Phototherapie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Bei der Phototherapie handelt es sich um medizinische Behandlungen, wobei künstliches Licht wie beispielsweise Weißlicht- oder UV-Lampen genutzt werden. Diese Therapieverfahren werden zur Behebung von organischen und psychischen Beschwerden verwendet. Primär erfolgt der Phototherapie Einsatz bei Depressionen sowie unterschiedlichen Erkrankungen der Haut.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Phototherapie?

Bei der Phototherapie handelt es sich um medizinische Behandlungen, wobei künstliches Licht wie beispielsweise Weißlicht- oder UV-Lampen genutzt werden.

Als Phototherapie kann auch eine Behandlung mit Lasern bezeichnet werden, welche während der letzten Jahre in etlichen medizinischen Bereichen wie beispielsweise der Augenheilkunde, kosmetischen Behandlungen sowie in der Chirurgie und Krebstherapie, Erfolge feiern konnte.

Innerhalb der Balneo Phototherapie werden zum Beispiel Wannenbäder, welche eine Sole beinhalten, die die Körperhaut lichtsensibler macht, durch eine UV-Licht-Bestrahlung ergänzt. Bei der Heliotherapie wird mit dem natürlichen Sonnenlicht behandelt. Eine professionelle Phototherapie wird zum Beispiel mit Infrarot-Licht zur Wärmebehandlung von rheumatischen Beschwerden sowie chronischen Entzündungen (beispielsweise Nasennebenhöhlen) durchgeführt.

Mit einer Weißlicht-Therapie werden unter anderem Winterdepressionen und Schlafstörungen behandelt. Spezielle UV-Strahlung kommt bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Neurodermitis und Akne zum Einsatz. Eine Phototherapie mit blauem Licht hat sich bei Neugeborenen mit Gelbsucht bewährt.

Funktion, Wirkung & Ziele

Die Phototherapie wirkt sich, mit ihren verschiedenen Lichtvarianten auf den jeweiligen Körper verständlicherweise sehr unterschiedlich aus. So fördert das Infrarot-Licht im Besonderen die wärmende Wirkung und steigert dabei die Durchblutung. Es wirkt zudem schmerzlindernd wie auch muskelentspannend.

Dagegen überzeugt das UV-Licht hauptsächlich mit seiner Wirkungsweise auf die einzelnen Hautzellen. Eine derartige Phototherapie kann dem Immunsystem innerhalb der oberen Hautschichten die benötigte Beruhigung verschaffen. Speziell bei allergischen Beschwerden/Erkrankungen wie beispielsweise Neurodermitis spielt die Phototherapie eine äußerst wichtige Rolle, da sie das überaktive Immunsystem beruhigt.

Des Weiteren lassen sich mit einer gezielten Phototherapie durch UV-Licht Bestrahlung ebenso entzündliche Hauterkrankungen wesentlich mildern. So wirkt eine Behandlung bei Schuppenflechte wachstumshemmend, sodass eine vermehrte Abschuppung sowie Neubildung der Hautzellen gestoppt wird.

Das blaue Licht der Phototherapie kommt wiederum innerhalb der Kinderheilkunde bei Neugeborenen mit Gelbsucht zum Einsatz. Bei der gelblichen Hautfärbung handelt es sich um Einlagerungen aus Abbauprodukten des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff). Dieser lässt sich ausschließlich in geringfügigen Mengen mittels der Niere ausscheiden.

Mithilfe der blauen Phototherapie zerfällt dieser Farbstoff in Bestandteile, welche gut löslich sind und somit an den Urin abgegeben werden. Weitere unterschiedliche Spezialanwendungen werden mithilfe der UV-Strahlung ermöglicht wie zum Beispiel eine Behandlung des Blutes, welche außerhalb des jeweiligen Körpers stattfindet.

Eine Phototherapie mit hellem, weißen Licht, welches dem Sonnenlicht ähnelt, wird speziell in den Therapien gegen Schlafstörungen angewandt. Diese Art der Phototherapie wird normalerweise als Lichttherapie bezeichnet. Schlafstörungen werden hauptsächlich durch die Verschiebung des individuellen Bio-Rhythmus (etwa Schichtarbeit) hervorgerufen. Findet jedoch in regelmäßigen Abständen eine Bestrahlung vor einer Lichtdusche (Leuchtschirm) statt, kann der Organismus mittels Phototherapie wieder in seinen ursprünglichen Tag/Nacht-Rhytmus finden. Auslöser dafür ist der Mangel an Tages-/Sonnenlicht, wodurch wichtige Hormone und Botenstoffen wie Serotonin und Melatonin in ein Ungleichgewicht verfallen.

Das Sonnenlicht enthält beispielsweise etwa 3 bis zu 7 Prozent ultraviolette Strahlung, wobei sich das UV-Spektrum nach Wellenlänge in UVA- sowie UVB-Licht aufgliedern lässt. Der UVB-Anteil ist zum Beispiel für den Sonnenbrand zuständig und wird aus diesem Grund in herkömmlichen Solarien herausgefiltert. Die Leuchtstärke einer Phototherapie beträgt normalerweise 2.000 Lux oder sogar mehr. Eine normale Innenbeleuchtung weist beispielsweise etwa 500 Lux auf und während des Sommers verfügt das Tageslicht über eine Stärke von ungefähr 10.000 Lux.


Risiken & Gefahren

Eventuelle Risiken oder Nebenwirkungen einer Phototherapie ergeben sich meistens nur für kurze Zeit. Es handelt sich dabei um Beschwerden wie beispielsweise Kopfschmerzen oder Hautreizungen. Da die Augen bei einigen Phototherapie Formen stärker in Mitleidenschaft gezogen werden können, sollte bei Bestehen einzelner Augenerkrankungen eine Phototherapie nicht angewandt werden.

Jede Variante der Phototherapie darf ausschließlich unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, da zum Beispiel die UV-Bestrahlung nur in äußerst geringfügigen Grenzen eine positive Wirkungsweise zeigt. Wird eine Phototherapie überdosiert, können schwere Hautschäden entstehen.

Quellen

  • Arolt, V., Reimer, C., Dilling, H.: Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie. Springer, Heidelberg 2007
  • Federspiel, F., Herbst, V. : Die andere Medizin. Stiftung Warentest, Berlin 2005
  • Möller, H.-J.: Therapie psychischer Erkrankungen. Thieme, Stuttgart 2006

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