Hausmittel gegen Herzstolpern

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Beim Herzstolpern handelt es sich um sogenannte Extrasystolen, die im Vorhof oder der Kammer des Herzens ihren Ursprung haben. Obwohl sie bei strukturell gesundem Herzen in aller Regel harmlos und – außer bei hohem Leidensdruck – nicht behandlungsbedürftig sind, lösen die als Aussetzer oder Stolpern empfundenen Herzsensationen bei vielen Menschen Unsicherheit oder Angst aus. Ist vom Arzt eine Herzerkrankung ausgeschlossen, gibt es für die Betroffenen eine ganze Reihe von Hausmitteln gegen das lästige Herzstolpern. Besteht der Verdacht, an ernsthaften Herzerkrankungen zu leiden, sollte jedoch von Hausmitteln abgesehen werden und ein Kardiologe konsultiert werden.

Welche Hausmittel helfen gegen Herzstolpern?

Große Mahlzeiten sollten bei Herzstolpern die Seltenheit sein, wenn nicht sogar ganz vom Speiseplan verschwinden.

Eine effektive Selbsthilfe bei Herzstolpern setzt im günstigsten Fall bei den Ursachen der Beschwerden an – sofern diese bekannt sind. Klassische Auslöser von Extrasystolen sind beispielsweise der Konsum von Genussmitteln (Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und Nikotin), akute oder chronische Stresssituationen sowie Nervosität und Schlafmangel.

Eine konsequente Lebensumstellung, die die Auslöser meidet oder bestmöglich reduziert, führt in vielen Fällen bereits zu einer deutlichen Verringerung der oft unangenehmen Stolperattacken. Im Hinblick auf die Ernährung sind eine vollwertige und möglichst natriumarme Kost sowie eine ausreichende Trinkmenge ratsam. Menschen mit Herzstolpern sollten darüber hinaus allzu üppige Mahlzeiten vermeiden, da sonst eine große Blutmenge für die Verdauung benötigt wird.

Ein typischer Auslöser einer Extrasystolie ist zudem das sogenannte Roemheldsyndrom, bei dem Luft- und Gasansammlungen im Verdauungstrakt das Zwerchfell nach oben drücken und so reaktive Herzrhythmusstörungen triggern können. Wenn die Ursache für das Herzstolpern ein Mangel an Magnesium oder Kalium ist, können diese Stoffe über eine bewusste Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Kalium, das im Hinblick auf den Herzrhythmus von großer Bedeutung ist, kommt beispielsweise in Nüssen oder Bananen vor. Bei der Kaliumzufuhr über Nahrungsergänzungsmittel dürfen die angegebenen Tagesdosen jedoch auf keinen Fall überschritten werden, da eine zu hohe Kaliumzufuhr gefährliche Herzrhythmusstörungen auslösen kann.

Gerade bei nervösen Patienten oder Menschen, die viel schwitzen beziehungsweise Sport treiben, ist auch eine bewusst magnesiumhaltige Ernährung sinnvoll. Magnesium, das zum Beispiel in Vollkornbrot oder Bohnen enthalten ist, entspannt den Herzmuskel und reduziert in vielen Fällen das Auftreten von Herzstolpern. Günstig auf den Herzrhythmus wirken sich darüber hinaus Omega-3-Fettsäuren sowie Coenzym Q10 aus.

Schnelle Hilfe

Bei plötzlichem Auftreten von Herzstolpern gibt es einige Hausmittel und Tricks, die schnelle Hilfe bringen können. Am bekanntesten ist das sogenannte Vasalva-Manöver, bei dem – wie beim Druckausgleich im Flugzeug, bei geschlossenem Mund gegen die zusammengepressten Nasenflügel geatmet wird.

Dieser Pressversuch kann über die Änderung des Blutdrucks den Herzrhythmus oft in Sekundenschnelle wieder stabilisieren. Einen ähnlichen Effekt kann bewusstes Husten haben. Auch mit kaltem Wasser auf Gesicht oder Handgelenke sowie einem kräftigen Schluck kalten Wassers kann das Herzstolpern in vielen Fällen gestoppt werden. Für Betroffene, die das Herzstolpern durch diese Methoden nicht beenden können, gilt es vor allem, die Ruhe zu bewahren und mit den Extrasystolen umgehen zu lernen.

Die individuellen Bewältigungsstrategien sind dabei Typsache. Oft hilft es schon, sich eine kleine Auszeit vom Alltag zu können und sich vor Augen zu halten, dass der Arzt die Ungefährlichkeit der Herzaussetzer bescheinigt hat. Wer Gefahr läuft, sich in einer ruhigen Haltung zu sehr auf das aus dem Takt geratene Herz zu fixieren, sollte sich lieber mit einem Spaziergang ablenken, bevor ihn das Herzstolpern in Panik versetzt.

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Alternative Heilmittel

Wer sein Herzstolpern mit alternativen Heilmitteln und –methoden bekämpfen möchte, findet fachlichen Rat beim Heilpraktiker oder einer (am besten auf Naturheilkunde) spezialisierten Apotheke. Während Heilmittel aus der klassischen Homöopathie typgerecht eingesetzt werden müssen und am besten vom Heilpraktiker ausgesucht werden, lohnt sich bei den Schüßlersalzen ein Selbstversuch.

Hilfreich bei Herzstolpern sind vor allem die Salze Nummer 5 (Kalium phosphoricum) und – besonders bei gestressten und nervösen Menschen – das Salz Nummer 7 (Magnesium phosphoricum) – beide in der Potenz D6. Neben einer Anwendung beruhigender Heilpflanzen wie Baldrian oder Johanniskraut lohnt sich für von Extrasystolen Betroffene auch ein Ausprobieren der Aromatherapie. Entspannend wirkt besonders Lavendel, aber auch andere Öle, deren Duft von den Betroffenen als angenehm empfunden wird, können helfen. Für alle, die dem Herzstolpern lieber mit körperlicher Aktivität entgegenwirken möchten, gibt es einige hilfreiche Bewegungsformen, die je nach Typ ausgewählt werden können.

Günstig für das Herz-Kreislauf-System ist ein regelmäßiges Ausdauertraining ohne Leistungsambition. Wer lieber eine ruhige und entspannende Atmosphäre bevorzugt, kann versuchen, sich durch Autogenes Training oder Yoga die nötige Gelassenheit gegenüber dem Herzstolpern anzueignen.

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