Schwellung am Hals

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Symptome Schwellung am Hals
Hilfreiche Videos: MedLexi.de auf YouTube

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe für eine Schwellung am Hals und jeder Patient sollte diese durch einen Arzt abklären lassen. Neben Kinderkrankheiten wie Mumps oder einer Angina tonsillaris können auch Erkrankungen der Schilddrüsen, ein Kropf und akut auftretende, allergische Reaktionen dafür verantwortlich sein. Desweiteren kann eine lkokale Krebserkrankung, eine Entzündung der Lymphknoten oder auch ein orthopädisches Problem der Schwellung am Hals zugrunde liegen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Schwellung am Hals?

Bei einer Schwellung am Hals kommt es zunächst einmal darauf an, ob die Lymphknoten, die Schilddrüse, der Nackenbereich oder die Region der obersten Halswirbel angeschwollen sind.

Bei einer Schwellung am Hals kommt es zunächst einmal darauf an, ob die Lymphknoten, die Schilddrüse, der Nackenbereich oder die Region der obersten Halswirbel angeschwollen sind. Bei einer akuten, allergischen Reaktion kann auch der gesamte Halsbereich sowie das Gesicht anschwellen.

Schwellungen am Hals haben also ganz unterschiedliche Gründe und nur der Hausarzt und Mediziner verschiedener Fachrichtungen können die genauen Gründe für diese ergründen. Die Halsregion ist eine sehr empfindliche Körperpartie, die den Kopf mit dem restlichen Körper verbindet. Im Innern des Halses befinden sich nicht nur die Rachenmandeln, die Luftwege und die Speiseröhre, sondern auch die Schilddrüsen.

Im Nackenbereich sitzen die obersten Halswirbel, die für die Stabilität des Kopfes und auch für dessen Beweglickeit zuständig sind. Das macht diese Körperpartie sehr anfällig für Erkrankungen und für eine Schwellung am Hals.

Ursachen

Im inneren Bereich des Halses liegen die Rachenmandeln, die einen Teil des menschlichen Immunsystems darstellen. Diese Rachenmandeln oder Tonsillen können sich entzünden, was zu einer Schwellung am Hals führen kann.

Hier verlaufen auch die Luftröhre sowie die Speiseröhre. Sind diese Bereiche entzündet, dann kann es ebenfalls zu einer Schwellung am Hals kommen. Die Schilddrüsen sitzen vorne rechts und links im Halsbereich. Sie erfüllen wichtige Funktionen bei der Regulierung von Stoffwechselprozessen. Vor allen Dingen der Jodhaushalt spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Schilddrüsen, die sich bei einer Schwellung am Hals durch einen Kropf bemerkbar machen.

In dieser Halsregion liegen auch die Stimmbänder, die für das Sprachvermögen des Menschen zuständig sind und die sich entzünden können. Im hinteren Halsbereich sitzen die obersten zwei Halswirbel, der Atlas und der Axis, deren Erkrankungen sich durch eine Schwellung am Hals äußern können.

Hilfreiche Videos für Ihre Gesundheit: MedLexi.de auf YouTube
Hier klicken

Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Eine Schwellung am Hals durch eine Mandelentzündung erkennt jeder Arzt an geschwollenen, geröteten und vereiterten Rachenmandeln. Der Kropf der Schilddrüse ist für den Mediziner sichtbar sowie tastbar und ein Blutbild sichert die Diagnose. Allergien erkennt der Arzt nicht nur am geschwollenen Hals, sondern auch an Gesichtsschwellungen, Ausschlägen und Luftnot.

Entzündungen der Speiseröhre, der Luftröhre und der Stimmbänder werden durch Blutwerte, durch Spiegelungen und eventuell mit Ultraschall, Röntgen, MRT oder CT abgeklärt. Entzündungen des Bewegungsapparates im Halswirbelbereich stellt der Mediziner ebenfalls mit Durchleuchtung und eingehender, körperlicher Untersuchung fest. Bestimmte Krebserkrankungen erkennt er auch durch Schwellung am Hals und Tumormarker im Blut erhärten die Diagnose.

