Meniskusriss

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Meniskusriss ist eine schmerzhafte Kniegelenkserkrankung, die zumeist durch Sportarten verursacht wird, bei denen die Knie stark beansprucht werden. Dazu gehören Fußball und Skifahren. Im Verlauf eines Meniskussrisses kommt es zu einem nachhaltigen Schaden an der Knorpelscheibe im Kniegelenk (Meniskus). Weiterhin kann ein Meniskusriss aber auch auch allgemeinen Gelenkverschleiß im Alter entstehen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Meniskusriss?

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbaus des Meniskus. Klicken, um zu vergrößern.

Das menschliche Kniegelenk besitzt zwei Menisken, die zur Federung des Drucks und zur Übertragung der Kraft zwischen den beiden Knochen des Beins dienen.

Wenn einer oder beide Menisken reißen, wird dies in der Medizin als Meniskusriss bezeichnet. Er zeichnet sich durch Schmerzen im Knie aus, die je nach Riss mehr oder minder stark auftreten, außerdem kann das Knie nicht mehr gestreckt werden. Die Diagnose muss klinisch gestellt werden, wobei Methoden wie die Kernspintomographie und die Gelenkspiegelung zum Einsatz kommen.

Ursachen

In den meisten Fällen hängt ein Meniskusriss mit dem Verschleiß der Menisken zusammen. Es kommt dabei viel häufiger zu Rissen des inneren Meniskus als des äußeren. Bei den Menisken handelt es sich um eine Schicht Knorpel zwischen den beiden Knochen des Kniegelenks. Im Laufe des Lebens kommt es auch an ihnen zum Verschleiß - dies ist ein Bestandteil der Arthrose und wird als Meniscopathie bezeichnet.

So kann es passieren, dass sich ältere Menschen Meniskusrisse durch zu starke Belastung des beanspruchten Materials zuziehen. Das kann insbesondere beim Sport der Fall sein, wenn keine Schutzvorrichtungen, wie gefederte Schuhe getragen werden. Bei Erkrankungen wie der Arthrose können aber auch kleinere Belastungen im Alltag gefährlich werden.

Möglich sind Risse aber auch bereits im jüngeren Alter. Das gilt vor allem dann, wenn das Kniegelenk außergewöhnlich hohen Belastungen standhalten muss. Verschiedene Sportarten bringen ein hohes Risiko mit sich - bei Verletzungen oder Unfällen können selbst Menschen mit gesunden Gelenken die Menisken verletzen.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Ein Meniskusriss ist in der Regel eine sehr schmerzhafte Angelegenheit, sodass betroffene Personen erheblich im eigenen Bewegungsablauf gestört sind. Typische Anzeichen für einen Meniskusriss sind starke Schmerzen im Knie. Das gesamte Gelenk lässt sich bei einem bestehenden Meniskusriss nicht mehr richtig bewegen, sodass selbst kleinste Bewegungen starke Schmerzen verursachen.

Bei einem akuten beziehungsweise plötzlichen Meniskusriss treten die stechenden Schmerzen unmittelbar nach der jeweiligen Belastung auf. Starke und deutlich sichtbare Schwellungen] sind ebenfalls möglich, die unmittelbar am Kniegelenk auftreten. Bei degenerativen Veränderungen, werden die Schmerzen über längere Zeit immer schlimmer bis es zum Riss des Meniskus kommt. Bei einem Anriss des Muskels sind die Schmerzen keineswegs so schlimm.

Lediglich beim Ausüben von Druck kommt es dabei zu Schmerzen. Der Bewegungsablauf ist bei einem Anriss des Meniskus nur sehr selten eingeschränkt. Nur bei expliziten Bewegungen und Stellungen des Gelenks kommt es zu Schmerzen, sodass ein Anriss oftmals nicht als solches erkannt wird. Wer gänzlich auf ärztliche und medikamentöse Unterstützung verzichtet, der muss mit einer erheblichen Verschlimmerung der auftretenden Symptome rechnen. Auch bleibende Schäden sind möglich, wenn nicht rechtzeitig der Gang zum Arzt erfolgt.

Krankheitsverlauf

Im Allgemeinen kommt es zu keinen größeren Komplikationen und schwerwiegenden Beschwerden bei einem Meniskusriss. Es können lediglich die bekannten Gefahren und Risiken im Zusammenhang mit einer Operation am Meniskus auftreten. Nur selten kommt es im Verlauf zu Nervenverletzungen oder Knorpel- und Bänderschäden. Das rechtzeitige Erkennen einer Gelenkversteifung setzt einen frühen Besuch beim Arzt voraus. Dennoch kann es zu einer Arthrose kommen.

Komplikationen

Durch den Meniskusriss leiden die Betroffenen in erster Linie an relativ starken Schmerzen. Die Schmerzen selbst sind dabei brennend und stechend und können sich auch in die umliegenden Regionen des Körpers ausbreiten und auch dort zu Schmerzen oder zu Schwellungen führen. Auch die betroffenen Regionen sind angeschwollen und es kommt zu Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken selbst.

