Coffein

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 9. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Coffein, Koffein oder Tein ist ein Xanthin-Alkaloid mit stimulierender, psychoaktiver Wirkung. Coffein wirkt beim Menschen anregend. Das in Reinform weiße, geruchlose Pulver wurde 1820 zum ersten Mal aus Kaffeebohnen extrahiert und hat einen bitteren Geschmack. Coffein kommt in der Natur in verschiedenen Gewächsen und dort in unterschiedlichen Pflanzenteilen vor. Es hat die Wirkung eines natürlichen Pestizids, da es bestimmte Schädlinge, die die Pflanze anfressen, lähmt oder sogar tötet. Coffein kommt in bestimmten Nahrungs- und Genussmitteln vor, wie Kaffee, Tee, Guarana, Maté oder Kakao. Pures Coffein kann für die weitere Anwendung aus Pflanzen extrahiert oder synthetisch hergestellt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Coffein?

Coffein kommt in bestimmten Nahrungs- und Genussmitteln vor, wie Kaffee, Tee, Guarana, Maté oder Kakao. Pures Coffein kann für die weitere Anwendung aus Pflanzen extrahiert oder synthetisch hergestellt werden.

Coffein, ein Alkaloid der Xanthin-Familie, ist die weltweit am häufigsten konsumierte psychoaktive Substanz. Es findet sich in Kaffeebohnen, Teeblättern, Kakaobohnen, Colanüssen und in mehreren anderen natürlichen Quellen. Coffein ist bekannt für seine stimulierenden Effekte auf das zentrale Nervensystem, die eine vorübergehende Verringerung der Müdigkeit und eine Erhöhung der Wachsamkeit bewirken.

Geschichte und Herkunft

Die Entdeckung und Nutzung von coffeinhaltigen Pflanzen geht Tausende von Jahren zurück. Legenden zufolge wurde Kaffee erstmals in Äthiopien entdeckt, wo ein Hirte bemerkte, dass seine Ziegen nach dem Verzehr der Kaffeebohnen auffallend lebhaft wurden. Tee hat seine Wurzeln in China, wo er seit Jahrtausenden als medizinisches Getränk verwendet wird. Im Laufe der Zeit verbreiteten sich diese Getränke über den Globus und wurden zu einem festen Bestandteil vieler Kulturen.

Konsum und Kultur

Coffein wird weltweit in verschiedenen Formen konsumiert, am beliebtesten in Form von Kaffee und Tee. In vielen Kulturen spielen diese Getränke eine zentrale Rolle in sozialen Zusammenkünften und Zeremonien. Neben den traditionellen Quellen hat die moderne Industrie eine Vielzahl von coffeinhaltigen Produkten hervorgebracht, darunter Energydrinks, Cola-Getränke und sogar Nahrungsergänzungsmittel.

Medizinische Wirkung & Anwendung

Coffein ist vermutlich die am häufigsten konsumierte, psychoaktive Substanz weltweit. Es wirkt stimulierend auf den Stoffwechsel und das zentrales Nervensystem. Seine Wirkung im Körper ist komplex und führt zu erhöhter Wachsamkeit, Konzentration, Körperkoordination und Munterkeit. Zudem wird die Stimmung aufgehellt.

Coffein aus Getränken wird nach 45 Minuten absorbiert mit einem Konzentrationshöhepunkt im Blut nach einer Stunde. Daneben kann Coffein als Tablette oder Zäpfchen eingenommen werden. Bei gesunden Erwachsenen und ohne weitere Medikamente ist nach circa fünf Stunden die Hälfte des Coffeins durch die Leber wieder abgebaut worden.

Coffein überwindet die Blut-Hirn-Schranke ohne Mühe und wirkt daher direkt auf Gehirn und Nervensystem. In moderater Dosis, zum Beispiel zwei Tassen Kaffee täglich, hat Coffein einige positive Effekte auf den Körper.

So belegt eine Studie aus 2010, dass Schichtarbeiter, die Coffein konsumieren, weniger Fehler machen und weniger Verletzungen erleiden. Bei Neugeborenen wird Coffein gegen Apnoe, Lungenbeschwerden und unregelmäßigen Herzschlag eingesetzt. Coffein wirkt entspannend auf die Analmuskulatur und erleichtert so den Stuhlgang, sollte bei Inkontinenz aber gemieden werden.

