Paracetamol

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Paracetamol ist ein Arzneistoff, der in erster Linie bei leichten bis mittelstarken Schmerzen, bei Erkältungsbeschwerden und zur Senkung von Fieber eingesetzt wird. Paracetamol wird sowohl als Einzelpräparat als auch in Kombination mit anderen Arzneistoffen eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Paracetamol?

Paracetamol ist ein Arzneistoff, der in erster Linie bei leichten bis mittelstarken Schmerzen, bei Erkältungsbeschwerden und zur Senkung von Fieber eingesetzt wird.

Der schmerz- und fiebersenkende Arzneistoff Paracetamol ist im Jahre 1950 eingeführt worden und zählt zu den gebräuchlichsten und unentbehrlichsten Schmerzmitteln. Paracetamol gilt als höchst wirksam und ist in Deutschland als Monopräparat rezeptfrei in Apotheken zu erwerben. Lediglich Kombinationspräparate, die beispielsweise Codein oder Acetylsalizylsäure enthalten, unterliegen der Verschreibungspflicht. Das Analgetikum wird von der Weltgesundheitsorganisation als unentbehrliches Arzneimittel eingestuft, auf der Liste der WHO steht der Wirkstoff Paracetamol seit 1977.

Medizinische Wirkung & Anwendung

Paracetamol findet bei diversen Krankheitsbildern medizinische Anwendung. Der Wirkstoff zählt zum ersten Mittel der Wahl bei den unterschiedlichsten Schmerzbeschwerden, wie beispielsweise Kopfschmerzen,Gliederschmerzen, Regelschmerzen, Zahnschmerzen aber auch Sonnenbrand und kann bis zu einem gewissen Maß auch bei Migräne eingesetzt werden. Bei Migräne wird jedoch eine Kombination mit Acetylsalicylsäure und Koffein empfohlen, da die Wirksamkeit durch die Wechselwirkung gesteigert wird.

Bei mäßig starken bis starken Schmerzen wird eine Kombination mit Codein und Tramadol empfohlen. Auch bei der Behandlung von diversen Erkältungskrankheiten findet Paracetamol Anwendung. In vielen Grippemitteln, Hustenlösern und fiebersenkenden Medikamenten ist Paracetamol Bestandteil. Während der Schwangerschaft sollte auf die Einnahme von Paracetamol verzichtet werden, es wird vermutet, dass eine Einnahme während der Schwangerschaft mit einer späteren Asthmaerkrankung des Kindes in Zusammenhang steht.

Das Stillen, in Kombination mit Paracetamol, gilt jedoch als unbedenklich. Paracetamol wird üblicherweise oral aufgenommen, kann jedoch auch rektal und intravenös verabreicht werden. Bei Erwachsenen wird Paracetamol je nach Körpergewicht dosiert. Pro kg Körpergewicht werden oral ca. 10-15 mg als Einzeldosis eingenommen. Pro Tag dürfen bis zu vier Einzeldosen Paracetamol eingenommen werden.

Wechselwirkungen

Paracetamol sollte auf keinen Fall mit Alkohol kombiniert werden. Ebenso wie die kombinierte Einnahme von bestimmten Schlafmitteln und Antiepileptika, führt die gleichzeitige Zufuhr von Alkohol dazu, dass der Abbau von Paracetamol zu einem giftigen Stoffwechselprodukt verstärkt wird. So können schon kleine Dosen Paracetamol gravierende Leberschäden auslösen.

Bei einer gleichzeitigen Gabe des Breitband-Antibiotikums Chloramphenicol verzögert Paracetamol den Abbau des Antibiotikums und macht dessen Wirkstoff somit giftiger. AIDS-Patienten, die das Mittel Zidovudin einnehmen, sollten Paracetamol nur mit Rücksprache eines Arztes verwenden, da Paracetamol bestimmte Nebenwirkungen des Medikaments verstärken kann.

In der Hauptsache gilt Paracetamol jedoch als ein Medikament, das andere Wirkstoffe nur selten negativ beeinflusst. Wie bei jedem anderen Medikament sollte auch bei Paracetamol im Zweifelsfall Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker gehalten werden.

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Risiken & Nebenwirkungen

Paracetamol gilt als ein sehr gut verträgliches Arzneimittel, bei dem nur selten Nebenwirkungen auftreten, solange es im bestimmungsgemäßen Rahmen eingenommen wird. Relativ häufig kommt der medikamenteninduzierte Kopfschmerz vor. Die regelmäßige Einnahme von Paracetamol führt bei plötzlichem Absetzen zu heftigen Kopfschmerzattaken, dies ist häufig der Fall bei Migränepatienten, die sich nicht auf Triptane einstellen lassen.

Seltene und sehr seltene Nebenwirkungen sind des Weiteren Leberenzyme, schwerwiegende Blutbildveränderungen, allergische Reaktionen wie z.B. Nesselausschlag und eine Verkrampfung der Atemmuskulatur.

Des Weiteren steht Paracetamol in Verdacht, bei häufiger Anwendung in der Kindheit, das Asthmarisiko und die Wahrscheinlichkeit von Bindehautentzündungen zu erhöhen. Auch häufige Hautentzündungen und Entzündungen der Nasenschleimhaut werden mit der Einnahme von Paracetamol in der Kindheit in Verbindung gebracht.

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