Penis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Für die Fortpflanzung hat die Natur den Menschen nicht nur die Samen- und Eizellen mit den enthaltenen genetischen Informationen gegeben. Die männlichen Geschlechtsorgane, zu denen der Penis gehört, sind eine grundlegende Voraussetzung für die Vollziehung des Geschlechtsaktes, um gesunde Nachkommen zu zeugen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Penis?

Der Penis ist ein Organ, über welches sowohl der Begattungsakt als auch die Harnausscheidung gewährleistet wird. Der Penis ist durch seine spezifische Morphologie in der Lage, sich zu verhärten und sich zu versteifen.
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Die aus dem lateinischen Wortschatz stammende Bezeichnung wird in der deutschen Sprache mit männlichem Glied übersetzt. Während des Beischlafs übernimmt der Penis eine zentrale Aufgabe. Darüber hinaus ist der Penis aufgrund seines komplizierten Aufbaus ein äußerst empfindliches Organ. Der Penis verlängert den Samenleiter und stellt ein Anhangsorgan des männlichen Körpers dar.

Der Penis wird bereits in der vorgeburtlichen Entwicklung angelegt. Bei vielen Kulturvölkern stellt der Penis oder Phallus ein Symbol für die Fortpflanzungsfähigkeit eines Mannes dar. Darüber hinaus kann der Penis einer rituellen Beschneidung unterzogen werden.

Anatomie & Aufbau

Der Penis wird in drei anatomische Zonen unterteilt. Diese werden als Peniswurzel, Penisschaft und Eichel bezeichnet. Die Vorhaut ist über die Eichel gezogen und stellt eine Schutzhülle dar. Im Penis befinden sich die sogenannten Schwellkörper, welche zum Zeitpunkt der sexuellen Erregung zu einer Versteifung führen.

Die im Penis eingelagerten Muskelstränge sind ebenfalls für die Verfestigung und Versteifung des Gliedes verantwortlich. Über den Samenleiter, welcher durch den Penis führt, werden die Samenzellen bei der Ejakulation abgegeben. Der Penis ist zudem stark mit einem Netz aus Blutgefäßen durchzogen. Dies ist eine wichtige anatomische Voraussetzung, welche beim Penis die Erektion unterstützt. Außerdem ist der Penis von zahlreichen Nerven innerviert.

Funktionen & Aufgaben

Der Penis ist ein Organ, über welches sowohl der Begattungsakt als auch die Harnausscheidung gewährleistet wird. Der Penis ist durch seine spezifische Morphologie in der Lage, sich zu verhärten und sich zu versteifen. Unter diesen Gegebenheiten kann der Penis in die weiblichen Geschlechtsorgane hinein gleiten und während des Geschlechtsaktes durch die Ejakulation die Befruchtung der weiblichen Eizelle zu realisieren.

Durch eine nervale Steuerung der Funktion des Penis, welche auf den Sinneswahrnehmungen, hormonell gesteuerten Prozessen und einer erhöhten Blutanreicherung in den Schwellkörpern basiert, ist die Fortpflanzungsfähigkeit des Mannes gegeben. Nur im erigierten Zustand ist der Penis in der Lage, dieser Aufgabe gerecht zu werden.

Ist ein Mann sexuell erregt, gelangt mehr Blut durch die angeschlossene Penisarterie in die Schwellkörper. Diese nehmen an Größe zu und begünstigen die Gliedversteifung. Zum selben Zeitpunkt richtet sich der Penis auf. Während der Ejakulation werden die im Penis verlaufenden Muskeln aktiv. Diese kontrahieren in Abständen und garantieren dadurch den Ausstoß der Samenzellen oder Spermien.

In der Physiologie des Fortpflanzungsaktes besteht eine Verbindung zwischen Orgasmus und Ejakulation. Die Funktionstüchtigkeit des Penis kann jedoch auch ohne Orgasmus erreicht werden.

Krankheiten

Zu den am weitesten verbreitetsten Erkrankungen des Penis wird die erektile Dysfunktion oder Impotenz gezählt. Der Penis ist bei dieser gesundheitlichen Einschränkung aufgrund fehlender Durchblutung der Schwellkörper nicht in der Lage, sich zu versteifen.

Aber auch eine Erektionsstörung kann im weitesten Sinne zu den Erkrankungen des Penis gezählt werden. Besonders häufig leiden Männer ab dem 40. Lebensjahr unter Erektionsstörungen (Potenzprobleme).

Eine weitere Erkrankung des Penis, welche die betroffenen einem großen Leidensdruck aussetzt, ist eine anhaltende Versteifung oder Dauererektion. Diese Abnormität des Penis ist auch als Priapismus bekannt. Hinter der Penisdeviation verbirgt sich wiederum einen übermäßigen Krümmungsgrad aufweist. Im Rahmen mit einem sogenannten Hypogenitalismus kann ein Penis massiv verkleinert sein. Diese Erkrankung des Penis ist der Mikropenis.

Treten entzündliche Vorgänge an der Eichel des Penis auf, wird von einer Balanitis gesprochen. Ein angeborener oder erworbener Defekt am Penis ist die Phimose, bei der sich die Vorhaut so stark zusammenzieht, dass es zu einer Abschnürung des Penis kommt. Im Penis können sich zudem Ansammlungen von Gewebswasser bilden, sodass ein Penisödem entsteht. Zu den massiven Erkrankungen des Penis gehört das Peniskarzinom, welches den Krebserkrankungen zugeordnet wird.

Diese Erkrankung des Penis ist nicht allzu häufig und kommt überwiegend bei Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter auf. Durch äußere Einwirkungen mechanischer Art oder Chemikalien wie Paraffin kann sich ein Paraffinom am Penis manifestieren. Diese gelangen hauptsächlich durch schönheitsmedizinische Eingriffe in den Penis, um diesem mehr Größe zu verleihen.


Typische & häufige Erkrankungen

Quellen

  • Aumüller, G., et al.: Duale reihe Anatomie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2011
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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