Da Coffein im Laborversuch Haarfollikel reaktiviert, gibt es inzwischen Haarwuchs-Shampoos mit Coffein. Zumindest die Absorption des Coffeins aus Shampoo ist nachgewiesen. Ob tatsächlich der natürliche Haarwuchs stärker wird, ist bislang unbelegt. Coffein verstärkt auch die Wirkung bestimmter Schmerzmittel und ist daher Bestandteil einiger Schmerztabletten sowie Antihistamin-Präparaten, wo es die leidige Begleiterscheinung Müdigkeit reduziert.

Außerdem wurde beobachtet, dass Coffein bei Risikogruppen eine leberschützende Wirkung hat. Der zugrundeliegende Mechanismus ist allerdings noch nicht erforscht.

Ein dauerhafter, exzessiver Coffein-Konsum kann unangenehme Folgen wie Nervosität, Muskelzittern, Angststörungen oder Schlaflosigkeit, haben und zur Abhängigkeit führen. Die tödliche Dosis Coffein liegt bei Ratten bei circa 200 mg pro Kilogramm Körpergewicht.


Wirkmechanismus

Coffein wirkt, indem es die Adenosinrezeptoren im Gehirn blockiert. Adenosin ist ein Neurotransmitter, der eine beruhigende Wirkung hat und zur Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus beiträgt. Indem Coffein die Adenosinrezeptoren blockiert, verhindert es die sedierende Wirkung von Adenosin, was zu einer erhöhten Wachsamkeit und Konzentration führt.

Gesundheitliche Auswirkungen

Die Auswirkungen von Coffein auf die Gesundheit sind vielfältig und können sowohl positiv als auch negativ sein. In moderaten Mengen konsumiert, kann Coffein die kognitive Funktion verbessern, die Reaktionszeit verkürzen und die körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Es wurde auch gezeigt, dass Coffein das Risiko bestimmter Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Alzheimer und Parkinson senken kann.

Andererseits kann übermäßiger Coffeinkonsum zu Schlafstörungen, Angstzuständen, Herzklopfen und in extremen Fällen zu einer Coffeinvergiftung führen. Die Empfindlichkeit gegenüber Coffein variiert stark zwischen den Individuen, wobei einige Personen bereits bei geringen Mengen Nebenwirkungen erfahren.

Bedeutung für Sport & Training

Coffein findet auch im Sport Anwendung, nachdem zahlreiche Studien eine ausdauerfördernde Wirkung der Substanz nachgewiesen haben. Die Universität Illinois konnte zudem eine leicht schmerzlindernde Wirkung von Coffein zeigen.

Dabei spielt die Darreichungsform der Substanz keine Rolle. Eingesetzt werden Mengen von drei bis sechs Milligramm Coffein pro Kilogramm Körpergewicht. Bei höheren Mengen wird keine weitere Steigerung der Leistung mehr erreicht. Wer Coffein gezielt bei Training oder Wettkampf verwenden will, sollte einige Tage vorher auf Coffein verzichten, da der Körper sich an den Effekt der Stimulans gewöhnt.

Doch gibt es auch Aussagen, dass Coffein die sportliche Leistung nicht verbessert, sondern sogar hemmt. Eine Studie der Universitätsklinik Zürich deutet auf niedrigeren Blutfluss durch das Herz hin, wenn Coffein beim Ausdauersport eingenommen wird und rät Menschen mit Herz-Kreislaufproblemen vom Einsatz von Coffein beim Sport ab.

Fazit

Coffein ist mehr als nur ein Wachmacher; es ist ein kulturelles Phänomen, das die Menschheit seit Jahrhunderten begleitet. Während es viele Vorteile bietet, ist es wichtig, den Konsum zu moderieren, um die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit zu minimieren. Wie bei allem gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Ein ausgewogener Umgang mit Coffein kann dazu beitragen, seine positiven Aspekte zu genießen, ohne die Risiken zu übersehen.

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