Portulak

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Portulak (Portulaca oleracea) ist in klimatisch gemäßigten Zonen eine weltweit verbreitete Pflanze. Sie gehört zur Gattung der Portulak und wird als Salat, Gemüse, Gewürz und Heilkraut verwendet. Sie liefert vor allem viel Vitamin C, war früher daher ein Mittel gegen Skorbut und wird heute zur Senkung von Blutfettwerten eingesetzt.

Vorkommen & Anbau von Portulak

Bei Kälte und nachts klappen sich die Blätter zusammen. Das anspruchslose Kraut breitet sich dicht am Boden sternförmig aus.

Die Herkunft des Portulak ist nicht mehr zu belegen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Heimat der Pflanze ursprünglich Kleinasien und der Mittelmeerraum waren. In den klimatisch gemäßigten Zonen ist Portulaca oleracea heute weltweit zu finden. In Deutschland wächst die einjährige Pflanze vor allem in der Mitte und im Süden, nur selten im Norden. Die Pflanze gedeiht auf nährstoffreichen Sand- und Lehmböden, liebt Wärme und Sonne.

Bei Kälte und nachts klappen sich die Blätter zusammen. Das anspruchslose Kraut breitet sich dicht am Boden sternförmig aus. Es ist an Feldrändern, auf Äckern, an Wegesrändern, in Pflasterritzen und an Bahndämmen zu finden. Die Pflanze lässt sich im Garten ebenso ziehen wie in Töpfen auf der Fensterbank. Portulak zählt zu den Pionierpflanzen, die sich auch in vegetationsfreiem Gelände ausbreiten. Aufgrund ihrer rasanten Vermehrung, sie gilt als achthäufigste Pflanzenart auf dem Globus, kann sie mehrmals im Jahr geerntet werden.

Schon vier Wochen nach der Aussaat kann eine erste Ernte erfolgen. Je nach Standort zeigt sich der Portulak in unterschiedlichen Formen. Das Kraut wird bis zu 30 Zentimeter hoch, kultivierte Pflanzen bis 40 Zentimeter und ist von Juni bis Oktober mit kleinen gelben Blüten übersät. Zu den Phänomenen des Portulak gehört seine einzigartige Fähigkeit, zwischen zwei unterschiedlichen Photosynthesen (C4 und CAM) hin- und herzuschalten, je nachdem welche Umweltbedingungen vorliegen.

Wirkung & Anwendung

Schon seit tausenden von Jahren ist Portulak als Nahrungspflanze bekannt, ebenso als Heilpflanze und Wildgemüsen. Erwähnt wurde der Portulak bereits 800 v.Chr.. Aus einer alten Schrift ging hervor, dass der babylonische König Merodach-Baladan es als Heilkraut schätzte und in seinem Kräutergarten anbauen ließ. Im Mittelalter war es der Botaniker und Arzt Tabernaemontanus, der in seinem Kräuterbuch von 1588 den Portulak gegen Sodbrennen und Zahnfleischentzündungen empfahl.

Da sie mehrfach im Jahr eine Ernte abwirft, kann sie vom Frühsommer (etwa ab Juni) bis in den Herbst genutzt werden. Die jungen Blätter schmecken säuerlich frisch, etwas salzig und leicht nussig. Die älteren Blätter finden wegen ihres bitteren Geschmacks seltener Verwendung. Daher empfiehlt sich die Ernte vor der Blüte. Die Blütenknospen lassen sich, in Essig eingelegt, als Kapernersatz nutzen. Frischer Portulak würzt Suppen, Dips, Brühen, Eiergerichte, Quark und Soßen.

Der Salzgehalt macht das übliche Haushaltssalz nahezu überflüssig. Blätter und Stengel werden Salat und Gemüse beigemischt. Auch als eigenständiges Gemüse eignet sich der Portulak. Dazu wird er überbrüht, gehackt und gedünstet und zu Fisch oder Fleisch gereicht. Selbst zum Überbacken wird er verwendet. Die Samen des Portulak sind fett- und proteinhaltig. Gemahlen können sie das Mehl würzen, das zum Backen von Brot dient.

Lagerfähig ist die Kräuterpflanze nicht und weder zum Trocknen noch Einfrieren geeignet. Daher lässt sich Portulak auch nicht als Tee verwenden. Am besten wird sie sofort frisch nach der Ernte verarbeitet und verzehrt. Im Kühlschrank hält sie sich maximal drei Tage. Konservieren lassen sich die Blätter durch Einlegen in Essig oder Salz, wobei jedoch etwas vom Aroma verloren geht.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Bedeutung der Pflanze für die europäische Heilkunde ist zurückgegangen. Anders die Traditionelle Chinesische Medizin, die Portulak gegen Arteriosklerose und Fettstoffwechselstörungen einsetzt. In geringerem Rahmen nutzt die Naturheilkunde die Pflanze jedoch immer noch, insbesondere die frischen Teile des Krauts. Portulak-Saft aus gepressten Blättern hilft gegen Verdauungsstörungen, Sodbrennen und Magen-Darm-Entzündungen.

Auch Kopfschmerzen und Nervosität werden damit behandelt. Eine hustenstillende und fiebersenkende Wirkung wird dem Heilkraut ebenfalls nachgesagt. Homöopathisch aufbereitet kommt Portulak in Kapselform gegen hohe Blutfettwerte zum Einsatz. Unbestritten ist der Vitaminreichtum von Portulaca oleracea. Aufgrund der großen Menge an Vitamin C wurde die Pflanze einst gegen Skorbut gekaut. Heute eignet sie sich als Kur im Frühjahr gegen Frühjahrsmüdigkeit, zur Blutreinigung und zur Aktivierung des Immunsystems.

Um den Effekt zu steigern, kann Portulak mit Löwenzahn und Brennnessel zu einem Saftcocktail gemischt werden. Frisch gepresster Saft soll auch gegen Würmer helfen. Die heilende Wirkung von Portulak ist vor allem durch den hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Flavonoiden zu erklären. Ein Vitamin-Mangel lässt sich auf natürliche Weise mit dem Pflanzenkraut ausgleichen. Neben Vitamin C sind die Vitamine A, B1, B2, B6 und E enthalten, dazu Mineralstoffe, Schleimstoffe und Spurenelemente wie Magnesium, Kalzium, Natrium, Phosphor, Kalium, Zink und Eisen, sowie Flavonoide.

Diese sekundären Pflanzenstoffe können krebshemmend wirken. Die Schleimstoffe des Portulak entfalten ihre schützende Wirkung insbesondere im Magen-Darm-Trakt, regulieren den Stuhlgang, senken den Blutzucker und binden Giftstoffe. Von Bedeutung sind zudem die Omega-3-Fettsäuren, die der Portulak reichlich bereithält. Als essentielle Stoffe sind sie wichtig für die menschliche Ernährung, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann. In Studien wurden mehrfach nachgewiesen, dass die Fettsäuren Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Koronaren Herzkrankheiten vorbeugen. Sie fördern zudem die Durchblutung und wirken positiv auf Blutdruck und Gefäßfunktionen.

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