Komplikationen

Eine Schwellung am Hals kann vielerlei Gründe haben und lässt sich schnell behandeln. Dabei sollte man zuerst die Ursache untersuchen. Wenn der Mediziner zur falschen Behandlungsmethode greift, kann es passieren, dass die Komplikationen größer werden. Sollte der Arzt mit Antibiotika anfangen zu behandeln, so ist es wichtig, dass diese nur in kleinen Schüben verabreicht werden. Antibiotika töten gute wie auch böse Bakterien.

Sollte der Patient sich im Nachhinein selber behandeln wollen, helfen natürliche Heilmittel. Vorher sollte geprüft werden, ob eine mögliche Allergie vorhanden sein könnte, wie zum Beispiel gegen Jodsalz oder Ingwer. Sollte das der Fall sein, sind solche Lebensmittel zu vermeiden. Wenn der Patient keine Allergie hat, kann man auf täglicher Basis mit Meersalz und Ingwer arbeiten.

Eine Mundspülung mit Meersalz wirkt antibakteriell. Das Gute ist, dass so eine Spülung jeder bei sich zu Hause erstellen kann. Mit Ingwer kann man sich einen natürlichen Tee erstellen. Komplikationen treten bei diesen Behandlungsformen so gut wie nie auf.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Eine Schwellung am Hals muss nicht unbedingt medizinisch abgeklärt werden. Oft ist die Schwellung das Begleitsymptom einer Erkältung und verschwindet von selbst wieder, sobald das Grundleiden auskuriert ist. Bleibt die Schwellung allerdings über mehrere Tage oder gar Wochen bestehen, empfiehlt sich ein Arztbesuch. Dies gilt insbesondere dann, wenn Begleitsymptome wie Halsschmerzen, Übelkeit oder Fieber hinzukommen.

Schwellungen am Hals, die mit Schluckbeschwerden oder Atemnot einhergehen, deuten auf eine ernste Gefäßerkrankung hin, die diagnostiziert und behandelt werden muss. Womöglich liegt den Beschwerden auch eine Tumorerkrankung im Hals oder Kehlkopf zugrunde. Deshalb gilt: sobald eine Schwellung ungewöhnlich lange bestehen bleibt oder mit schweren Symptomen verbunden ist, muss ein Arzt die Ursachen abklären.

Neben ernsten Erkrankungen kann einer Schwellung auch eine hormonelle Störung oder eine Fehlstörung der Schilddrüse zugrunde liegen, die sich ohne medizinische Maßnahmen verschlimmert. Ein plötzlich auftretende Schwellung am Hals, die mit Schwindel oder hohem Blutdruck verbunden ist, muss in der Notfallambulanz behandelt werden. Bei starken Schmerzen oder Atembeschwerden sollte zur Sicherheit der Rettungsdienst eingeschaltet werden.

Behandlung & Therapie

Eine Schwellung am Hals durch bakterielle Mandelentzündung wird mit Antibiotika oder durch Entfernung der Rachenmandeln behandelt. Die Behandlung der Schilddrüse, deren Funktion zu hoch oder zu niedrig ist, wird mit speziellen Medikamenten in die Wege geleitet.

Liegt der Schwellung am Hals ein Kropf zugrunde, dann wird dieser operativ entfernt werden müssen. Entzündungen der Speiseröhre können bakterielle Ursachen haben, aber es kann auch eine Reflux von Magensäure vorliegen, der eine Behandlung des Magens nach sich zieht.

Auch die Luftröhre kann sich bakteriell entzünden, wobei zunächst abgeklärt wird, ob nicht sogar ein Fremdkörper in ihr steckt ist, der operativ entfernt werden muss. Für eine Entzündung der Stimmbänder sind oft Bakterien verantwortlich, was eine Behandlung mit Antibiotika notwendig macht. Neben bakteriellen Infektionen können auch Infektionen mit Viren für all diese Entzündungen verantwortlich sein.

Der Arzt wird gegebenenfalls auch abklären, ob sich im Halsbereich ein Tumor befindet, der entfernt, bestrahlt oder durch Chemotherapie bekämpft werden muss. Der allergische Schock muss sofort mit Antihistaminika behandelt werden, die der Arzt spritzen wird. Schließlich behandelt der Orthopäde Erkrankungen der Halswirbel und der Nackenmuskulatur mit Krankengymnastik, entzündungshemmenden Medikamenten und notfalls durch Operationen.

