Libido

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Körperprozesse Libido
Hilfreiche Videos: MedLexi.de auf YouTube

Sex ist mehr als nur "die schönste Nebensache der Welt", Geschlechtsverkehr ist notwendig, um den Fortbestand der Menschheit zu sichern. Und da unsere Instinkte dazu führen, sich fortpflanzen und Nachkommen zeugen zu wollen, hat Mutter Natur uns mit der Libido ausgestattet. Unsere sexuelle Lust führt dazu, uns fortzupflanzen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Libido?

Unter dem Begriff Libido versteht man das generelle Verlangen nach Geschlechtsverkehr und sexuellen Handlungen mit dem Zweck sexueller Befriedigung.

Unter dem Begriff Libido versteht man das generelle Verlangen nach Geschlechtsverkehr und sexuellen Handlungen mit dem Zweck sexueller Befriedigung.

Hiermit ist vor allem die menschliche Veranlagung dazu gemeint, nicht allein die Lust, die im Zeitpunkt des Sex besteht. Die Libido ist beim Menschen sehr unterschiedlich ausgeprägt. Es gibt Menschen mit weniger sexuellem Verlangen und solche, die sich sehr häufig nach sexueller Befriedigung sehnen. Das Spektrum, was hier als normal und was als Abweichung wahrgenommen wird, ist hier sei weit gegriffen.

Ein bisschen hängt diese Einteilung auch vom Partner ab und davon, inwieweit sich die Häufigkeit des sexuellen Verlangens der jeweiligen Partner ähneln und wer was als "zu viel" oder "zu wenig" empfindet. Dennoch können hier krankhafte Abweichungen möglich sein.

Funktionen & Aufgaben

Die Libido ist dazu da, den Menschen dazu zu bringen, Geschlechtsverkehr zu haben. Aus physiologischer und evolutionsbiologischer Sicht ist die Libido der Antrieb für den Menschen, Nachkommen zu zeugen. Eine normal ausgeprägte Libido und ein erfülltes Sexualleben stellen nicht nur die Nachkommen sicher, sondern tragen auch zum psychosozialen Wohlbefinden des Einzelnen bei.

Die sexuelle Lust sorgt nicht nur dafür, den Geschlechtsverkehr vollziehen zu wollen, sondern ermöglicht und erleichtert ihn überhaupt erst. Durch die gesteigerte Durchblutung und verschiedenen hormonellen Vorgängen im Körper kommt es beim Mann zur Erektion, die Vagina der Frau wird optimal durchblutet, sie scheidet Scheidenflüssigkeit aus, sozusagen als natürliches Gleitmittel. So sind rein körperlich die bestmöglichen Voraussetzungen für den Geschlechtsverkehr geschaffen.

Sexuelle Lust ist somit auch Voraussetzung für den Orgasmus. Der männliche Orgasmus ist zur Fortpflanzung zwingend notwendig, aber auch der weibliche Orgasmus soll dazu dienen, die Spermien besser in Richtung Gebärmutter zu bringen. Die Natur hat also auf eine recht komplexe Weise dafür gesorgt, die menschliche und auch tierische Art zu erhalten. Heute wird sexuelle Lust gesondert vom Kinderwunsch betrachtet. Seit in den 1960er Jahren die Anti-Baby-Pille aufkam, entscheiden Frauen selbst, wann und ob sie Kinder bekommen wollen.

Krankheiten, Beschwerden & Störungen

Krankheiten im Zusammenhang mit der Libido können ein gesteigertes sexuelles Verlangen, wie auch wenig oder überhaupt kein Interesse an Sex sein.

Beides kann für die betroffenen, wie für ihre Sexualpartner, sehr belastend sein. Bei einem gesteigerten Verlangen nach Sex kann es zu einer Sexsucht kommen, die Betroffenen suchen nach ständiger Befriedigung, was in Partnerschaften auch zu häufigem Fremdgehen führen kann. Bekanntestes Beispiel aus der jüngsten Presse ist der Profigolfer Tiger Woods, der seine unzähligen Affären mit einer Sexsucht zu entschuldigen versuchte und diese inzwischen therapiert haben will.

Ein wenig ausgeprägtes Verhalten kann ebenfalls zu Problemen in der Partnerschaft führen. Auch Singles, die sich eine Partnerschaft wünschen, tun sich schwer damit, ihrem Partner zu offenbaren, dass Sex ihnen nicht sonderlich wichtig ist. Eine verminderte Libido kann aber auch körperliche Ursachen haben. Nicht selten möchte der betroffene Partner gerne mit seinem Sexualpartner schlafen, der Körper macht ihm hier aber einen Strich durch die Rechnung.

Gerade beim Mann ist die Erektion, die Voraussetzung für den Geschlechtsverkehr ist, von der sexuellen Lust abhängig. Aber auch Frauen benötigen die sexuelle Lust, um sich ohne Schmerzen mit dem Mann vereinigen zu können. Hier können entsprechende Medikamente helfen, die selbstverständlich immer der Arzt verschreiben muss. Zahlreiche Angebote im Internet sind hier eher schädlich als hilfreich. Eine mangelnde Libido kann aber auch psychische Ursachen haben.

Bereits Stress im Beruf, aber auch Probleme in der Partnerschaft oder Krankheiten können den Liebestrieb negativ beeinflussen. Hier helfen keine Gleitmittel mehr, vielmehr ist hier eine Psychotherapie oder eine generelle Beseitigung des Stress angezeigt.

Hilfreiche Videos für Ihre Gesundheit: MedLexi.de auf YouTube
Hier klicken

Quellen

  • Goerke, K., Steller, J., Valet, A.: Klinikleitfaden Gynäkologie. Urban & Fischer, München 2003
  • Kleine, B., Rossmanith, W.G.: Hormone und Hormonsystem. Springer Verlag, Berlin 2010
  • Uhl, B.: Gynäkologie und Geburtshilfe compact. Thieme, Stuttgart 2013

Das könnte Sie auch interessieren