Krankheitsauffälligkeiten zu erzielen und dieser Erkrankung überhaupt vorzubeugen, sind eine allgemeine Stärkung der körpereigenen Immunabwehr und eine Kontrolle der Nasennebenhöhlen schon beim Auftreten der ersten Beschwerden günstig.

Sobald es sich zeigt, dass eine Nasennebenhöhlenentzündung und ein Schnupfen nicht ausheilen und sich der allgemeine gesundheitliche Zustand nicht bessert, ist es ratsam, einen Facharzt zu Rate zu ziehen (z.B HNO-Arzt). Sind Personen im engeren Bekanntenkreis vorhanden, die an einem sinubronchialem Syndrom erkrankt sind, sollte ein zusätzlicher Schutz gegen die übertragbaren Erreger erfolgen, was eine gewisse Desinfektion und Hygiene beinhaltet.

Nachsorge

Das sinubronchiale Syndrom tritt in Verbindung der Entzündung der Nasennebenhöhlen und Bronchien auf. Die Nachsorge richtet sich hier nach dem Krankheitsverlauf. Wahrscheinlich war in der Akutbehandlung die Gabe von Antibiotika erforderlich. Wichtig ist hier die konsequente Einnahme der verschriebenen Mittel. Nach der Antibiotikabehandlung kann der Hausarzt in der Nachsorge den Verlauf beziehungsweise das Abklingen der Erkrankung begleiten.

Ist der Krankheitsverlauf selbst unproblematisch, kann man davon ausgehen, dass das sinubronchiale Syndrom vollständig ausheilt. Nach der Antibiotikagabe können die Bakterien im Darm, die dort vorhanden sein sollen, angegriffen worden sein. In dem Fall ist es erforderlich, den Patienten mit einer darmaufbauenden Kultur zu behandeln. Teilweise wird mit dieser Behandlung bereits während der Einnahme der antibiotischen Mittel begonnen.

Nach Ausheilung des sinubronchialen Syndroms sind keine Langzeitfolgen zu erwarten und somit auch keine langen Nachsorgezeiten, da mit der entsprechenden Behandlung der Körper die Krankheit komplett bekämpfen kann. In aller Regel ist es nicht notwendig, die Nachsorge langfristig aufrecht zu erhalten. Ein Nachsorgetermin, bei dem die Atemwege abgehört und kontrolliert werden, ist im Normalfall ausreichend, um die Ausheilung zu bestätigen. Die Einnahme weiterer Medikamente ist normalerweise nicht nötig.

Das können Sie selbst tun

Gegen das sinubronchiale Syndrom helfen nicht nur die üblichen Medikamente. Es gibt auch alltagstaugliche Maßnahmen, die für freie Atemwege sorgen. Dabei sollten sich die Patienten jedoch bewusst sein, dass sie bei einer drohenden chronischen Erkrankung unbedingt einen Arzt aufsuchen sollten.

Grundsätzlich geht es bei der Selbsthilfe darum, die Schleimhäute im Nasenrachenraum abzuschwellen. Hierfür stehen in der Schulmedizin spezielle Nasensprays mit Kortison oder Antibiotika zur Verfügung. Als einfache Heilmittel bieten sich schonende Nasenspülungen an, auf welche die Patienten auch ohne Rezept zugreifen können. Auch ein physiotherapeutischer Ansatz mit einem PEP-System kann eine positive Wirkung haben und die Atemwege befreien. Eine Kombination aus Nasenspülungen und PEP-Therapie ist meistens besonders erfolgreich. Ergänzende Entspannungsverfahren und Bewegungen können den heilenden Effekt zusätzlich unterstützen. Diese Ansätze kommen aus der Naturheilkunde und fügen sich problemlos in die alltäglichen Abläufe ein. Die Patienten benötigen nur etwas Zeit und Ruhe dafür, um die Maßnahmen konsequent durchzuführen.

Abhängig vom weiteren Verlauf ist es gegebenenfalls nötig, trotzdem einen Arzt aufzusuchen. Wenn zu dem Krankheitsgefühl heftige Gliederschmerzen hinzukommen oder ein dauerhafter Husten auftritt, sollten die Betroffenen möglichst bald einen Termin bei ihrem Hausarzt vereinbaren.

Quellen

  • Arnold, W.: Checkliste Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2011
  • Bungeroth, U.: BASICS Pneumologie. Urban & Fischer, München 2010
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013

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