Holunder
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Holunder oder Holler ist eine strauchartige Pflanze und gehört zur Familie der Moschuskrautgewächse. Weltweit sind 40 Arten bekannt, drei davon sind in Mitteleuropa zuhause.
Vorkommen & Anbau von Holunder
Der Schwarze Holunder ist dabei der am weitesten verbreitete, er gehört zu den häufigsten Straucharten der europäischen Flora und wird bis zu 11 m hoch.
Holunder bildet im Frühling fädrige Blätter und von Mitte Mai bis Anfang Juli schirmförmige rispenartige Blüten, die weißlich bis zartgelb gefärbt sind und einen frischen fruchtigen und zart-süßen Honigduft verströmen. Die Früchte des Holunders sind beerenähnlich, gehören aber zu den Steinfrüchten. In der Reifezeit im Spätsommer färben sie sich schwarz, blau oder rot.
Volkstümliche Namen für den Holunder sind auch Hollerbusch oder Holderstrauch. Bei den Germanen wurde der Holunder in Sagen und Mythen mit der Unterweltgöttin Frau Holle in Verbindung gebracht. Vermutlich war der Strauch schon in der Steinzeit als nahrungsspendend bekannt.
Wirkung & Anwendung
Auch der Alterungsprozess der Zellen, sowohl bei der Pflanze selbst, als auch im menschlichen Körper, soll durch das im Holunder enthaltene Anthocyan verlangsamt werden. Die Blüten werden getrocknet für Tees verwendet, in Drogerien und Apotheken kann diese Substanz aus Holunder als flores sambuci gekauft werden. Aus den Samen wird Holunderöl hergestellt, das als Grundstoff für Kosmetikartikel und Arzneidrogen Verwendung findet.
Der violette Farbstoff Sambocyanin kommt vorwiegend in den Beerenschalen beim Schwarzen Holunder vor und galt früher als wichtige Substanz zum Färben. Mit ihm wurden früher Haare behandelt, Leder bekam durch Holunder eine typischen Farbe, und Rotwein erhielt durch diesen Extrakt aus Holunder sein tiefes Rot. Als natürlichen Farbstoff findet man den Wirkstoff aus den Beeren des Holunders in verschiedenen Lebensmitteln. Süßigkeiten und Früchtejoghurt erhalten appetitliche Färbungen, selbst Textilien werden mittlerweile wieder mit dieser alten Pflanzenfarbe behandelt.
Limonade und Sekt aus Holunder sind sehr beliebt und sorgen für die typische fruchtige Süße, die der Holunder auch mit seinen Blüten verströmt. Gelee, Mus oder Saft aus den Beeren sollte allerdings immer lange genug gekocht werden, da sie in rohem Zustand schwach giftig sind.
Bedeutung für die Gesundheit
Seine schweißtreibende und entzündungshemmende Wirkung ist schon seit Jahrhunderten bekannt, und auch schmerzlindernde Eigenschaften werden dem Holunder zugeschrieben. Ein weiterer Effekt, der den Beeren und dem Tee aus den Blüten nachgesagt wird, ist die Wirkung auf den Magen-Darm-Trakt. Tee aus den getrockneten Blüten soll bei Magenbeschwerden helfen, außerdem hat Holunder ind ieser Form auch eine leicht abführende Wirkung.
Auch Rheuma und Gicht sollen durch Holunder gelindert werden. Ein Tee kann auch helfen, Ischias und Neuralgien wirksam zu behandeln. Bei Hautkrankheiten wird die äußere Anwendung von einem Absud empfohlen. Selbst gegen Krebs soll er vorbeugend wirken, und auch als präventive Maßnahme gegen Herzinfarkt wird Holunder in der Volksmedizin empfohlen.