Heterosexualität

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 12. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Anfang des 18. Jahrhunderts wurde der Begriff Heterosexualität von Karl Maria Kertbeny geprägt. Er setzt sich zusammen aus dem griechischen “heteros“ und dem lateinischen “sexus“ und erklärt so die Wortbildung aus den Teilen „der Andere, das Ungleiche“ in Verbindung mit dem männlichen und weiblichen Geschlecht. So entstand auch die Definition der Homosexualität, die die sexuelle Zuneigung und Liebe gleichgeschlechtlicher Partner beschreibt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Heterosexualität?

Heterosexualität ist die Bezeichnung für eine sexuelle Neigung, bei der ausschließlich ein sexuelles Verlangen für Personen des jeweils anderen Geschlechts empfunden wird. Bei heterosexuellen Beziehungen handelt es sich also um Akte oder Verbindungen zwischen Mann und Frau. Die Form des Geschlechtsaktes ist nicht an Lebensformen gebunden, so dass auch flüchtige Bekanntschaften wie „One-Night-Stands“ dazugehören. Heterosexualität schließt nicht aus, dass auch andere sexuelle Praktiken und Formen gelebt werden können.

Die Bezeichnung Heterosexualität ist in der Begrifflichkeit nicht ausschließlich für eine Paarbeziehung definiert, sondern dient der Abgrenzung der Geschlechter der Beteiligten innerhalb eines Aktes. Das Adjektiv homosexuell wird entsprechend für den Geschlechtsakt zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau verwendet.

Funktion & Aufgabe

Die evolutionäre Entwicklung hat sich mit der Heterosexualität entgegen der anfangs dominanten asexuellen Fortpflanzung durchgesetzt. Dieser Wechsel fand bereits vor etwa 600 Millionen Jahren statt und hat den Vorteil, dass die unterschiedlichen Rassen in der Tier- und Menschenwelt sich gentechnisch besser durchmischen können. Im Rahmen der Fortpflanzung ist das ein großer Gewinn, denn Erbgut, dass evolutionsbiologisch weiter voneinander entfernt ist, bietet häufig gesünderes Potential, als in zu engen verwandtschaftlichen Strukturen.

Wenn gesunde, kraftvolle Nachfahren gezeugt werden sollen, ist bei engen Verwandtschaftsgraden (ersten und zweiten Grades) Vorsicht angebracht. Ist das Verwandtschaftsverhältnis zu eng, drohen Behinderungen und Fehlbildungen, die genetische Gründe haben und damit permanent sind. Die moderne Medizin kann im Vorfeld mit einer Chromosomenanalyse und anderen Verfahren oft Klarheit bringen.

Während homosexuelle Paare oft mit Beeinträchtigungen bis hin zu Schmähungen und Verfolgung rechnen müssen, können heterosexuelle Verbindungen überall auf der Welt immer auch einen rechtlichen Status erlangen. Das Eheversprechen setzt nur wenige Kriterien voraus, wie etwa ein Mindestalter, die Freiwilligkeit und der Ausschluss von Inzest.

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Länder auch für die sogenannten Homo-Ehen liberalisiert und ermöglichen die offizielle Eintragung einer Lebensgemeinschaft. Mit dem Status der Ehe ist die Lebensgemeinschaft jedoch nur annähernd vergleichbar.


Krankheiten & Beschwerden

Die Krankheiten, die durch Oral-, Anal- und Geschlechtsverkehr entstehen können, sind unterschiedlich. Allen voran sei HIV genannt, ein aggressives und bislang unheilbares Virus. Das HI-Virus gelangt durch den Austausch von Körperflüssigkeiten in den Sexualpartner, also durch Sperma, Blut, Vaginalsekret, aber auch Muttermilch und durch Liquor cerebrospinalis. Besonders empfindliche Schleimhäute, wie sie im Bereich der Vagina oder im Analbereich vorkommen, können mit verletzten Stellen und blutende Wunden als Einstieg des Virus in das Immunsystem dienen.

Neben schweren Viruserkrankungen können durch fehlende Körperhygiene auch viele andere Krankheiten übertragen werden. Scheidenpilze gehören für Frauen häufig dazu, ebenso wie Warzen, unangenehme Ausflüsse oder Infekte an den inneren Organen, wie der Gebärmutter.

Da die Geschlechtsorgane und die Ausscheidungsorgane nahe beieinanderliegen, sollte Hygiene im Intimbereich insbesondere vor der sexuellen Vereinigung, berücksichtig werden. Nur so wird vermieden, dass schädliche Bakterien übertragen werden. Denn das warme, feuchte Millieu bietet diesen ideale Bedingungen sich auszubreiten und einen Infekt hervorzurufen. Die Folge wäre dann eine schmerzhafte und unangenehme Erkrankung. Sehr bekannt und häufig ist die Gnonorrhoe, umgangssprachlich auch als „Tripper“ bezeichnet.

Bakterielle Erkrankungen sind sehr ernst zu nehmen, da sie im Zweifelsfall bis zur unumkehrbaren Unfruchtbarkeit führen. Auch benachbarte Organe, wie die Blase, werden bei diesen Krankheiten häufig in Mitleidenschaft gezogen. Bei Juckreizen, ersten Schmerzen oder anderen Symptomen im Unterleib ist ein Besuch beim Gynäkologen ratsam. Auch bei Männern äußern sich bakterielle Erkrankungen in einer Vielzahl von Krankheiten und Symptomen. Eine gereizte Vorhaut oder andere Symptome sollten deshalb nicht ignoriert werden, sondern von einem Urologen kontrolliert werden.

Quellen

  • Gesenhues, S., Zisché, R.H., Breetholt, A. (Hrsg.): Praxisleitfaden Allgemeinmedizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Kochen, M.M.: Duale Reihe. Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Thieme, Stuttgart 2012
  • Reuter, P.: Springer Lexikon Medizin. Springer, Berlin 2004

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