Quercetin

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Es handelt sich bei Quercetin um einen natürlicherweise in vielen Pflanzen vorkommenden gelben Farbstoff. Die Wirkung von Quercetin ist die eines Radikalfängers. Wie genau diese Wirkung zustanden kommt, konnte wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Quercetin?

Es handelt sich bei Quercetin um einen natürlicherweise in vielen Pflanzen vorkommenden gelben Farbstoff. Die Wirkung von Quercetin ist die eines Radikalfängers.

Quercetin gehört zur Untergruppe der Flavonole und zur Gruppe der Flavonoide sowie der Polyphenole. Es ist ein in Pflanzen vorkommender Farbstoff in der Farbe Gelb. Quercetin kommt in vielen Lebensmitteln vor und ist dort meistens vermehrt in den Schalen anzutreffen. Aus diesem Grund gehen durch das Schälen vieler Früchte und Gemüsesorten große Anteile an Quercetin verloren. Auch die Verarbeitung der Lebensmittel in der Küche kann Quercetin teilweise zerstören.

Obst- und Gemüsesorten mit einem besonders hohen Quercetin-Gehalt sind unter anderem Liebstöckel, Zwiebeln, Tee, Äpfel, Heidelbeeren, schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Kirschen, Schnittlauch, Ebereschen, Sanddorn, Tomaten aus biologischem Anbau, Grünkohl, rote Trauben oder Kapern. Da Quercetin in Trauben vorkommt, bleibt es auch in Wein weiterhin enthalten.

Quercetin wird auch in konzentrierter Form als Medikament angeboten, um diverse Erkrankungen zu behandeln.

Pharmakologische Wirkung

Die genaue Wirkungsweise von Quercetin ist bisher noch immer Gegenstand der Forschung und wird intensiv in wissenschaftlichen Studien untersucht. Generell ist erwiesen, dass Quercetin in vivo Oxidationsprozesse hemmt. Wie dies konkret abläuft, konnte bisher jedoch nicht abschließend geklärt werden.

Generell erwiesen ist bisher unter anderem, dass Quercetin ein natürlicher Gegenspieler von Histamin ist. Quercetin wirkt auch grundsätzlich entzündungshemmend im Körper. Durch diese Eigenschaft schützt es unter anderem auch nachweislich vor neurodegenerativen Erkrankungen. Zudem wirkt Quercetin auch durchblutungsfördernd und blutdrucksenkend, auch wenn bisher nicht geklärt werden konnte warum dies so ist.

Viel Quercetin kann die Zahl der Mitochondrien in den Muskelzellen erhöhen. Ebenso hindert Quercetin Dioxine im Körper daran, an diversen Orten Schäden anzurichten. Auch das hat mit seinen antioxidativen Eigenschaften zu tun. Zusammen mit den Vitaminen A, C und E sowie anderen Bioflavonoiden (bspw. Catechinen) ist Quercetin noch wirkungsvoller, da sich diese natürlichen Stoffe in ihrer Wirkung ergänzen.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Eine der wichtigsten Eigenschaften von Quercetin ist, dass es sich als hilfreich bei der Behandlung von Krebserkrankungen erwiesen hat, auch wenn bisher nicht abschließend geklärt werden konnte, was konkret dabei im Körper geschieht.

Quercetin hemmt nachweislich Entzündungen aller Art. Auf diese Weise hat es sich als hilfreich bei der Behandlung von vielen allergischen Erkrankungen erwiesen. Es schützt vor Heuschnupfen, Asthma und anderen Erkrankungen der Atemwege, allergischen Hautreaktionen und weiteren Reaktionen dieser Art.

Es schützt nachweislich auch vor entzündlichen Erkrankungen der Prostata. Zudem hat sich gezeigt, dass Quercetin vorbeugend bei neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson wirkt. Auch in diesem Fall wird davon ausgegangen, dass dies mit der Eigenschaft des Quercetins zusammenhängt, antientzündlich zu wirken. Die genaue Wirkungsweise wird aber auch im Falle dieser Krankheiten noch untersucht.

In Bezug auf die hilfreiche Wirkung von Quercetin bei der Behandlung des Grauen Stars wird angenommen, dass in diesem Fall das Quercetin die Umwandlung von Glucose zu Sorbitol hemmt, indem es hemmend auf das Enzym Aldosereduktase wirkt. Ebenso wirkt Quercetin im Körper generell hemmend auf verschiedene Viren.

Dass Quercetin nachweislich durchblutungsfördernd und blutdrucksenkend wirkt, wird unter anderem auf die Hemmung der Thrombozytenaggregation zurückgeführt. Quercetin kann außerdem die Hoden vor den Schäden durch Dioxine schützen und, aufgrund seiner Eigenschaft die Bildung von mehr Mitochondrien in den Muskelzellen zu fördern, dabei helfen, die sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern.


Risiken & Nebenwirkungen

Die Dosierung bestimmt, ob Quercetin Nebenwirkungen und Gesundheitsschäden verursachen kann. In seiner natürlichen Form in Lebensmitteln ist Quercetin sehr gesund und kann auch keine Schäden anrichten. Als chemisch hergestelltes Produkt ist es in sehr hoher Konzentration jedoch giftig. Deshalb ist es wichtig, sich genau an die Dosierungsanweisung zu halten, wenn Quercetin zur Behandlung von Erkrankungen oder zur Vorbeugung als Medikament verabreicht wird.

Von nur leichten bis schweren Kopfschmerzen oder einem Kitzeln in Armen und Beinen bis hin zu Schädigungen der Nieren kann es bei Überdosierungen auch zu Nebenwirkungen kommen. Hohe Dosen an Quercetin können zudem Mutationen in den Keimzellen bewirken.

Da Quercetin gerade bei Krebserkrankungen wiederum Tumorzellen nicht nur am Wachstum hindert, sondern sogar abtöten kann, ist durch die behandelnden Ärzte genau abzuwägen, ob Quercetin als Medikament mit möglichen Nebenwirkungen dennoch zum Einsatz kommen sollte.

In Bezug auf andere Medikamente verlangsamt Quercetin die Verstoffwechslung von Cyclosporin und hemmt auch die Wirkungsweise von manchen Antibiotika.

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