Hausmittel gegen Schlafstörungen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Weltweit leiden Millionen Menschen unter Schlafstörungen. Ein Mangel an Schlaf hat gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit und fördert zahlreiche Erkrankungen des Körpers und der Psyche. Schlafstörungen betreffen sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen.

Was hilft gegen Schlafstörungen?

Einen Lavendeltee trinken oder Lavendelöl auf die Schläfen geben, kann beim Einschlafen helfen.

Generell sollte bei länger anhaltenden Schlafstörungen ein Arzt aufgesucht werden, um ernste Erkrankungen auszuschließen. Die meisten Empfehlungen für einen gesunden Schlaf sind einfach umzusetzen. Hilfreich ist es, einige Stunden vor dem Schlafengehen auf koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola oder schwarzen Tee zu verzichten.

Dasselbe gilt für alkoholische Getränke. Sie ermöglichen zwar häufig ein zügiges Einschlafen, sorgen jedoch für ein umso schlechteres Durchschlafen. Positiv auf das Einschlafen wirkt sich dagegen ein Glas warme Milch (mit Honig) aus. Ein Rauchverzicht vor der Bettruhe ist ebenfalls ratsam. Zudem spielt die Ernährung eine wichtige Rolle für das Schlafverhalten. Wer abends noch Appetit hat, sollte etwas leicht Verdauliches zu sich nehmen. Besser ist es, wenn spät abends nichts mehr gegessen wird. Menschen mit Übergewicht sollten ihr Gewicht reduzieren. Ausreichend Bewegung tagsüber fördert die Schlafqualität.

Kurz vor dem Schlafengehen sollte kein Sport mehr betrieben werden, da dieser den Kreislauf anregt. Wird Mittagsschlaf gehalten, darf dieser nicht länger als 30 Minuten sein, um den natürlichen Schlafrhythmus nicht durcheinander zu bringen. Regelmäßige Schlafenszeiten, eine angemessene Matratze, die richtige Schlafzimmertemperatur (in der Regel nicht über 18 Grad Celsius) und ein dunkles und ruhiges Schlafzimmer optimieren die Schlafumgebung. Wer gestresst ist und viel grübelt, kann sich Entspannungstechniken vor dem Einschlafen aneignen, zum Beispiel Autogenes Training, Yogaübungen oder Meditation.

Wenn keine Müdigkeit vorhanden ist, sollte das Schlafengehen noch etwas verzögert werden. Es ist ratsamer, sich einer leichten Tätigkeit (Buch lesen, entspannende Musik hören) zu widmen, bis die Müdigkeit einsetzt. Hinderlich ist es hingegen, mit dem Gefühl, schlafen zu müssen im Bett zu liegen. Für Druck sorgt auch eine Uhr oder ein Wecker in Bettnähe. In sehr belastenden Lebenssituationen ist eine Psychotherapie empfehlenswert, um Ängste und Sorgen längerfristig besser abschalten zu können.

Schnelle Hilfe

Für akuten Schlafmangel gibt es einige Medikamente, die die Situation schnell verbessern. Stärkere Schlafmittel sind verschreibungspflichtig und sollten nicht länger als ein paar Wochen eingenommen werden.

Am häufigsten werden Benzodiazepine verschrieben, da sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten. Die Wirkungsweise dieser Schlafmittel ist beruhigend, angstlösend und entspannt die Muskeln. Der Arzt kann zudem bestimmte Antidepressiva verschreiben, die nicht nur für depressive Menschen geeignet sind, sondern auch schlafanstoßend wirken. Darüber hinaus gibt es weitere synthetische Schlafmittel, die jedoch aufgrund ihrer Nebenwirkungen und Abhängigkeitsgefahr immer seltener eingesetzt werden.

Bei chronischen oder organisch bedingten Schlafstörungen kann eine Beobachtung im Schlaflabor in Frage kommen. In der Regel genügen zwei Nächte, um mithilfe von Elektroden das Schlafverhalten Betroffener zu untersuchen und dadurch geeignete Behandlungen festzulegen. Das Gute am akuten Schlafmangel ist, dass der Schlaf bereits innerhalb einer Nacht nachgeholt werden kann und sich die Leistungsfähigkeit danach fast wieder normalisiert.

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Alternative Heilmittel

Alternative Heilmittel sind zunächst die bessere Variante, Schlafstörungen zu lindern. Diverse pflanzliche Präparate haben eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung. Hierzu gehören Baldrian, Melisse, Lavendel, Hopfen und Johanniskraut, die in Form von Tee, Tabletten, Tropfen oder Badezusätzen ihre Wirkung entfalten.

Lavendel kann als Öl auf die Stirn, Schläfen oder auf das Kopfkissen aufgetragen werden. Die Naturheilmittel wirken nach etwa drei bis vier Wochen, sind gut verträglich und haben im Allgemeinen kaum Nebenwirkungen. Kneippsche Wasseranwendungen sind ein weiteres natürliches Hausmittel gegen Schlafbeeinträchtigungen. So helfen beispielsweise kalte Fußbäder und kalte Lendenwickel bei Einschlafstörungen und Wassertreten bei allen Formen von Schlafstörungen.

Bei nächtlichem Aufwachen helfen eine kalte Unterkörper- oder Bauchwaschung oder ein kalter Knieguss. Homöopathische Medikamente sind eine bewährte und sanfte Alternative gegen Schlafstörungen. So werden Kalium phosphoricum bei Erschöpfungszuständen, Coffea bei Schwierigkeiten abzuschalten, Zincum metallicum gegen Stress und Überanstrengung oder Aconitum bei Unruhe- und Angstzuständen verschrieben.

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