Augenspiegelung (Ophthalmoskopie)

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine Augenspiegelung oder Ophthalmoskopie ist eine Routineuntersuchung beim Augenarzt. Sie wird nicht nur bei Augenkrankheiten, sondern auch bei die Augen gefährdenden Erkrankungen wie Diabetes vorgenommen. Mit dieser Untersuchung wird überprüft, ob das Auge krankhafte Veränderungen aufweist.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Augenspiegelung?

Bei einer Augenspiegelung wird das Auge erhellt, und der Augenarzt schaut mit Hilfe eines Vergrößerungsglases durch die Pupille in das Augeninnere.

Die Augenspiegelung (Ophthalmoskopie) ist eine schmerzfreie und harmlose Untersuchung des Augenhintergrundes. Dabei wird das Auge erhellt, und der Augenarzt schaut mit Hilfe eines Vergrößerungsglases durch die Pupille in das Augeninnere.

Dies dient dazu, sonst nicht einsehbare Teile des Auges wie Netzhaut, Aderhaut, Papille und Blutgefäße auf krankhafte Veränderungen hin zu untersuchen. Eine Augenspiegelung wird sowohl bei akuten Augenbeschwerden eingesetzt wie Verletzungen des Auges als auch bei Langzeiterkrankungen, die die Augen in Mitleidenschaft ziehen, wie etwa bei Diabetes.

Funktion, Wirkung & Ziele

Im Rahmen einer jährlichen Vorsorgeuntersuchung lassen sich durch eine regelmäßige Augenspiegelung erste Anzeichen einer möglichen Erkrankung früh feststellen, um schwerwiegendere Schäden am Auge zu vermeiden. Denn Augenerkrankungen können sich entwickeln, ohne dass Symptome verspürt werden.

Eine Augenspiegelung dient also dazu, mögliche Erkrankungen oder Veränderungen des Auges zu erkennen, um sie rechtzeitig behandeln zu können. Die Augenspiegelung wird außerdem zur Untersuchung unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt. Bei einigen Krankheiten wie Zuckerkrankheit, Bluthochdruck oder Gefäßverkalkung ist es von großer Bedeutung, den Augenhintergrund und die Blutgefäße regelmäßig zu überprüfen, weil die Augen durch diese Erkrankungen geschädigt werden können.

Die Augenspiegelung wird ebenfalls verwendet, wenn möglicherweise eine Netzhautablösung vorliegt oder der Sehnerv beschädigt sein könnte. Darstellen lassen sich mit Hilfe der Augenspiegelung weiterhin z.B. Gefäßverschlüsse bei Zentralvene oder Zentralarterie, Grüner Star (Glaukom) oder Tumore im Augeninneren.

Eine altersbedingte Veränderung der Netzhaut (Makuladegeneration), die nach dem 50. Lebensjahr häufiger auftreten und zur Erblindung führen kann, wird durch regelmäßige Augenspiegelung frühzeitig erkannt und kann oft rechtzeitig behandelt werden.

Vor allem erlaubt die Augenspiegelung eine Überprüfung von Netzhaut (Retina), Aderhaut (Choroidea) und der sie versorgenden Blutgefäßen. Auch der Sehnervenkopf (Papille), von dem der Sehnerv in die Augenhöhle abwandert, kann untersucht werden. Die Augenspiegelung erfolgt durch Erhellen der Pupille mit Hilfe einer Lampe, wobei die Pupillen für eine bessere Übersicht auch mittels spezieller Augentropfen vergrößert werden können.

Es wird zwischen der direkten und indirekten Augenspiegelung unterschieden. Bei der direkten Augenspiegelung wird ein elektrischer Augenspiegel (Ophthalmoskop) verwendet, der mit einer Lupe, unterschiedlichen Linsen und einer Lampe ausgestattet ist. Dieser Augenspiegel wird von dem Arzt möglichst dicht an das Auge herangeführt, um dann durch die Pupille in das Augeninnere zu leuchten. Die unterschiedlichen Linsen ermöglichen einen Ausgleich von Fehlsichtigkeiten, entweder bei Arzt oder Patient.

Bei der direkten Augenspiegelung wird nur ein kleiner Teil des Augenhintergrundes sichtbar, allerdings stark vergrößert und aufrecht. Der Patient blickt bei dieser Untersuchung auf einen entfernten Gegenstand. Mit der direkten Augenspiegelung ist es möglich, Details wie den Sehnenaustrittspunkt und den gelben Fleck (Macula) präzise zu überprüfen. Auch eine genaue Untersuchung der zentralen Blutgefäße wird hiermit erstellt.

Die indirekte Augenspiegelung erfordert eine weitere Lichtquelle. Hierbei wird eine Sammellinse eingesetzt, die der Arzt in gewisser Entfernung vor das Auge des Patienten hält, wobei er sich mit der Hand an der Stirn des Patienten abstützt. Gleichzeitig richtet er mit der anderen Hand die Lichtquelle auf das Auge. Die indirekte Augenspiegelung ermöglicht einen besseren Gesamtüberblick, aber eine geringere Vergrößerung als die direkte Ophthalmoskopie.


Risiken & Gefahren

Die Augenspiegelung ist eine Routineuntersuchung beim Augenarzt. Normalerweise ist sie harmlos und nicht mit Risiken verbunden.

Vor einer Augenspiegelung stellt der Arzt fest, ob irgend etwas gegen den Einsatz von pupillenerweiternden Medikamenten spricht. Beispielsweise kann durch diese Medikamente ein Glaukomanfall ausgelöst werden, wobei der Augeninnendruck stark erhöht wird.

Wenn pupillenerweiternde Medikamente verwendet werden, ist die Sicht des Patienten für eine Weile verschwommen. Bis diese Wirkung nach etwa fünf bis sechs Stunden abgeklungen ist, darf der Betroffene nicht am Straßenverkehr teilnehmen und sollte keine Maschinen bedienen oder die Augen beanspruchende Arbeiten wie Lesen oder Computerarbeit ausüben.

Quellen

  • Augustin, A.J.: Augenheilkunde. Springer, Berlin 2007
  • Grehn, F.: Augenheilkunde. Springer, Berlin 2012
  • Lang, G. K.: Augenheilkunde. Thieme, Stuttgart 2014

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