Nicht selten können sich die Gelenke auch entzünden, sodass es zu Bewegungseinschränkungen kommt. In der Regel verringert der Meniskusriss die Lebensqualität deutlich und es kommt zu verschiedenen Einschränkungen im Alltag des Patienten. Komplikationen treten in den meisten Fällen dann auf, wenn der Betroffene seinen Körper auch nach dem Meniskusriss weiterhin belastet.

Dabei kann es zu irreversiblen Folgeschäden kommen. Allerdings ist auch nach einer erfolgreichen Behandlung nicht die vollständige Belastbarkeit des Körpers wiederhergestellt. Die Lebenserwartung des Patienten wird durch diese Krankheit allerdings nicht verringert. Auch bei der Behandlung des Risses kommt es nicht zu weiteren Komplikationen. Mit Hilfe von operativen Eingriffen können die Beschwerden relativ gut eingeschränkt werden. In einigen Fällen ist das Einsetzen von Implantaten notwendig.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein Meniskusriss ist eine schwerwiegende Verletzung, die in der Regel immer von einem entsprechenden Arzt versorgt werden sollte. Gewöhnlich entsteht eine solche Verletzung durch eine ungewohnte bzw. starke Belastung. Betroffene Personen klagen danach sofort über einen stechenden und langanhaltenden Schmerz, der auch im Ruhezustand nicht nachlässt. Dadurch ist ein normaler Bewegungsablauf nicht mehr möglich, sodass ein Besuch beim Arzt unerlässlich wird. Wer sich für eine ärztliche Behandlung entscheidet, der kann mit einer vollständigen und schnellen Heilung rechnen. Wird ein Besuch beim Arzt jedoch hinausgezögert, dann ist mit erheblichen Komplikationen zu rechnen.

In vielen Fällen ist sogar ein operativer Eingriff möglich, um eine vollständige Genesung gewährleisten zu können. Andernfalls kann diese Verletzung nicht richtig heilen, sodass es unter Umständen sogar zu dauerhaften Folgeschäden kommen kann. Außerdem kann ein unbehandelter Meniskusriss sogar zu einer Entzündung bzw. zur Bildung eines Abszesses führen. Es entsteht Eiterflüssigkeit, die in besonders schlimmen Fällen sogar zur einer Blutvergiftung führen kann. Somit gilt: Ein Meniskusriss sollte immer ärztlich und medikamentös versorgt werden. Nur dann kann eine Heilung ohne Komplikationen ermöglicht werden.

Behandlung & Therapie

Die Behandlung eines Meniskusriss besteht zunächst darin, eine Kniespiegelung durchzuführen, um die genaue Art des Risses zu definieren. Das Kniegelenk wird dabei durchgespült, anschließend wird ein Objektiv eingeführt, durch das der Meniskusriss begutachtet werden kann. Das ist wichtig, um anschließend das richtige Operationsverfahren auszuwählen, da beispielsweise MRT-Bilder keinen genauen Anfschluss darüber geben, welches Krankheitsbild vorliegt.

Anschließend stehen drei Optionen zur Verfügung. Die einfachste Lösung ist die Meniskusnaht. Dabei wird der Meniskus mit Nahtmaterial oder speziellen Meniskuspfeilen wieder an die richtige Stelle gebracht, das Material löst sich danach von alleine auf. Diese Methode macht es am wahrscheinlichsten, dass eine sportliche Tätigkeit wieder in vollem Umfang aufgenommen werden kann.

Die zweite Möglichkeit wird als Teilresektion behandelt. Dabei wird ein Teil des Meniskus entfernt. Der Vorteil daran ist, dass der Heilungsprozess schneller verläuft. Allerdings sind starke Belastungen danach für das Gelenk kritisch. In schweren Fällen kommt es zur Transplantation eines Spenderminiskus oder eines Implantats. Sportler können auch damit wieder trainieren, gehen allerdings ein höheres Arthroserisiko ein.


Aussicht & Prognose

Unter der Einhaltung bestimmter Vorgaben hat der Meniskusriss eine günstige Prognose. Im Normalfall wird innerhalb weniger Monate eine Beschwerdefreiheit erreicht. Dennoch kann es vorkommen, dass übliche sportliche Aktivitäten oder körperliche Belastungen erst nach mehreren Jahren wieder erfolgen können. Ohne eine medizinische Versorgung kommt es zu starken Schmerzen sowie erheblichen Beeinträchtigungen der Fortbewegung. Gangunsicherheiten und eine Abnahme der körperlichen Leistungsfähigkeit treten auf. Es kommt zu lebenslangen Störungen, wenn keine Behandlung eingeleitet wird.

