Massagegerät

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 19. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Massagegeräte dienen Privatanwendern als Wellness-Geräte und können Entspannung herbeiführen. Neben mechanischen Geräten gibt es elektromechanische Geräte, die teils Sensoren enthalten. Um eine physisch gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen, wird statt auf Geräte aber meist auf einen Masseur zurückgegriffen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Massagegerät?

Mit Massagegeräten kommen Anwender in den Genuss einer Massage ohne tatsächlichen Masseur. Massagegeräte gibt es mittlerweile für unterschiedliche Regionen des Körpers.

Mit Massagegeräten kommen Anwender in den Genuss einer Massage ohne tatsächlichen Masseur. Massagegeräte gibt es mittlerweile für unterschiedliche Regionen des Körpers. Neben Geräten für den Kopf und für die Füße gibt es zum Beispiel Geräte zur Ganzkörpermassage. Meist handelt es sich dabei um Liegen, Sessel oder Kissen und Betten.

Entweder sind Massagegeräte mechanisch oder elektromechanisch aufgebaut. Je nach Ausführung sind die Geräte zur Durchführung von Druckmassagen, Klopfmassagen oder Knetmassagen in der Lage. In der Regel sind Massagegeräte für den privaten Bereich vorgesehen. Speziell Massagestühle finden sich aber nichtsdestotrotz auch gerne in Massagestudios oder in öffentlichen Einrichtungen, wo per Münzeinwurf für die Massage bezahlt wird.

Das erwünschte Ziel der Massage ist in der Regel die Entspannung, die unter Umständen mit schmerzlindernden und durchblutungsfördernden Effekten einhergehen kann.

Formen, Arten & Typen

Ein Hauptunterschied von einzelnen Massagegeräten ist die Betriebsform. Mechanisch betriebene Geräte werden manuell bedient. Vor allem mechanische Fußmassagegeräte sind dabei verbreitet. Diese mechanischen Varianten sind in der Regel mit Rollen oder Walzen aus Holz ausgestattet. Auch viele Geräte zur Kopfmassage sind als mechanische Ausführungen konzipiert. Von einem Haltegriff gehen dabei gebogene Drähte ab. Meist werden solche Geräte als Kopfkrauler bezeichnet.

Die elektromechanischen Massagegeräte werden anders als die mechanischen mit Strom betrieben und sind normalerweise weitestgehend automatisiert. Dadurch muss der Bediener zur Nutzung nur wenig Aufwand betreiben. Durch einen bloßen Knopfdruck werden die Massageköpfe oder die Vibratoren in elektromechanischen Geräten automatisch bewegt und der Bediener kann sich während der Massage entspannt zurücklehnen, da ihm manuelle Arbeit gänzlich erspart bleibt.

Teilweise ist bei bestimmten Massagegeräten von medizinischen Geräten die Rede. Diese Bezeichnung sagt allerdings wenig über die Qualität oder gar die gesundheitsfördernde Wirkung der Massagen aus.

Aufbau & Funktionsweise

Elektromechanisch betriebene Massagegeräte wie die meisten Massagestühle, Massagematten oder Massagekissen sind in aller Regel mit mehreren rotierenden Massageköpfen ausgestattet. In den meisten Modellen lässt sich die Rotationsrichtung und die Frequenz der Drehbewegung vor der Massageeinheit gestuft oder stufenlos verstellen.

Massagekissen sind meist entweder als Sitzkissen oder als Nackenkissen aufgebaut und weisen eine ergonomische Form auf. In Massagestühlen pumpen sich per Knopfdruck manchmal auch einzelne Luftkissen auf und entleeren sich wieder. Zum Teil werden so Luftströme erzeugt, um die Massagewirkung zu erzielen.

In den meisten Fällen lassen sich elektromechanisch betriebene Massagegeräte mit einer Fernbedienung steuern. Das lässt oft sogar während der Massage eine Veränderung der Intensität oder der massierten Körperstelle zu.

Manche modernen Massagestühle sind wiederum mit integrierten Sensoren ausgestattet, die vor der Massage den Körper des Anwenders scannen. Nach diesem analysierenden Scan stimmen die Geräte ihr Massageprogramm auf die Scannergebnisse ab. In wieder anderen Fällen kann der Benutzer lediglich aus voreingestellten Massageprogrammen wählen.

Rein mechanische Massagegeräte unterscheiden sich von elektromechanischen Geräten insofern, als dass sie vom Bediener selbst eine Aktion fordern. Die bekanntesten mechanischen Geräte sind die zur Fußmassage. Meist tragen diese Geräte mehr als zehn Walzen aus Noppenholz. Der Massageeffekt stellt sich ein, indem der Bediener die Füße auf die Walzen stellt und die Beine vor oder zurück bewegt. Der Anwender selbst entscheidet dabei über die Intensität der Massage, indem er mehr oder weniger Druck mit den Füßen ausübt.


Medizinischer & gesundheitlicher Nutzen

Massagegeräte sind eher Wellness-Geräte als medizinische Geräte. Nichtsdestotrotz können sie gesundheitlichen Nutzen erfüllen, denn Massagen wirken entspannend und können die Muskeln lockern oder das Nervensystem anregen. Vibrationsmassagen werden zum Beispiel manchmal für Patienten mit Erkrankungen des zentralen Nervensystems angeordnet, da die Nervenleitfähigkeit über die Vibrationen verbessert werden kann. Speziell wenn Vorschädigungen des Nervensystems vorliegen, muss die Nutzung allerdings mit einem Arzt abgesprochen werden.

Speziell elektromechanische Massagegeräte für den Nackenbereich sind mit Vorsicht zu genießen. Im Nacken verlaufen die pyramidalen und extrapyramidalen Bahnen, die für die Motorik eine wichtige Rolle spielen. Zu heftige oder nicht fachmännische Massagen an dieser Stelle können Schäden verursachen. Daher wird gerade für den Bereich der Wirbelsäule eher eine Massage bei einem professionellen Masseur verschrieben, als zum Gebrauch von automatisierten und elektrisch betriebenen Geräten zu raten.

Rein mechanische Massagegeräte für die Fußsohlen sollen die Reflexzonen stimulieren können. Der gesundheitliche Nutzen dieser Stimulation ist allerdings umstritten. Genauso umstritten ist die Aussage, dass Massagegeräte eine Endorphinausschüttung und damit ein allgemeines Wohlbefinden bewirken können. Dieses Empfinden hängt stark von der Qualität des Gerätes und den Vorlieben des Nutzers ab.

Eine durchblutungsfördernde Wirkung hat sich für die Nutzung bestimmter Massagegeräte dafür bis zu einem gewissen Grad bestätigt. Die angeregte Durchblutung erleichtert vermutlich auch die Muskelentspannung, was bei Beschwerden wie Muskelkrämpfen durchaus schmerzlindernde Effekte haben kann.

Im Allgemeinen wird die Anwendung von Massagegeräten und sogar medizinischen Massagegeräten im privaten Bereich aber nur dann empfohlen, wenn lediglich leichte und unspezifische Muskelbeschwerden vorliegen. Bei allen anderen Beschwerden und gar Erkrankungen wird vor dem Einsatz etwaiger Geräte in aller Regel der Rat und die Diagnose eines Physiotherapeuten herangezogen.

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