Kreuzkümmel

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Kreuzkümmel, auch Kumin oder Weißer Kümmel genannt, ist ein Gewächs aus der Familie der Doldenblütler. Die getrockneten Früchte der Pflanze werden in der Küche und in der Medizin genutzt.

Vorkommen & Anbau des Kreuzkümmels

Beim Kreuzkümmel handelt es sich um eine einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Die Pflanze ähnelt in ihrem Aussehen dem gemeinen Kümmel.
Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten und dem Niltal. Heute wird die Pflanze auf großen Anbauflächen in Sri Lanka, Indien, dem Iran, der Türkei, in Südrussland, Pakistan, China und Lateinamerika kultiviert.

Beim Kreuzkümmel handelt es sich um eine einjährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler. Die Pflanze ähnelt in ihrem Aussehen dem gemeinen Kümmel. Sie wird etwa dreißig bis vierzig Zentimeter hoch und bildet bis zu zehn Zentimeter lange Blätter aus. Diese besitzen, genau wie die Blätter des Fenchels, an ihrer Basis Blattscheiden und sind zwei- bis dreifingerig geteilt. Die Stängel sind nicht sehr hart, sodass der Pflanze die Stabilität für den aufrechten Wuchs fehlt. Sie wächst deshalb eher kriechend.

Die Blüten des Kreuzkümmels sind weiß bis rötlich gefärbt und stehen in vierstrahligen Dolden. Diese sind bis zu 2,5 cm breit und wachsen endständig. Die Blütezeit des Kreuzkümmels beginnt im Juni. In den kleinen Blüten entwickeln sich etwa vierzig Tage nach der Blüte die fünf Millimeter langen Samen. Sie sind eilänglich und von graugrüner Farbe. Zur Fruchtreife werden sie blasser und teilen sich in zwei Hälften. Die Hälften trennen sich aber nicht komplett, sondern bleiben durch einen Samenträger verbunden. So entsteht eine Spaltfrucht.

Wirkung & Anwendung

Hauptinhaltsstoffe der Kreuzkümmelfrüchte sind ätherische Öle, fette Öle, Harze und Eiweiße. Insbesondere die ätherischen Öle des Kreuzkümmels wirken sich auf den Magen-Darm-Trakt aus. Sie wirken verdauungsfördernd, appetitanregend, entblähend, entkrampfend und schmerzstillend. Auch eine antientzündliche und antibakterielle Wirkung wird den kleinen Früchten nachgesagt.

Die Kreuzkümmelsamen lassen sich als Tee, Tinktur, Kräuterwein oder Pulver medizinisch verwenden. Für einen Kreuzkümmel-Tee übergießt man ein bis zwei Teelöffel leicht zerstoßene Kreuzkümmelsamen mit 250 ml kochendem Wasser. Der Tee sollte zehn Minuten ziehen. Alternativ kann man die Samen auch sanft abkochen. Dafür wird ein Teelöffel der Samen mit 250 ml kaltem Wasser angesetzt. Das Wasser sollte langsam aufkochen und dann ein paar Minuten mit den Samen ziehen. Anschließend kann der Tee abgeseiht werden. Von diesem Kreuzkümmeltee kann man ein bis drei Tassen täglich trinken.

Anwendungsgebiete für den Tee sind Appetitlosigkeit, Darmkrämpfe, Gallenbeschwerden, Koliken, Magenkrämpfe, Reizmagen oder Völlegefühl. Insbesondere bei Beschwerden des Magen-Darm-Trakts empfiehlt es sich eine Teemischung aus Kreuzkümmelsamen, Fenchelsamen und Anissamen herzustellen. Spätestens nach sechs Wochen Daueranwendung sollte eine dreiwöchige Pause eingelegt werden. Anschließend kann der Tee wieder sechs Wochen lang getrunken werden.

Durch die Pause werden unerwünschte Nebenwirkungen und ein Gewöhnungseffekt verhindert. Zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden eignet sich auch eine Kreuzkümmel-Tinktur. Dafür werden die Samen in einem verschließbaren Glas mit einem klaren Schnaps übergossen. Die Mischung sollte dann zwei Wochen verschlossen ziehen. Anschließend kann die Tinktur abgeseiht und in eine dunkle Flasche gefüllt werden. Je nach Beschwerde ist eine tägliche Einnahme von zehn bis fünfzig Tropfen zu empfehlen.

Zur Verdauungsförderung und bei Fettverdauungsstörungen kann Kreuzkümmelwein verwendet werden. Dafür werden 100 Gramm Kreuzkümmelsamen mit einem Liter Weißwein vermischt. Diese Mischung wird aufgekocht, gefiltert und in eine Flasche gefüllt. Bei Bedarf sollte dann ein kleines Glas davon getrunken werden. Wer möchte, kann die Samen auch einfach pur kauen. Diese Anwendung kann nicht nur bei Magen- oder Darmbeschwerden hilfreich sein, sondern hilft auch gegen Mundgeruch.

Das ätherische Öl des Kreuzkümmels zeigt aber nicht nur bei den Verdauungsorganen eine positive Wirkung. Es wirkt auch erfrischend und belebend. Dies kann man sich mit einem Vollbad zunutze machen. Dafür einfach einen Liter starken Kreuzkümmeltee in ein Vollbad geben. Das vitalisierende Bad erfrischt und vertreibt die Müdigkeit.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Der Kreuzkümmel wird schon seit Jahrtausenden als Heil- und Gewürzpflanze geschätzt. So fanden sich im heutigen Syrien drei- bis viertausend Jahre alte Küchenreste mit Kreuzkümmel. Auch im alten Ägypten wurde der Kreuzkümmel schon zweitausend Jahre vor Christus in der Küche verwendet. Im alten Rom war der Kreuzkümmel ebenfalls eine bekannte und beliebte Gewürz- und Heilpflanze. In der tibetischen Medizin gehört die Pflanze auch heute noch zu den wichtigsten Heilmitteln. Auch hier wird die Pflanze vor allem bei Magenbeschwerden eingesetzt.

In vielen Teilen der Welt wird der Kreuzkümmel aber mehr als Gewürz- denn als Heilpflanze genutzt. Er spielt als Gewürz dank seines intensiven und unverwechselbaren Geschmacks vor allem in der nordafrikanischen, türkischen, griechischen, iranischen, indischen und mexikanischen Küche eine Rolle. Aber auch in den Niederlanden werden die Samen gerne kulinarisch genutzt. Kreuzkümmelkäse ist hier eine bekannte Spezialität. Kreuzkümmel ist zudem Bestandteil der bekannten Gewürzmischung Garam masala und Teil des Currypulvers.

Auch in Gewürzmischungen für Chili con Carne ist er enthalten. Der Kreuzkümmel findet sich heute auch in immer mehr deutschen Küchen. Als Heilpflanze hat der Kreuzkümmel sich hier bisher nicht richtig durchsetzen können. Das liegt vielleicht auch daran, dass die Heilwirkung von Kreuzkümmel bis heute weder von der Kommission E des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte noch durch den europäischen Dachverband der nationalen Gesellschaften für Phytotherapie (ESCOP) bestätigt wurde.

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