Körpertemperatur

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 7. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Körpertemperatur wird die Temperatur des menschlichen oder tierischen Körpers bezeichnet. Je nach Art und Gattung kann die Körpertemperatur, die als die normale angesehen wird, schwanken. Beim Menschen liegt die Körpertemperatur durchschnittlich bei 37 Grad Celsius.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Körpertemperatur?

Als Körpertemperatur wird die Temperatur des menschlichen oder tierischen Körpers bezeichnet. Beim Menschen liegt die Körpertemperatur durchschnittlich bei 37 Grad Celsius.

Unter der Körpertemperatur verstehen Medizin und Forschung die Temperatur, die ein menschlicher oder tierischer Körper vorweist. Diese Temperatur unterscheidet sich je nach Art und Gattung. Vögel weisen mit einer durchschnittlichen Körpertemperatur von 40 Grad Celsius eine der höchsten normalen Körpertemperaturen vor, während der Mensch zu den Gattungen der Säugetiere gehört, die die niedrigste durchschnittliche Kerntemperatur vorweisen. Allerdings ist die gewöhnliche Körpertemperatur auch innerhalb einer Art stets unterschiedlich hoch und unterliegt verschiedensten Schwankungen.

Darüber hinaus schwankt die gemessene Temperatur, je nachdem, an welcher Stelle des Körpers sie gemessen wird. Beim Menschen liegt diese Kerntemperatur, also die Temperatur im Inneren des Körpers, normalerweise zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius.

Dabei ist die durchschnittliche Körpertemperatur des Menschen am Morgen am niedrigsten und am frühen Abend (etwa gegen 18 Uhr) am höchsten.

Darüber hinaus wirkt aber nicht nur die Messstelle auf die ermittelte Temperatur ein, sondern auch verschiedene äußere Faktoren. Temperaturschwankungen können durch die Umgebungstemperatur, durch die Tageszeit und durch körperliche Aktivitäten beeinflusst werden.

Neben der Körperkerntemperatur gibt es zudem noch die sogenannte Oberflächentemperatur des Körpers, die in der Regel und je nach Körperbereich beim Menschen zwischen 28 und 33 Grad Celsius liegt.

Funktion & Aufgabe

Zum leichteren Verständnis könnte die Körpertemperatur auch als die Betriebstemperatur des Körpers bezeichnet werden. Denn in der Regel können die lebenswichtigen Stoffwechselprozesse des Organismus nur dann reibungslos ablaufen, wenn eine bestimmte Temperatur im Körperkern vorliegt. Ein zu niedriger Wert ist dabei oft ebenso schädlich für eine reibungslose Funktion des Körpers wie eine zu hohe Temperatur.

Zwar unterliegt die Körpertemperatur stets unterschiedlichen Faktoren und schwankt auch von Mensch zu Mensch minimal bis stark, durchschnittlich beträgt die menschliche Körpertemperatur im gesunden Zustand allerdings etwa 37 Grad Celsius (abgekürzt 37°C). Die erwähnte Oberflächentemperatur ist nur in wenigen medizinischen Fällen von Belang.

In den meisten Fällen ist von der Kerntemperatur des Menschen oder des Tieres die Rede (also von der Temperatur im Inneren des Körpers) wenn von der Körpertemperatur gesprochen wird. Denn sie ist es, die auf die lebenswichtigen Prozesse im Körper Einfluss hat.

Sie schwankt bei jedem Menschen über den gesamten Tag hinweg und wird durch körperliche Aktivitäten, die Jahreszeit, durch Stress und auch durch Medikamente und bestimmte Lebensmittel (etwa koffeinhaltige Getränke) beeinflusst.

Darüber hinaus wirkt auch der Hormonspiegel auf die Körperkerntemperatur ein, wie es beispielsweise bei Frauen während des Eisprungs der Fall ist – in dieser Zeit ist die Körpertemperatur der Frau durchschnittlich meistens um ein halbes Grad Celsius höher, als sie es während des restlichen Zyklus ist.


Krankheiten & Beschwerden

Bei einer zu niedrigen Körpertemperatur kann der Organismus eben sowenig fehlerfrei arbeiten wie bei einer zu hohen Temperatur. In beiden Fällen werden verschiedene lebenswichtige Stoffe zerstört.

Ein häufiger und bekannter Grund für einen Anstieg der Kerntemperatur des Körpers ist Fieber. Als Fieber werden Körpertemperaturen bezeichnet, die über 38 Grad Celsius hinausgehen. Hierbei handelt es sich um eine Abwehrreaktion des Körpers, mit der er lebende Mikroorganismen oder fremde Stoffe im eigenen Organismus bekämpft.

Fieber wird in den Stufen leichtes Fieber (38 bis 38,5°C), Fieber (38,6 bis 39°C), hohes Fieber (39,1 bis 39,9°C) und sehr hohes Fieber (40 bis 42°C) gestaffelt. Häufige Auslöser von Fieber sind beim Menschen wie bei Tieren Entzündungen, Tumore und Traumata. Ein starker Anstieg der Körpertemperatur kann jedoch ebenso eine Begleiterscheinung von anderen Erkrankungen sein. Eine bekannte Krankheit, die Untertemperaturen verursacht ist hingegen eine Schilddrüsenunterfunktion.

Bei hohen Temperaturen, die eine Körpertemperatur von 40 Grad Celsius über längere Zeit hinweg übersteigen, werden die körpereigenen Eiweiße strukturell verändert. Dieser Vorgang wird in der Medizin als Denaturierung bezeichnet und er kostet die Eiweiße ihre Funktion. Infolgedessen kann eine erhöhte Körpertemperatur zu Organ- und Gewebeschäden führen.

Eine Körperkerntemperatur, die 42 Grad Celsius übersteigt, verursacht einen Kreislaufzusammenbruch und gilt als lebensbedrohlich. Deshalb sollte es umgehend im Krankenhaus behandelt werden. Eine Körpertemperatur, die 44 Grad Celsius übersteigt, kann zum Tod führen.

Fällt die Körpertemperatur unter die Normaltemperatur, wird der Sauerstoffverbrauch vom Körper gedrosselt. Darunter leiden auch verschiedenste, lebenswichtige Stoffwechselvorgänge des Organismus. Eine sogenannte Untertemperatur kann ebenso durch Krankheiten, aber vor allem durch starke Kälteeinwirkungen von außen verursacht werden.

Häufige Beispiele für Ursachen einer Untertemperatur sind ein zu langer Aufenthalt in einem zu kalten Gewässer. Ab einer Körpertemperatur, die unter 27 Grad Celsius sinkt, spricht die Medizin von einer lebensbedrohlichen Unterkühlung, da hier der Puls und die Atmung gedrosselt werden und es zum Atem- oder Herz-Kreislauf-Stillstand kommen kann. Sinkt die Körpertemperatur unter 20 Grad Celsius, führt dies zum Tod.

Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Grillparzer, M.: Körperwissen. Gräfe und Unzer, München 2007
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016

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