Unterstützend für eine gute Prognose ist neben der medizinischen Versorgung eine anschließende physiotherapeutische Behandlung. Der Patient lernt hier, wie er seinen Körper zu seiner bisherigen Leistungsfähigkeit schrittweise zurückbringen kann. Bewegungsabläufe werden trainiert und gezielte Übungen zur Stärkung des Kniegelenkes erlernt. Für eine optimale Weiterentwicklung sollte der Patient die Trainings auch außerhalb der stattfindenden Sitzungen im Alltag einbinden. Dadurch wird eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes erreicht und der Heilungsweg verkürzt.

Trotz allem ist zu berücksichtigen, dass bei einer weiteren starken körperlichen Belastung das Risiko für Folgeerkrankungen erhöht ist. Viele Betroffene erleiden im Anschluss im Verlauf des Lebens eine Arthrose. Dieser Umstand ist bei der Stellung der Prognose mit zu berücksichtigen, dass es sich bei der Arthrose um eine chronische Erkrankung handelt, die zu erheblichen Einbußen der Bewegungsmöglichkeiten führt.

Vorbeugung

Um einem Meniskusriss frühzeitig vorzubeugen, ist es in erster Hinsicht wichtig, das Kniegelenk vor der Arthrose zu schützen. Auf diese Weise wird der Verschleiß erst spät im Leben oder gar nicht zum Thema und die Menisken bleiben lange belastbar.

Wichtig sind beispielsweise gute Schuhe bei Sportarten oder Tätigkeiten, die das Gelenk stark beanspruchen. Gefährliche Sportarten mit extremem Verletzungsrisiko (z.B. Fußball) für das Knie sollten am besten gar nicht praktiziert werden - wenn doch, ist der richtige Schutz wichtig. Wenn ein höherer Verschleiß bekannt ist, sollten stärkere, riskante Belastungen nach Möglichkeit ganz vermieden werden.

Nachsorge

Der Heilungsprozess beim Meniskusriss ist langwierig und mitunter komplex, daher konzentriert sich die Nachsorge auf einen positiven Umgang mit der Verletzung. Die körperliche Einschränkung kann Betroffenen sehr zu schaffen machen, darum ist es wichtig, die Situation anzunehmen und eine positive Grundhaltung anzunehmen. Damit wird der Genesungsprozess mitunter angeregt und die Lebensqualität trotz der erschwerten Umstände aufrechterhalten.

Der Meniskusriss verringert die Lebensqualität erheblich und es kann zu vielen Einschränkungen im Alltag kommen, die von Betroffenen berücksichtigt werden müssen. Weitere Beschwerden treten in der Regel dann auf, wenn der Körper trotz des Meniskusrisses weiterhin schwer belastet wird, daher sollten körperliche Aktivitäten nur sehr behutsam und in Absprache mit dem behandelnden Arzt aufgenommen werden.

Das können Sie selbst tun

Im Alltag sollten lebenslang die Bewegungen kontrolliert und gut reflektiert werden. Korrekte Bewegungsabläufe können den Verschleiß der Gelenke möglichst lange zurückhalten. Sind Knorpel und Gelenke bereits beschädigt, besteht die Möglichkeit, dass bereits eine nicht optimal ausgeführte Bewegung zu einem Meniskusriss führt. Das Tragen von gesundem Schuhwerk ist in allen Altersklassen empfehlenswert, um keine falschen Belastungen oder Überbeanspruchungen auszulösen. Damit unnötiger Verschleiß der Knochen insgesamt minimiert wird, sollte auf ein Eigengewicht im Normalbereich geachtet werden. Übergewicht erhöht die Wahrscheinlichkeit von Gelenkschäden und damit auch die Funktionstätigkeit der Menisken immens.

Da der Meniskusriss nicht ohne einen ärztlichen Eingriff selbständig ausheilt, sollte der Betroffene bei Beschwerden schnellstmöglich die Zusammenarbeit mit einem Mediziner in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Diagnose verringert die Größe des Risses und hat Auswirkungen auf die weitere Gesundheit. Während des Heilungsprozesses ist die Mitarbeit des Patienten hilfreich. Den ärztlichen Ratschlägen ist Folge zu leisten, um keine dauerhaften Beschwerden auszulösen. In den ersten Tagen nach dem Eingriff sollte Ruhe bewahrt werden und das betroffene Knie ist nahezu vollständig zu entlasten. Anschließend wird der Heilungsprozess durch krankengymnastische Übungen begleitet, die der Betroffene eigenverantwortlich im Alltag begleiten kann. Sportliche Aktivitäten sollten erst nach dem Abschluss des Heilungsprozesses stattfinden, um keinen Rückfall zu erleiden.

Quellen

  • Breusch, S., Clarius, M., Mau, H., Sabo, D. (Hrsg.): Klinikleitfaden Orthopädie, Unfallchirurgie. Urban & Fischer, München 2013
  • Niethard, F., Pfeil, J., Biberthaler, P.: Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2014
  • Wülker, N., Kluba, T., Roetman, B., Rudert, M.: Taschenlehrbuch Orthopädie und Unfallchirurgie. Thieme, Stuttgart 2015

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