Aussicht & Prognose

Eine Schwellung am Hals tritt häufig im Zusammenhang mit einer Erkältungserkrankung oder einer Grippe auf. Neben Fieber, Halsschmerzen oder Übelkeit, schwellen die Lymphe oder die Mandeln an. Nach einigen Tagen kommt es zu einer Linderung der Beschwerden. Dies geschieht unabhängig davon, ob eine ärztliche Behandlung mit der Gabe von Medikamenten stattfindet oder sich der Betroffene dazu entscheidet, keine medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Innerhalb von ungefähr 2 Wochen ist in den meisten Fällen die Schwellung am Hals vollständig verschwunden.

Hat sich der Betroffene einem zahnärztlichen oder kieferorthopädischen Eingriff unterzogen, geht die Schwellung am Hals ebenfalls im Laufe des Heilungsprozesses vollständig zurück.

Handelt es sich bei der Schwellung um eine Gewebeveränderung, ist die Prognose abhängig von der Gutartigkeit des Gewebes sowie dem Zeitpunkt der Diagnose. Bei einem Geschwür oder einer Zyste wird häufig ein operativer Eingriff mit der Entfernung des erkrankten Gewebes vorgenommen. Anschließend kommt es im Normalfall zu einer vollständigen Genesung des Patienten.

Bei einem Tumor sind die Art und die Ausprägung der Krebserkrankung entscheidend für die Prognose. Je später der Krebs diagnostiziert wird, desto schlechter sind die Heilungschancen.

Hilfreiche Videos für Ihre Gesundheit: MedLexi.de auf YouTube
Hier klicken

Vorbeugung

Einer Schwellung am Hals kann der Mensch durch die Stärkung seines Immunsystems und durch den Verzicht auf das Rauchen vorbeugen. Eine gute Mundhygiene hilft ebenfalls bei der Vermeidung von Halsschwellungen. Wer Gesundheitschecks und Vorsorgeuntersuchungen der Krankenkassen wahrnimmt, mindert die Gefahr von Krebserkrankungen.

Der Verzehr von jodhaltigem Salz kann Erkrankungen der Schilddrüse vorbeugen. Allergietests und das Meiden von Allergenen beugen dem allergischen Schock vor. Schwellung am Hals und am Nacken beugt man durch Sport und durch eine gute Haltung ebenfalls vor.

Das können Sie selbst tun

Bei einer Schwellung am Hals können verschiedene Selbsthilfemaßnahmen ergriffen werden. Geht die Halsschwellung mit einer Rachenentzündung einher, helfen Kamillen- und Pfefferminztees. Sinnvoll ist es, die Dämpfe des heißen Tees unter einem Handtuch zu inhalieren und den Tee anschließend unter Gurgeln zu trinken, so dass er länger im Rachen einwirken kann.

Ist die Schwellung am Hals mit vergrößerten Lymphknoten im Rahmen eines Infektes wie Mumps zurückzuführen, können kühle Essig- oder Zitronenumschläge oder Quarkwickel die Schmerzen lindern. Auch Umschläge mit Engelwurz können die Schwellungen lindern. Die fertige Salbe aus der Apotheke wird auf ein Leinen- oder Baumwolltuch gestrichen und auf die betroffene Stelle am Hals gelegt. Der Salbenverband wirkt abschwellend und fördert die Heilung. Er sollte ein- bis dreimal täglich angewandt werden.

Bei Halsschwellungen ist es wichtig, viel zu trinken und nur weiche Nahrung zu sich zu nehmen. Zudem ist auf eine sorgfältige Mundhygiene zu achten. Speichelanregende Mittel wie Kaugummis, Bonbons, Zitronen und saure Säfte kurbeln die Speichelproduktion an und reinigen die Speicheldrüsen. Auch Schüßler-Salze und verschiedene homöopathische Mittel können bei einer Schwellung am Hals helfen.

Quellen

  • Battegay, E. (Hrsg.): Siegenthalers Differenzialdiagnose. Thieme, Stuttgart 2012
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2015
  • Kochen, M.M.: Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Thieme, Stuttgart 2012

Das könnte Sie auch interessieren